Wegfallende Pendelwege, ein gemütliches Frühstück in den eigenen vier Wänden und entspannende Spaziergänge in der Mittagspause: Das Homeoffice erlaubt vielen Menschen eine bessere Work-Life-Balance – jedenfalls theoretisch. In der Praxis ergab die Befragung des Deutschland-Barometers Depression 2021 nämlich, dass jede:r Dritte im letzten halben Jahr mental unter dem Homeoffice gelitten hat…
Deutschland-Barometer Depression untersucht Psyche der Deutschen im Homeoffice
Seit 2017 erfragt das Deutschland Barometer Depression die psychische Verfassung der Deutschen. Diesen September kam es erneut zu einer repräsentativen Umfrage, die von der Deutsche Bahn Stiftung gefördert wurde. Insgesamt wurden 5.000 Erwachsene bis maximal 69 befragt. 1123 der Befragten gaben an, dass sie in dieser Zeit von zu Hause arbeiteten.
Die Ergebnisse der Umfrage ergaben, dass 33 % dieser Menschen die negativen Auswirkungen des Homeoffice zu spüren bekommen. Der Verzicht des Arbeitsplatzes und der fehlende Umgang mit Kolleg:innen würde sich vor allem negativ auf ihre Psyche auswirken. Bei der Befragung gaben sie an, dass dies „sehr zutreffen“ würde.
Allgemein sorgen die Corona-Maßnahmen für massive Einschnitte in der Versorgung psychisch Erkrankter. Hinzu kommt, dass Menschen mit einer diagnostizierten Depression an festen Alltagsstrukturen einbüßen, die jedoch besonders wichtig für ihre Stabilität ist. 44 % dieser Menschen geben demnach an, dass sich ihr Krankheitsverlauf binnen der letzten sechs Monate verschlechtert hat. Manche berichteten von Suizidversuchen.
Achtung: Solltest du an Depressionen erkrankt sein, dann sprich mit jemandem darüber. Deiner Familie oder deinen Freunden möchtest oder kannst du dich nicht anvertrauen? Dann suche dir Hilfe über das Krisentelefon der Deutschen Depressionshilfe. Hier erreichst du rund um die Uhr jemanden unter: 0800 / 11 10 111.
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