In Zeiten des Klimawandels und der zunehmenden Verschmutzung der Umwelt ist es wichtiger denn je, nachhaltige Verpackungen zu suchen und zu fördern. Verpackungen spielen eine wichtige Rolle beim Schutz von Produkten während des Transports und der Lagerung, aber sie haben auch einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt, insbesondere wenn sie Einwegverpackungen sind. Viele Unternehmen und Verbraucher:innen suchen daher nach nachhaltigen Verpackungsoptionen, die den Schutz von Produkten gewährleisten und gleichzeitig die Umweltauswirkungen minimieren. In diesem Artikel werden wir uns der Suche nach nachhaltigen Verpackungen widmen und einige der besten Optionen untersuchen, um unseren Planeten zu schützen und eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen.
Holz- und Pappverpackungen: Wie nachhaltig sind sie wirklich?
Verpackungen aus Karton oder Holz können nachhaltig sein, wenn sie aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Quellen stammen und effizient produziert und entsorgt werden. Holzverpackungen können aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und haben im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien eine relativ geringe CO2-Bilanz.
Kartonverpackungen sind zwar biologisch abbaubar, aber ihre Herstellung erfordert viel Energie und Wasser. Es gibt jedoch auch nachhaltige Kartonverpackungen aus Recyclingpapier, die einen geschlossenen Kreislauf bilden und somit den Verbrauch von Rohstoffen und Energie reduzieren.
Eine weitere Möglichkeit, die Nachhaltigkeit von Verpackungen aus Karton oder Holz zu verbessern, ist die Verwendung von Mehrwegverpackungen. Diese können mehrfach verwendet werden und reduzieren somit den Verbrauch von Einwegverpackungen.
Insgesamt hängt die Nachhaltigkeit von Verpackungen aus Karton oder Holz von vielen Faktoren ab, einschließlich der Herkunft des Materials, der Effizienz der Herstellung und der Entsorgungsmöglichkeiten.
Holz oder Plastik: Was ist weniger nachhaltig?
Im Allgemeinen sind Plastikverpackungen weniger nachhaltig als Holzverpackungen. Plastikverpackungen sind oft Einwegverpackungen, die nach ihrer Verwendung im Müll landen und sehr langsam oder gar nicht biologisch abbaubar sind. Dadurch entsteht ein erhebliches Umweltproblem, insbesondere wenn sie in die Umwelt gelangen und die Tierwelt gefährden.
Holzverpackungen hingegen sind biologisch abbaubar und können aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Wenn Holzverpackungen aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Quellen stammen und effizient produziert und entsorgt werden, können sie eine nachhaltige Option sein.
Plastik-Verpackungen: Sind sie die schlimmsten?
Plastik ist ganz klar der Feind: Es ist schwer abbaubar, wird aus Erdöl hergestellt und gelangt ungehindert in Ozeane und Flüsse. In Form von Mikroplastik verseucht es unser Essen. Oft unterliegen gerade wir Deutschen dem Trugschluss, dass unser Plastik recycelbar ist und damit eine nachhaltige Verpackung. Wir nehmen an, dass wir, als brave Recycler, nicht zu dem Problem der vermüllten Meere beitragen.
So ist es allerdings wirklich: In Deutschland wird Plastik nicht in wiederverwendbar und Einmal-Plastik getrennt. In die Gelbe Tonne kommt alles an Verpackungsmüll. Das Sortieren passiert erst auf den Müllhöfen. Sind Plastikteile verdreckt oder werden mehrere Arten zusammen genutzt, kann die Maschine diese oft nicht richtig identifizieren und die Teile werden nicht recycelt.
Besonders Getränkekartons oder Zeitschriften mit Beschichtung lassen sich nicht trennen und sind damit quasi nicht wiederverwendbar, obwohl es die einzelnen Materialien theoretisch wären. Wirf das nächste Mal einen Blick auf deine Plastikverpackung. Diese eingestanzten Symbole sagen dir, welche wirklich weiterverarbeitet werden:
Knapp 95 Prozent von wiederverwendbaren Plastik werden zu Granulat verarbeitet und weiter genutzt. Stehen nur Zahlen oder Buchstaben, Kürzel auf der Verpackung, ist sie nicht recyclebar und schon gar keine nachhaltige Verpackung.
Obwohl es inzwischen viele Plastikarten gibt, die wir wiederverwenden können, wird immer weiter Neues produziert. Das liegt auch daran, dass es in Deutschland verboten ist, recyceltes Plastikgranulat zur Herstellung von Verpackungen für Speisen und Getränke zu verwenden.
Wie du Plastikfallen beim Einkaufen vermeidest und auch bei Amazon Plastik sparst, erfährst du hier.
Die nachhaltigsten Verpackungen laut Recycling-Experten
Also ja, Plastik kann teilweise recycelt werden, aber besser ist es, gleich ganz zu sparen. Genügend nachhaltige Verpackungsalternativen gibt es ja schließlich. Laut dem Recycling-Experten Philipp Sommer gibt es ein Ranking für deinen Umgang mit Verpackungen, wobei Platz 1 die beste und Platz 5 die schlechteste Umweltbilanz hat:
Wie du siehst, ranken Mehrwegverpackungen auf Platz eins der nachhaltigen Verpackungen. Glasflaschen werden beispielsweise bis zu 50 Mal wiederbefüllt und sind damit extrem umweltfreundlich. Auch recycelbare Tupperdosen aus Plastik sind dementsprechend laut Philipp Sommer in Ordnung.
Recyclebares und Einweg-Plastik schneiden besser ab als Einwegglas oder -Aluminium. Um das kurz zu erläutern: Einmalglas ist zum Beispiel ein Gurkenglas oder eine Weinflasche. Das liegt daran, dass zur Herstellung von Glas und Aluminium viel CO2 verbraucht wird (bei Glas sogar noch etwas mehr). Auch das Einschreddern und neu verarbeiten ist sehr aufwendig.
Die nachhaltigsten Verpackungen laut Instutut für Umweltforschung
Das Institut für Umweltforschung gab dazu folgende Reihenfolge von empfohlenen nachhaltigen Verpackungen bekannt:
Das Ergebnis ist überraschend, denn betrachtet man die verursachten Emissionen, liegen Aluminium und Glas weit hinten. Dafür ist Aluminium doppelt so schnell abgebaut wie Plastik (knapp 200 Jahre sind es trotzdem noch).
Bio-Plastik und wasserlösliches Plastik stehen Experten skeptisch gegenüber in Sachen nachhaltiger Verpackung, denn der Herstellungsaufwand ist enorm und im falschen Müllbehälter verrotten sie nicht schnell genug.
Welche nachhaltigen Verpackungen eignen sich also für den Alltag?
In den meisten Studien sind viele neue Verpackungsmaterialien zu kurz gekommen, wie Naturstoffe aus Zellulose oder Kork, Bambusplastik oder Keramik. Trotzdem eignen sich diese als nachhaltige Verpackungen.
Nachhaltige Verpackungen in der Küche:
In der Küche ist es wichtig, dass die Verpackung dein Essen frisch hält und das möglichst keimfrei. Diese nachhaltigen Verpackungen eignen sich dafür:
- Wiederverwendbare Stretch-Überzieher aus Silikon
- Einweggeschirr (wenn es überhaupt sein muss) aus Holz (Finger weg von Bambus-Geschirr)
- Oft genutzte Lebensmittel in größeren Portionen (Wer braucht denn die winzigen Backpulver-Packungen?)
- Wiederverwendbare Dosen für dein Lunch
- Wiederverwendbare Trinkflaschen oder Kaffeebecher, egal welcher Art
- Backutensilien aus Naturstoffen oder lange haltbaren Metallen
- Einmalplastik weiterverwenden, zum Beispiel als Aufbewarungsbox
- Bee’s Wrap statt Frischhaltefolie (Tipp: DIY Bee’s Wrap Anleitung)
Nachhaltige Verpackungen für das Bad
Hier eignen sich keine Verpackungen, die schnell rosten. Dafür sind Naturstoffe wie Kork oder auch Holz, richtig lackiert, perfekt für das feuchte Klima. Unsere Tipps:
- Produkte ohne Umverpackung kaufen
- Pappverpackungen bei Pudern, Waschpulver etc. bevorzugen
- Seifenschüsseln oder Schwämme aus Naturmaterial
- Produkte ohne Mikroplastik kaufen
- Tiegel und Töpfe weiter verwenden
Fazit: Nachhaltige Verpackungen sind kompliziert
Leider ist unser Wertstoffsystem unheimlich kompliziert und nur wenige Studien beziehen alle Umweltaspekte mit ein. Wir haben vorrangig auf den Co2-Fußabdruck geschaut, weniger auf die Abbaubarkeit.
Da wir das Plastikproblem besonders kritisch sehen, würden wir nachhaltige Verpackungen in dieser Reihenfolge auswählen: Keine Verpackung, Mehrwegbehälter (Glas, Aluminium, Plastik), dann Pappe, Papier und andere Naturverpackungen, beschichtete Kartons und Tetra-Pack, Recycelbares Plastik, Aluminium, Glas, Einmalplastik.
Noch mehr Zero Waste Tipps für den Alltag haben wir hier für dich. Du willst dich auch nachhaltig anziehen? Dann dürften dir unsere nachhaltigen Sneakerlabel gefallen. Die meisten arbeiten mit veganem Leder. Natürlich haben wir auch die beste nachhaltige Bademode für den Sommer auf Balkonien.
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