Der gewaltsame Tod von George Floyd am 25. Mai 2020 hat die Welt erschüttert. Minutenlang hatte ein weißer Polizist auf dem Hals des Afroamerikaners gekniet. Floyd fiel in Ohnmacht und verstarb wenig später im Krankenhaus. Die Videoaufnahme der Verhaftung verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
Nicht nur in den USA hatte der Vorfall große Proteste gegen Rassismus ausgelöst. Auch hierzulande gingen die Menschen auf die Straße. Allein in Berlin bekundeten bei der Black Lives Matter-Demo Anfang Juni 15.000 Menschen ihre Solidarität. Und auch in den sozialen Netzwerken war der Hashtag #blacklivesmatter omnipräsent. Auf Instagram setzten User mit dem #BlackOutTuesday und einem komplett schwarzen Foto ein Zeichen.
5 Accounts zum Weiterbilden gegen Rassismus
Doch was folgt danach? Was ist, wenn die Medien sich wieder anderen Nachrichten zuwenden? Wie kann sich jeder einzelne von uns nachhaltig mit dem Thema auseinandersetzen? Wir müssen zuhören, verstehen und daraus lernen.
Auf Instagram gibt es jede Menge Accounts, die euch genau dabei helfen. Wir stellen euch 5 davon vor, die auf ganz unterschiedliche Weise auf Rassismus aufmerksam machen und euch weiterbilden.
1. Was ihr nicht seht
„Macht den Alltagsrassismus unter #wasihrnichtseht sichtbar“, steht in der Bio des Instagram-Accounts. Student Dominik Lucha hat ihn vor gerade einmal ein paar Tagen angelegt – und hat jetzt schon 25.000 Follower.
Seinem Aufruf sind bereits zahlreiche User gefolgt. Sie berichten von alltäglichen Diskriminienierungen, die sie ertragen mussten. Gestalten, empowern, inspirieren will Dominik mit seinem Account. Das ist ihm jetzt schon gelungen. Seine Beiträge werden vielfach geteilt und diskutiert – ein sehr wichtiger Schritt, um die Diskriminierung endlich zu beenden.
2. tupoka.o
Tupoka Ogette ist bereits seit 2012 als Expertin für Antirassismus tätig. Sie leitet Workshops und Fortbildungen, tritt als Speakerin auf. 2017 veröffentlichte sie ihr Buch Exit Racism- rassismuskritisch denken lernen.
Im letzten Jahr startete sie ihren TuPodcast. Dort spricht sie mit schwarzen Frauen über verschiedene Themen, die sie bewegen. Ihr Engagement erreicht mittlerweile mehr als 72.000 Instagram-User.
3. alice_haruko
Alice Hasters kämpft bereits seit Jahren gegen den Rassismus in Deutschland. 2019 brachte die Journalistin ihr Buch Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten heraus und rüttelte damit bereits viele Weiße auf.
Genau wie Tupoka Ogette hat sie einen Podcast. In “Feuer & Brot” spricht sie über gesellschatlich relevante Themen wie Rassismus, Feminismus oder Männlichkeit. Wer mehr über sie erfahren möchte, dem sei ihre Vorstellung als unsere heroine of the week ans Herz gelegt.
4. aminatabelli
Aminata Belli arbeitet als Moderatorin für verschiedene Fernsehsender und setzt sich seit geraumer Zeit für Toleranz und gegen Rassismus ein. Zusammen mit ihrer Kollegen Hadnet Tesfai hat sie auf Instagram kurzerhand ein Talkformat ins Leben gerufen.
Der Titel Sitzplatzreservierung ist eine Kritik an Sandra Maischberger, die zu einer Diskussionsrunde über den Tod von George Floyd nur Weiße eingeladen hatte. In der Sendung, die auf IGTV abrufbar ist, sprechen sie über Rassismus in Deutschland. In den bisherigen Folgen kamen u.a. Jasmina Kuhnke oder Nikeata Thompson zu Wort. Allein die Folge 1a hat bisher über 200.000 Abrufe.
5. Tarik Tesfu
Tarik Tesfu hat in Wien Publizistik- und Kommunikationswissenschaften sowie Gender Studies studiert. Er ist vor allem durch seinen Youtube-Kanal bekannt, wo er sich Themen wie Rassismus und Sexismus annimmt und in humoristischer Weise aufarbeitet.
Zusätzlich war er einer der Hosts des preisgekrönten Webvideoformats Jäger & Sammler: In Tariks Trallafitti Show, die auf Instagram abrufbar ist, spricht er außerdem regelmäßig mit zwei Gästen und positioniert sich auch hier ganz klar gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie.
Du willst dich weiter über das Thema Rassismus informieren? Erfahre, was sich bereits jetzt durch George Floyds Tod verändert hat.
Du bist dir sicher, kein Rassist zu sein? Wir zeigen dir Alltagssituationen auf, die dich deine Antwort vielleicht noch einmal überdenken lassen – und sagen dir, was du konkret gegen Rassismus tun kannst.