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Bettwanzen-Plage: Was du jetzt wissen musst

Die Bettwanzenplage breitet sich anscheinend auch in Deutschland aus. Doch wie kann man sich schützen und Bettwanzen effektiv bekämpfen?

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Jede Woche? So oft solltest du deine Bettwäsche wechseln

Einmal in der Woche? Alle zwei Wochen? Oder erst nach Monaten? Die Antwort, wie oft man Bettwäsche wechseln sollte, dürfte einige sicher überraschen.

In den Kinosälen, auf den Sitzen der Verkehrsmittel und selbst in den Betten der Hotels – Bettwanzen sind momentan überall präsent. Die jüngste Bettwanzenplage in Frankreich hält das Land in Atem und hat mittlerweile sogar politische Relevanz erlangt. Doch wie können wir uns vor einer möglichen Invasion dieser Parasiten schützen?

Bettwanzen auch in Deutschland auf dem Vormarsch

Bettwanzen galten in Deutschland als fast ausgerottet, wie das Umweltbundesamt auf seiner Webseite schreibt, doch der globale Handel und Tourismus sorgten dafür, dass Bettwanzen sich nun hierzulande auch wieder heimisch fühlen.

Ein Schädlingsbekämpfer sagte dem WDR gegenüber, dass Bettwanzen in den letzten Jahren stark zugenommen hätten.  Auch wenn in Deutschland zur Zeit angeblich noch nicht von einer bedeutsamen Bettwanzenplage die Rede sein könne, machen sich Experten Sorgen. Der Grund: Angesichts der aktuellen Herbstferiensaison in Deutschland befürchten sie, dass Bettwanzen nun auch Deutschland in größerem Stil erreichen könnten. Vor allem Reisende aus NRW, die zur Zeit Urlaub in Frankreich machten, könnten die millimetergroßen Parasiten über Koffer und Autopolster mit in die Heimat bringen.

Wo leben Bettwanzen?

Auch wenn man meinen möchte, dass sich Bettwanzen nur in Betten tummeln, lieben die blutsaugenden Insekten, die auf den malerischen wissenschaftlichen Namen Cimex lectularius hören, ebenso Kleidung und Möbel. 

Und sie sind durchaus agil, denn sie finden sogar den Weg in Koffer und Taschen und beginnen damit ihre Reise in andere Länder. Matratzen bleiben allerdings ihr Lieblingslager, denn hier finden die Tiere ihre Nahrung: Menschenblut.

Wie erkenne ich einen Bettwanzenbefall?

Sie sind nur ca. 8 mm klein, und in der Regel nur bei genauem Hinschauen zu sehen. Außerdem gehen sie erst nachts auf Nahrungssuche. Gar nicht so einfach zu finden also. Allerdings gibt es deutliche Hinweise auf einen Befall:

  • Du wirst regelmäßig nachts wach und hast juckende und rötliche Pusteln am Körper? Vielleicht sind sie sogar in einer Reihe angeordnet? Dann könnte das ein Hinweis auf Bettwanzen sein. Die Pusteln können wenige Millimeter bis einige Zentimeter groß sein und sind in der Regel schmerzhaft.
  • Suche deine Matratze und die Bettwäsche ab: Wenn du kleine Blutflecken auf deinem Laken oder sogar Kotreste in der Bettritze entdeckst, verdichtet sich der Verdacht, dass du es mit Bettwanzen zu tun hast.
  • Suche nach Häutungsresten der Bettwanzen unter deinem Bett 
  • Wenn der Befall sehr groß ist, kann man Bettwanzen mit einer feinen Nase unter Umständen auch riechen. Laut Umweltbundesamt riechen Bettwanzen nach Bittermandeln. 

Einziger Lichtblick: Das Risiko für Krankheitsübertragungen durch Bettwanzen soll eher gering sein.

Bettwanzen bekämpfen: Wie geht das?

Einen Befall komplett zu beseitigen ist laut Umweltbundesamt sehr schwer und der Erfolg eher gering. Helfen können hier nur professionelle Schädlingsbekämpfer. Der Grund: Eine zuverlässige Beseitigung funktioniert nur mit Hitze. Dafür müssen Kammerjäger den befallenen Bereich versiegeln und den Raum auf eine Temperatur von 50 bis 60 Grad bringen. Nach spätestens zwei Tagen sollte das Bettwanzendrama dann beendet sein.

Allerdings kannst du versuchen, einzelnen Befall an Kleidung zum Beispiel durch eine gründliche Wäsche und heiße Trocknung zu beseitigen. Das Umweltbundesamt rät, die Waschmaschine bei mindestens 40 Grad, besser aber 60 Grad, im längsten Waschprogramm mit genügend Waschmittel zu betreiben und den Wäschetrockner bei 60 Grad laufen zu lassen. Auf große Kälte kann eine Alternative sein: Dafür kannst du Kissen, Laken und Kleider in Müllbeutel verpackt für drei Tage in die Tiefkühltruhe geben.

Hinweis: Den Schädlingsbekämpfer muss in der Regel der Mieter bezahlen, es sei denn er kann dem Vermieter nachweisen, dass der Bettwanzenbefall schon beim Einzug da war oder der Vermieter die Verantwortung für einen besonderen Vorfall trägt.

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Wie kann ich einen Bettwanzenbefall verhindern?

Am besten ist natürlich, die Störenfriede erst gar nicht bei sich einziehen zu lassen. Du kommst von einer Reise zurück? Packe deinen Koffer oder deine Tasche IMMER über der Badewanne aus, wasche deine Reisekleidung anschließend sofort wie oben angegeben. Und: Bevor du deine Sachen im Urlaubsland auspackst oder dich im Hotelzimmer schlafen legst, schau nach oben angegebenen Spuren im Bett und auf der Matratze , aber auch auf Nachttischen, Steckdosen und Lampenschirmen. Dein Gepäck sollte außerdem immer verschlossen bleiben und so weit vom Bett wie möglich stehen.

Quellen: Tagesschau.de, umweltbundesamt.de, wdr.de