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Ich bleibe Zuhause und rette Leben: Wie die Menschheit sich selbst beweihräuchert

Die Gen Z hat auf einmal das Gefühl, beim Netflixen Leben zu retten. Vom richtigen Umgang mit der Quarantäne in Coronazeiten.

Frau liegt im Bett mit Handy
Dirty Talk klappt besonders gut über Whatsapp, Skype oder übers Telefonieren. Foto: istock/ Martin Dimitrov

Ja, klar: Corona zwingt uns in komische Zeiten hinein. Kein Büro mehr, keine Partys, keine Shoppingtrips oder Restaurantbesuche. Nur noch Zuhause sitzen, spazieren und wenn man Glück hat und kein Single ist noch etwas Sex.

Ja, es ist hart, sich an die Regeln der Regierung zu halten und sich in selbstauferlegte Isolationshaft zu begeben. Der Mensch ist ein Herdentier und das merken wir jetzt mehr als jemals zuvor. Vor drei Wochen hätten wir uns noch über eine Ausrede gefreut, den lieben langen Tag im Schlafanzug auf der Couch sitzen zu dürfen und Netflix rauf und runter zu schauen. Jetzt, wo das tatsächlich von uns verlangt wird, scheint es plötzlich beinahe unmöglich.

‚Ich bleibe Zuhause und rette Leben.‘ Ach, halt doch dein Maul.

Wir wissen alle, wie schwer das Zuhausebleiben ist. Und trotzdem sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, die inzwischen auch bei den meisten Menschen ganz gut angekommen ist. Nachrichten von illegalen Coronapartys und anderen Schwachsinnsideen erreichen uns nur noch selten. Die Menschen haben verstanden. 

So sieht dann wohl modernes ‚Lebenretten‘ aus…

Du rettest keine Leben. Du tust das Minimum.

Menschen, die Zuhause bleiben, helfen dabei, dass der Coronavirus sich langsamer verbreiten kann. Das als eine Heldentat darzustellen wäre aber wirklich zu weit gegriffen. Denn wer Zuhause bleibt, tut das Minimum. Weniger als das Minimum, wenn man genau darüber nachdenkt. Denn wer Zuhause bleibt, der tut eigentlich erst einmal gar nichts.

Shout Out an die, die wirklich etwas tun.

Dieser Virus fordert gerade am meisten von den Leuten, die von der Gesellschaft oft nicht genug geachtet werden. Supermarktverkäufer rackern sich die Finger blutig und müssen dann auch noch mit schlecht gelaunten Kunden klarkommen, die Hufe scharrend darauf warten, dass das Klopapierregal aufgefüllt wird.

Die gesamte Gesundheitsbranche inklusive Pfleger, Apotheker und Ärzten müssen regelmäßig den Glauben an die Menschheit verlieren, wenn sie die Hysterie und den Egoismus von selbstdiagnostizierten Coronafällen behandeln.

Ein Weckruf: Weniger ‘Leben retten’, mehr ‘Schnauze halten’

Auch wenn du mitten drin steckst und die Quarantäne dir ganz schlimm vorkommt: Lass dir den Corona-Blues nicht zu sehr anmerken, denn es gibt Menschen, die gerade Übermenschliches leisten. 

Wenn du dir mal wieder ein Schild basteln möchtest, auf dem du dich selbst in den Himmel lobst, schreib doch einfach Folgendes drauf: “Ich bleib Zuhause und halte die Schnauze.” Damit wäre jedem geholfen.

Gute Vorschläge. Aber ‚Leben retten‘ wäre jetzt etwas viel gesagt.

Was dir gegen die Langeweile in der Quarantäne hilft?

Gucken hier schauen.