WG-Leben kann eine tolle Erfahrung sein, aber auch zu Konflikten führen – vor allem, wenn es um das Thema Putzen geht. Ein gut durchdachter Putzplan kann hier Abhilfe schaffen und für mehr Harmonie im gemeinsamen Haushalt sorgen. Doch wie erstellt man einen effektiven und gerechten WG-Putzplan, der für alle Mitbewohnerinnen und Mitbewohner akzeptabel ist? In diesem Artikel stellen wir dir 8 kreative Ideen vor, wie du einen guten WG-Putzplan erstellen kannst. Von der Aufgabenverteilung bis hin zur Belohnung für gute Arbeit – mit diesen Tipps wird das WG-Leben noch schöner und stressfreier.
Jede:r hat eine andere Vorstellung von Sauberkeit
Daher solltet ihr euch als Erstes zusammen setzen und alle Räume aufschreiben, die wöchentlich geputzt werden sollen. Damit im Nachhinein keine Missverständnisse entstehen. Danach ist es wichtig, dass ihr alle Putzaufgaben, die in diesen Bereich fallen, notiert. Damit in der Küche auch nicht der Backofen vergessen wird und in Bad auch die Handtücher gewaschen werden.
Habt ihr alle Dinge, die euch wichtig sind zusammengetragen, dann könnt ihr euren WG-Putzplan erstellen. So fangt ihr gar nicht erst an, eure Prokrastination auch auf den Haushalt zu übertragen.
Beispielhafter WG-Putzplan im Rotationssystem
Das Rotationssystem sorgt dafür, dass alle Mitbewohnerinnen und Mitbewohner die gleiche Menge an Aufgaben übernehmen. In Woche 1 ist Mitbewohner 1 für die Küche und das Bad verantwortlich, während Mitbewohner 2 für das Wohnzimmer und den Flur und Mitbewohner 3 für das Schlafzimmer und das Bad zuständig sind. In Woche 2 wechseln die Aufgaben, und in Woche 3 gibt es erneut eine Rotation.
Hier ist ein Beispiel für einen Putzplan für 3 WG-Mitglieder, der nach dem Rotationssystem funktioniert:
Woche 1:
- Mitbewohner:in 1: Küche (Oberflächen, Kühlschrank, Mikrowelle), Bad (Toilette, Waschbecken, Dusche)
- Mitbewohner:in 2: Wohnzimmer (Staubsaugen, Staubwischen), Flur (Staubsaugen)
- Mitbewohner:in 3: Schlafzimmer (Staubsaugen, Staubwischen), Bad (Spiegel, Boden)
Woche 2:
- Mitbewohner:in 1: Wohnzimmer (Staubsaugen, Staubwischen), Flur (Staubsaugen)
- Mitbewohner:in 2: Schlafzimmer (Staubsaugen, Staubwischen), Bad (Spiegel, Boden)
- Mitbewohner:in 3: Küche (Oberflächen, Kühlschrank, Mikrowelle), Bad (Toilette, Waschbecken, Dusche)
Woche 3:
- Mitbewohner:in 1: Schlafzimmer (Staubsaugen, Staubwischen), Bad (Spiegel, Boden)
- Mitbewohner:in 2: Küche (Oberflächen, Kühlschrank, Mikrowelle), Bad (Toilette, Waschbecken, Dusche)
- Mitbewohner:in 3: Wohnzimmer (Staubsaugen, Staubwischen), Flur (Staubsaugen)
Natürlich können die Aufgaben und die Rotationszeit je nach Bedarf und Vorlieben der WG-Mitglieder angepasst werden. Wichtig ist, dass alle Mitbewohnerinnen und Mitbewohner mit dem Putzplan einverstanden sind und einander unterstützen. So kann das WG-Leben stressfrei und harmonisch verlaufen.
Kreative Ideen für einen WG-Putzplan
Jede WG ist so individuell wie die Menschen, die in ihr wohnen. Daher muss der WG-Putzplan an die eigene Situation angepasst werden. Besonders wenn die Nerven in der Prüfungsphase blank liegen oder dir die Bachelorarbeit einem den Rest gibt, ist es wichtig zusätzlichen Stress zu vermeiden. Nebenbei: mit diesen Tools überlebst du die Bachelorarbeit.
Die Tools für den Putzplan sind wesentlich einfacher. Jedoch ist es wichtig, den Putzplan an die einzelnen Charaktere der Mitbewohner anzupassen. Während die einen ordentlich sind, kann bei den anderen die Motivation für’s Putzen komplett fehlen.
1. Die Uhr
Ihr bastelt eine Uhr aus Pappe und tragt alle Bereiche ein. Nach jedem Putzgang wird dann an der Uhr gedreht, damit die Zuständigkeitsbereiche rotieren. Dieses ist zwar eine gerechte Lösung, aber es besteht die Gefahr, dass der eine oder andere vergisst die Uhr zu drehen. Daher solltet ihr unbedingt darauf achten, damit nicht jemand drei Wochen lang die Toilette putzen muss.
2. Die Magnetwand
Hierbei werden die Aufgaben verteilt und an die Wand geschrieben oder gepinnt. Es besteht die Möglichkeit, dass jeder seinen eigenen Bereich hat oder die Aufgaben wöchentlich verteilt werden. Somit kann keiner vergessen, die Uhr zu drehen, aber ihr müsst euch gegebenenfalls wöchentlich zusammen setzen, um die Aufgaben neu zu verteilen.
3. Der Plan zum Abreißen
Ihr schreibt alle Bereiche und die Aufgaben auf einen Zettel und am unteren Rand noch einmal die einzelnen Räume. Sodass sich jeder ein Stück Zettel mit einem Raum abreißen kann und alle anderen sehen können, was noch geputzt werden muss. Allerdings müsst ihr bei diesem WG-Putzplan wöchentlich einen neuen Zettel schreiben.
4. Der Plan zum Ankreuzen
Für diesen Plan benötigt ihr nur einen Zettel mit allen Aufgaben und eine Folie. So könnt ihr die Räume aufschreiben und dahinter ein freies Kästchen oder eins zum Ankreuzen aufmalen. Dann kann derjenige, der den Raum putzt, ein Kreuz hineinschreiben oder seinen Namen.
Der Vorteil: Wenn ihr den Zettel einlaminiert oder in eine Folie legt, dann könnt ihr problemlos mit einem wasserlöslichen Stift draufschreiben und es nach einer Woche wieder wegwischen. Euch bleibt somit der Stress erspart, jede Woche einen Neuen zu schreiben.
Allerdings solltet ihr besprechen, ob ihr mit den Aufgaben rotieren wollt oder jeder nach dem Putzen eines Raumes lediglich einen Haken dahinter setzt.
5. Das Whiteboard
Eine sinnvolle Anschaffung für jede WG. Denn zum einen könnt ihr einen individuellen WG-Putzplan anmalen oder aufschreiben und zum anderen auch sonstige Dinge dazu schreiben, die besorgt werden müssen oder Termine, die anstehen. So kann auch problemlos an die Kontrolle der Feuermelder, der Heizung oder des Wassers gedacht werden.
6. Die Putz-APP
Ein WG-Planer per App hat den Vorteil, dass ihr jederzeit nachschauen könnt, was ihr noch besorgen müsst oder wer was putzen soll. Die meisten Apps haben zusätzliche Funktionen wie eine Einkaufsliste oder eine Übersicht über die Ausgaben. Die App hubble ermöglicht sogar, dass ihr euren Mitbewohnern mitteilen könnt, dass ihr Zuhause seid oder gerade nicht gestört werden möchtet. Alternative Apps sind Flatastic, Fairshare, Flatmate, roomboard oder Haus-Segen.
7. Das Punktesystem
Für alle die wenig motiviert sind zu putzen, gibt eines einen Plan mit Punktesystem. Hierfür legt ihr einmalig Punkte für die einzelnen Aufgaben fest. Zum Beispiel Müll runterbringen 5 Punkte. Auf einem Zettel oder einer App werden die Punkte festgehalten. Wer am Ende des Monats die wenigsten Punkte hat, muss einen ausgeben oder in die WG-Kasse einzahlen. Ihr solltet jedoch im Vorfeld festlegen, wie viel oder was ausgegeben werden soll.
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Miteinander zu sprechen, ist der Schlüssel für ein harmonisches WG-Leben
Ihr solltet euch unbedingt miteinander austauschen. Denn nicht in jeder WG sind alle miteinander befreundet oder sehen sich regelmäßig. Umso wichtiger ist es, sich mindestens einmal im Monat auf ein Tee oder Bierchen zusammenzutreffen und über den WG-Putzplan und das Zusammenleben zu sprechen. Das kann den einen oder anderen Streit im Vorfeld vermeiden und trägt zu einem schöneren Miteinander bei.
Denn für viele sind die Mitbewohner zu einem Familienersatz geworden. Falls ihr doch hin und wieder vergesst, warum ihr eigentlich in eine WG gezogen seid: Schaut euch unsere 5 Gründe an, warum jeder mal in einer WG gelebt haben sollte oder fangt an Meditieren zu lernen, um eure innere Ruhe wiederzufinden.