Wer kennt es nicht? Du entleerst deine Jacken- oder Handtasche und ziehst mehrere blaue Kassenzettel heraus. Diese schmeißt man dann logischerweise in die Altpapiertonne. Aber stimmt das wirklich, gehören die Zettelchen in die Altpapiertonne? Das haben wir uns im folgenden Artikel mal genauer angeschaut.
Woraus bestehen blaue Kassenzettel?
Die blauen Kassenzettel bestehen aus drei Schichten: normalem Papier, einer schwarzen Pigmentschicht und einer Polymerschicht, die dem Papier die blaue Farbe verleiht. Im Gegensatz zu weißen Kassenzetteln erfolgt die Druckentwicklung auf den blauen Zetteln durch eine physikalische Reaktion. Bei Hitze wird die oberste Schicht transparent, und die darunter liegende schwarze Schicht wird sichtbar. Der Umweltbundesamt (UBA) sieht derzeit keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt und das Papierrecycling durch dieses Verfahren, schreibt der Merkur.
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Wie entsorgt man die Zettel denn nun richtig?
Die Empfehlungen zum Entsorgen der blauen Kassenzettel gehen jedoch auseinander. Laut dem UBA können sie im Altpapier entsorgt werden. Hingegen warnt die Ingede, eine Vereinigung der Altpapier verarbeitenden Papierfabriken in Europa, dass die schwarze Farbschicht sich beim Recycling auflöst und zu einer schwarzen Brühe wird, die die Papierfasern grau färbt. Aufgrund dieser Bedenken rät der Öko-Test dazu, zumindest in diesem Punkt von der allgemeinen Empfehlung abzuweichen und die blauen Kassenzettel besser im Restmüll zu entsorgen.
Auch das Bundesumweltamt Bayern schreibt, dass Verbraucher:innen Kassenzettel im Restmüll entsorgen sollten. Der Hauptgrund hierfür liegt darin, dass weiterhin auch phenolhaltige Farbentwickler in Gebrauch sind, und für den Durchschnittsverbraucher keine Möglichkeit besteht, Thermopapiere zu unterscheiden.
Eine gewisse Unsicherheit besteht also, wenn es darum geht, in welche Tonne die blauen Kassenzettel letztendlich gehören. Die verschiedenen Standpunkte verdeutlichen die Notwendigkeit, sich bewusst zu sein, dass nicht alle blauen Zettel gleich behandelt werden können.
Gibt es nachhaltige Kassenzettel?
Einige Unternehmen ermöglichen es Kund:innen, den Kassenzettel elektronisch auf das Smartphone zu erhalten oder per E-Mail zu bekommen. Dadurch wird Papier eingespart und Ressourcen geschont.
Der Einzelhandelsverband EHI schätzt, dass etwa ein Viertel der großen Einzelhändler diesen Service derzeit anbietet. In Skandinavien ist dieses Verfahren bereits weit verbreitet, schreibt Bank und Umwelt.
Allerdings ist es erforderlich, dass Verbraucher:innen eine Kundenkarte besitzen und ihre E-Mail-Adresse beim entsprechenden Supermarkt hinterlegt haben. Trotzdem bleiben Fragen zur Datensicherheit, dem Steuerrecht und einem potenziell höheren Energieverbrauch, wodurch dieses Modell noch nicht als perfekt betrachtet wird.