Schönheitsideale gibt es in jedem Land. Meistens ist man von den Schönheitsidealen anderer Länder begeistert und eifert diesen hinterher. So ist das natürlich auch bei den skandinavischen Schönheitsidealen. Die Frauen in den nordeuropäischen Ländern haben einen anderen Blick für Mode und ihre Ideale. Wir haben uns skandinavische Schönheitsideale mal genauer angeschaut.
Was sind Schönheitsideale überhaupt?
Schönheitsideale sind im Wesentlichen ein variabler Standard dessen, was es bedeutet, attraktiv zu sein. Dieser hängt meistens von den weiblichen Schönheitsidealen ab, die in einer bestimmten Kultur vorherrschen.
Diese meist unrealistischen Körpernormen der Gesellschaft erzeugen bei vielen Frauen einen immensen Druck, einen perfekten Körper zu erreichen. Das hat zur Folge, dass ihr Selbstwertgefühl insgesamt beeinträchtigt wird und ungesunde, oder sogar lebensgefährliche Gewohnheiten hervorrufen kann. Die Vorstellung von einem perfekten Körper wird durch unrealistische Fotos von Frauen und Mädchen in den Medien aufrechterhalten.
Schönheitsideale: Skandinavien vs. Deutschland
Es gibt nur gut 27 Millionen Skandinavier:innen weltweit. Das sind nur drei Prozent der Einwohner:innen von ganz Europa. Ich möchte mich dennoch näher mit den Skandinavierinnen und genauer gesagt mit ihrer Schönheit beschäftigen …
1. Body positive
Noch immer wird in den Magazinen, den Social Media-Plattformen und den Werbebannern dieser Welt ein völlig falsches Schönheitsideal propagiert. Schönheit kommt demnach oft von einem makellosen Teint, einer durchtrainierten Figur und einem perfekten Styling. Skandinavien schafft gerade einen Shift von diesen alten Mustern hin zu deinem neuen und sehr viel offeneren Frauenbild.
Schon im Jahr 2018 wurde in Dänemark ein Gesetz erlassen, nachdem man Werbung, die gephotoshoppt wurde, extra markieren muss. So soll sich einem unrealistischen Frauenbild widersetzt werden. Den Dän:innen war nämlich aufgefallen, dass diese Art der Werbung psychische Probleme und eine falsche Selbstwahrnehmung triggert. Dänemark, das zu den meist Entwickelten Ländern der Welt zählt, schafft es somit, einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Nämlich die, dass normale Körper schöne Körper sind.
Was ist denn eigentlich Bodypositive? Wir erklären dir das Phänomen.
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2. They don’t fucking care
Lässigkeit ist den Skandinavier:innen sehr wichtig. So wird man hier viel weniger Frauen erblicken, die sich kleiden wie Shirin David und Co. Statt aufgeklebten Wimpern, Po-Implantaten und Glitzerfummel finden wir in Skandinavien eher gedeckte Farben, eine unaufwändige Frisur und robustes Schuhwerk.
Einer der Gründe hierfür ist, dass die Skandinavier:innen einfach viel zu viel Land um sich herum haben. Wenn man nicht gerade in Stockholm oder Kopenhagen wohnt, dann sollte man sich darauf gefasst machen, teilweise weit und breit niemanden um sich zu haben. Das Land ist zudem sehr wild und voller Seen. Skandinavier:innen müssen öfter mal von Pumps auf Gummistiefel umsteigen.
3. Schwarz & Weiß?
Das Erste, was uns in den Sinn kommt, wenn wir an eine skandinavische Frau denken: Blondes Haar und ein nettes Lächeln? Das auch. Doch den skandinavischen Stil macht noch etwas anderes aus: Die Farben Schwarz und Weiß spielen eine zentrale Rolle bei der Outfit-Wahl. Ich beschreibe hier bewusst Schwarz und Weiß als „Farben“, denn sie werden bei Skandinavier:innen gerne stilecht und spielerisch eingesetzt.
Skandinavische Schönheitsideale: Was können wir daraus lernen?
Deutschland und Skandinavien sind sich in mancherlei Hinsicht sehr ähnlich: So lieben wir Deutschen einen natürlichen Look. Im Vergleich zu den US-Amerikaner:innen haben wir beispielsweise viel weniger Schönheitsoperationen. Wenn du dir genauer anschauen möchtest, wie sich die Schönheitsideale zwischen deutschen Frauen und amerikanischen Frauen unterscheiden, dann schau einmal hier vorbei.
Das Problem bei Schönheitsidealen ist, und das schließt skandinavische Schönheitsideale ein, dass Frauen von der Gesellschaft „vorgeschrieben“ wird, wie sie auszusehen haben. Schönheit-OPs, teure Kleidung, etc., sind vollkommen okay, wenn die Frauen sich diese aus eigenem Willen machen lassen und nicht dem gesellschaftlichem Druck.
Allerdings sollten wir Deutschen uns im Klaren darüber sein, dass Skandinavier:innen gesellschaftlich und in ihren Schönheitsidealen teilweise schon viel weiter sind als wir. So haben wir beispielsweise keine Photoshop-Kennzeichnung von Werbung wie sie im Jahr 2018 in Kopenhagen eingeführt wurde. Wir bewegen uns aber bereits in die richtige Richtung. Zalando und Asos werben derzeit beispielsweise mit ganz „normalen“ Männern (hier) und Plus-Size-Frauen (hier). Wir haben zwar noch viel zu lernen, aber wir sind auf einem guten Weg.