Corona ist wieder da. Nach ein paar Monaten gefühlter Pause von dem ewigen Pandemiechaos hat es Corona wieder zurück in die Mitte der Gesellschaft geschafft. Und dieses Mal haben wir höhere Zahlen als je zuvor. Jetzt heißt es: Die vierte Welle brechen, doch ganz so einfach wird das nicht. Die Bundesregierung muss dafür auf Mittel zurückgreifen, die vielen Menschen so gar nicht in den Kram passen. Zurecht.
Derzeit sind die Sieben-Tage-Inzidenzen auf einem neuen Allzeit-Hoch (bei über 312 pro 100.000 Einwohnenden, Stand: 16.11.2021) und Deutschland muss so schnell wie möglich neue Maßnahmen ergreifen, um die Bevölkerung zu schützen. Eine dieser Maßnahmen ist die Homeoffice-Pflicht, die wohl bald wieder eingeführt werden soll. Es gibt bereits einen Gesetzesentwurf zur Homeoffice-Pflicht.
Homeoffice-Pflicht: Ein Gesetz, das auf Widerstand stoßen wird
Dem Gesetzesentwurf von Hubertus Heil, dem Bundesminister für Arbeit und Soziales, ist zu entnehmen, dass schon bald wieder eine Pflicht zum Homeoffice in Deutschland einkehren wird. Außerdem werden diejenigen, die keine Möglichkeit zum Homeoffice haben, sich an die 3G-Regel am Arbeitsplatz halten müssen.
Der Gesetzesentwurf besagt: „Der Arbeitgeber hat den Beschäftigten im Fall von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anzubieten, diese Tätigkeiten in deren Wohnung auszuführen, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen. Die Beschäftigten haben dieses Angebot anzunehmen, soweit ihrerseits keine Gründe entgegenstehen.“
Nur für die, die keine Gründe haben, es nicht zu tun
Das Gesetz sieht also vor, dass die Arbeitnehmenden das Angebot zum Homeoffice anzunehmen haben, wenn sie keine Gründe dagegen haben. Viele Menschen, die bereits im letzten Jahr lange im Homeoffice waren, sind ihrem Küchenarbeitsplatz bereits überdrüssig geworden.
Das Deutsche Presseportal berichtete bereits im Frühling dieses Jahres davon, dass das Homeoffice zu psychischen Belastungen führen kann, da hier das Arbeits- und das Berufsleben miteinander verschmelzen. So kann es zu Müdigkeit, Schlafstörungen, stark angespannte Nerven und zu gesunkener Leistungsfähigkeit führen.
All das kann diesen Winter wieder Realität werden. Diejenigen, die stark unter den psychischen Belastungen des Homeoffice gelitten haben, konnten in den letzten Monaten wieder ins Büro gehen. Hier waren sie unter Menschen und profitierten von einem geregelten Arbeitsalltag. Sobald die Homeoffice-Pflicht eingeführt wird, kommen die psychischen Probleme allerdings wahrscheinlich flächendeckend wieder zurück.
Gewerkschaften wollen das Schlimmste verhindern
Natürlich stimmen bei weitem nicht alle Menschen der Homeofficepflicht zu. Gerade Gewerkschaften machen Stunk und wollen gegen diese Pflicht angehen. Der Vorsitzende des Deutsches Gewerkschaftsbundes (DGB) ist sich zwar sicher, dass jeder Mensch, der die Möglichkeit zum Homeoffice hat, diese auch wahrnehmen sollte. Doch seiner Meinung nach müsse auch klar sein: „Niemand darf gezwungen werden, im Homeoffice zu arbeiten. Dass das Arbeiten von zu Hause aus nicht möglich ist, muss als Zuruf ausreichen.“
Noch ein Problem: das Testen
Am Arbeitsplatz ist es trotz der neuen Regelungen nicht ungefährlich. So wird die 3G-Regel am Arbeitsplatz eingeführt, die jeden ungeimpften arbeitenden Menschen dazu verpflichtet, sich im Büro testen zu lassen. Arbeitgebende sind allerdings nicht dazu verpflichtet, die Tests unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. So müssen sich Arbeitnehmende selbst darum kümmern, sich testen zu lassen.
2G-Regel im Supermarkt: Das bedeutet es, wenn die Regel eingeführt wird.