Ein Arzt aus Bramsche, einer Gemeinde bei Osnabrück, steht derzeit unter Verdacht, seine Patientinnen heimlich gefilmt und sie womöglich sogar sexuell missbraucht zu haben. Bei einer Durchsuchung der Praxis wurden jetzt insgesamt 100.000 Fotos sichergestellt.
Arzt aus Bramsche: Frauen haben Anzeige erstattet
Bereits im vergangenen Jahr hatte eine Frau Anzeige gegen den Arzt erstattet, da sie bemerkt hatte, dass während der Untersuchung mit dem Handy, welches auf dem Schreibtisch aufgestellt war, Videoaufnahmen von ihr gemacht wurden.
Das bestätigte zuletzt auch der Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, Alexander Retemeyer. Er gibt an, dass bereits mehrere einzelne Anzeigen gegen den Arzt eingegangen seien. Mittlerweile soll es sich dabei um etwa sieben weitere Frauen handeln. Die Frauen gaben allesamt an, sie „hätten sich auf ungewöhnliche Art und Weise ausziehen müssen.“
Über 100.000 Fotos und Videos sichergestellt
Ende Januar wurden dann die Praxis und das Handy des Arztes aus Bramsche durchsucht. Das Resultat der Untersuchungen ist erschreckend. Über 100.000 Fotos und Videos wurden dabei sichergestellt.
Jetzt nimmt die Staatsanwaltschaft Osnabrück gemeinsam mit einer Ermittlungsgruppe in Bramsche weitere Ermittlungen auf, um die gesicherten Datenträger auszuwerten. Außerdem soll überprüft werden, ob es lediglich zum Fotografieren und Filmen der Frauen gekommen sei oder sogar zu weiteren sexuellen Handlungen.
Auch Retemeyer gibt an, dass es sich hierbei sehr wahrscheinlich um „einen sexuellen Missbrauch unter Ausnutzung des Behandlungsverhältnisses“ handle. Die „Intensität des Eingriffes“ müsse jedoch noch genau festgestellt werden. Der Ermittlungsprozess wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch mehrere Monate dauern.
Die Staatsanwaltschaft hofft auf weitere Anzeigen
Der Arzt selbst habe sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu den Vorwürfen geäußert, werde jedoch bereits durch einen Anwalt vertreten. Da bislang nur einzelne Anzeigen gegen den Arzt aus Bramsche eingegangen sind, hofft die Staatsanwaltschaft Osnabrück jetzt darauf, dass sich noch mehr Betroffene melden und Anzeige erstatten.
Frauen, die jetzt noch das Gefühl haben, von besagtem Arzt ebenfalls gefilmt oder sogar auf körperliche Weise sexuell missbraucht worden sein, werden dazu aufgerufen, sich schnellstmöglich bei der Polizei in Bramsche oder Osnabrück zu melden. Nur so könne man den Fall schnellstmöglich lösen.
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