Das Elternhaus zu entrümpeln, ist mit vielen Emotionen verbunden. Wenn die Eltern versterben oder in eine Pflegeeinrichtung ziehen, bleiben in deren Zuhause viele Erinnerungen zurück – und viele Dinge, die man gezwungenermaßen aussortieren muss. Wir verraten dir, wie du es schaffst, dein Elternhaus zu entrümpeln, ohne dich dabei selbst zu verlieren und auf welche acht Dinge du in diesem Zusammenhang achten solltest.
1. Vollmachten einholen
Bevor man mit der Entrümpelung und Auflösung des Elternhauses beginnt, sollte klar sein, wer verantwortlich ist. Nach dem Tod liegt diese Verantwortung bei den rechtlichen Erben. Wenn die Eltern allerdings noch leben und pflegebedürftig sind, solltest du das Elternhaus nur entrümpeln, wenn du eine entsprechende Vollmacht hast. Auch eine Vollmacht für das Konto der Eltern ist dementsprechend wichtig, damit du nicht selbst für die Kosten rund ums Haus aufkommen musst.
2. Zeitraum planen
Planung ist das A und O, wenn es darum geht, das Elternhaus zu entrümpeln. Du solltest dir deshalb im Klaren darüber sein, wie aufwändig die Auflösung wird und wie viel du ausräumen musst. Ab der Kündigung hat man in der Regel nur noch drei Monate, wenn man zur Miete gewohnt hat. Wenn deine Eltern das Haus oder die Wohnung besitzen, kannst du grundsätzlich selbst entscheiden, wann und ob verkauft werden soll.
3. Emotional vorbereiten
Wie schon zuvor erwähnt, ist das Entrümpeln des Elternhauses eine emotionale Angelegenheit – auf welche du dich auch vorbereiten solltest. Renn deshalb nicht einfach blind ins Haus und wirf alles weg. Ansonsten könnte es sein, dass jedes Erinnerungsstück dich in ein Gefühls-Wirrwarr werfen könnte. Stelle dich innerlich auf das Haus ein, hinterfrage, welches Verhältnis du mit diesen vier Wänden hast und welche positiven (und auch negativen) Erinnerungen du hier hast. Erst fühlen, dann denken und überblicken.
4. Beginne mit unbedeutenden Dingen
Wenn du dein Elternhaus entrümpeln willst, solltest du erst alle wichtigen Dokumente aus dem Haus entfernen und gut aufbewahren. Meist ist es dann leichter, mit Dingen zu beginnen, die keine Bedeutung haben, anstatt direkt mit den Erinnerungsstücken anzufangen. So kommst du besser voran und siehst einen größeren Fortschritt. Über die wertvollen Sachen kannst du dir später noch Gedanken machen.
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5. Achte auf deine Geschwister
Solltest du Geschwister haben, musst du auch diesen Faktor mit in die Entrümpelung deines Elternhauses miteinbeziehen. Denn hier kann es zwischen erbenden Geschwistern oft zu einem Streit kommen. Manchmal wird die Auflösung des Elternhauses unbewusst als letzte Möglichkeit gesehen, um Ungerechtigkeiten in der Kindheit auszugleichen – „Mama hat dich immer mehr geliebt, jetzt will ich aber wenigstens ihre Buchsammlung“. Erinnert euch stattdessen gemeinsam vor allem an die schönen Dinge.
6. Sei vor allem bei Briefen und Tagebüchern vorsichtig
Wenn du beim Entrümpeln des Elternhauses auf Briefe und Tagebücher triffst, solltest du hier gut entscheiden, ob du diese lesen solltest oder möchtest. So gehören diese Schriftstücke einerseits zum Privatleben deiner Eltern, aber manche sind einfach zu neugierig und hoffen so, die Eltern noch einmal besser zu verstehen. Man sollte hier aber auch bereit für alles sein, was hier drin stehen könnte – auch die unangenehmen Überraschungen.
7. Gestalte den letzten Moment im Haus bewusst
Irgendwann ist der Punkt gekommen, wo das Haus leergeräumt ist. Ziehe aber nicht einfach die Tür hinter dir zu, sondern nimm dir einen letzten, bewussten Moment im Haus deiner Kindheit. Möchtest du vielleicht nochmal durch jeden Raum gehen? Oder einfach die Tür bewusst abschließen oder einen Cut machen? All das sollte dir durch den Kopf gehen, bevor du deinem Elternhaus den Rücken kehrst.