Im heimischen Garten erfreut man sich oft an den singenden Vögeln und an den Bienen, die die Blumen bestäuben. Doch wusstest du, dass in deiner grünen Oase auch manchmal Fallen für Tiere lauern, die du vielleicht gar nicht als solche erkennst und identifizierst? Wir haben uns schlaugemacht, wie du mit bestimmten Fallen für Tiere im Garten umgehen kannst und wie du sie vermeidest.
1. Fensterscheiben
Die erste Gefahr für Tiere in deinem Garten sind Fensterscheiben. Diese sind vor allem für Insekten und Vögel tödliche Fallen. Laut der NABU sterben rund 100 Millionen Vögel jedes Jahr durch den Aufprall auf Fensterglas. Das Problem: Die Tiere sehen das Glas nicht, sondern nur den Raum dahinter oder den gespiegelten Garten und den Himmel. Besonders im Falle einer Flucht vor Jägern wird vielen Singvögeln das Glas zum Verhängnis, weil sie in ihrer Hektik nicht genug auf ihre Umgebung achten.
Abhilfe für diese Falle in deinem Garten ist nicht einfach zu finden. Viele Menschen greifen auf die bekannten schwarzen Klebe-Silhouetten von Greifvögeln zurück. Doch diese zeigen oft nur wenig Wirkung. Aktuelle Forschungen zeigen allerdings, dass das Anbringen von Klebemustern in Streifen- oder Punktform von außen helfen könnte. Laut der NABU sollte zwischen den Mustern kein zu großer Abstand sein. Außerdem ist ein möglichst großer Kontrast sehr wichtig.
Wer nichts an die Scheibe kleben möchte, sollte sich vielleicht mit der einfachsten Methode gegen diese Falle für Tiere im Garten beschäftigen: einfach nicht (so oft) putzen. Denn: Je mehr Ablagerungen auf der Außenseite der Scheibe, desto besser sehen die Vögel diese.
2. (Licht-)Schächte
Alle Vertiefungen mit steilen, glatten Wänden im Garten stellen für Tiere eine Gefahr dar. Die Rede ist hier etwa von Baugruben, Treppenaufgängen oder auch Gullys. Hier landen vor allem Kröten, Frösche oder Molche zur Laichzeit – und finden keinen Ausgang und kein Entrinnen mehr. Deshalb solltest du diese Falle für Tiere im Garten rundum passgenau abdecken – zum Beispiel mit einem ausreichend feinen, möglichst trittfesten Gitter oder mit einer Plane. Ritzen solltest du sorgfältig abdichten und in Lichtschächten schadet es nicht, wenn du hin und wieder nachschaust, ob sich darin ein kleines Tier verirrt haben könnte.
3. Wasserstellen
Viele Hobbygärtner:innen haben im eigenen Garten Wasserstellen, um eine schöne Stimmung zu erzeugen. Immerhin tut Wasser dem Menschen in vielfältiger Art und Weise gut. Doch auch hier handelt es sich um eine Falle für Tiere. Die Gefahr besteht vor allem, wenn hineingeratene Tiere sich nicht aus eigener Kraft aus dem Wasser befreien können und ertrinken. Dies ist zum Beispiel bei vielen halb gefüllten Wassertonnen der Fall. Aber auch Gartenteiche mit einer steilen Böschung sind für Vogel, Igel und Co. riskant.
Du solltest deshalb in deinem Garten den Teich so anlegen, dass sie mindestens an einer Seite flach abfallen. Auf diese Weise können versehentlich hineingeratene Tiere leicht aussteigen oder auch gefahrlos ein kleines Bad nehmen. Wasserbottiche, Regentonnen und andere Gefäße mit einer Wasseransammlung sollten mit einem Deckel, einer Ausstiegsrampe oder mit einem Brettchen für Nichtschwimmer-Tiere als Rettungsfloß versehen werden.
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4. Kamine und Fallrohre
Tiefe Rohre sind für viele Tiere, die in die Nähe von diesen geraten, eine tückische Falle. Regelmäßig verschwinden junge Dohlen in Kaminen – die übrigens auch gerne auf oder sogar in Kaminen brüten. Bei einem Regenwasser-Fallrohr solltest du ein Gitter über die Öffnung machen, damit die Dohlen (und auch Blätter) nicht in das Rohr gelangen. Wenn das Schornstein-Problem schon länger bekannt ist, lohnt es sich vielleicht, ein Dohlengitter oder einen Schornsteinaufsatz einzubauen.
5. Licht
Ja, auch Licht kann zu einer Falle für Tiere im Garten werden. Denn: Jede Art von Beleuchtung am Haus und im Garten kann den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus der Wildtiere durcheinander bringen. Selbst hoch oben ziehende Vögel werden durch das Licht irritiert. Aber auch Insekten werden von den Lichtquellen angezogen und vergeuden hier nutzlose Energie – oder sterben, weil sie sich an der Lichtquelle verbrennen oder einen elektrischen Schlag bekommen.
Hier solltest du nach dem Motto „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ gehen. Installiere deshalb nur Licht, welches du unbedingt brauchst. Lampenabdeckungen können verhindern, dass das Licht nach oben oder zur Seite dringt. Auch Bewegungsmelder sind hilfreich, da die Lichtquelle dann nur brennt, wenn man sie wirklich braucht.