Nicht zu fassen, wie oft wir täglich die Bibel zitieren. Diese alten Sprichwörter gab es schon zu Moses oder wenigstens zu Jesus Zeiten.
Die Bibel ist noch immer das meistverkaufte Buch der Welt. Entgegen einem allgemeinen Irrglauben steht übrigens nicht Harry Potter und der Stein der Weisen an zweiter Stelle. Mao Tsetungs Wörter und der Koran stehen noch weit vor unserem liebsten Kinderbuch.
Doch obwohl die Bibel gut 2-3 Milliarden Mal verkauft wurde, kennen heute die wenigsten die tatsächlichen Inhalte des Buches. Klar, Moses hat Avatar-mäßig das Wasser gebändigt und Jesus ist gerne auf Berge geklettert. Aber zitieren können wir die Bibel nicht. Oder doch?
Diese alten Sprichwörter stammen ursprünglich aus der Bibel
Eben doch. Die Bibel ist eine unserer größten Inspirationen, wenn es um alte Sprichworte geht. Heute weiß keiner mehr, wo unsere Sprache eigentlich genau herkommt. Wir klären auf.
1. Die Haare zu Berge stehen lassen. – Hiob 4,13-15
Wem die Haare zu Berge stehen, der ist voller Angst und Schrecken. Im Buche Hiob kam diese Redewendung das erste Mal auf und es bezieht sich auf unsere Biologie: Die Gänsehaut ist nämlich ein ganz natürlicher Schutzreflex des Körpers: Während einer Gänsehaut zieht sich die Haut so weit zusammen, wie sie kann.
Sie wittert nämlich, das Gefahr droht und will durch ihre Verdichtung die Blutungsanfälligkeit der Haut minimieren. Gleichzeitig stellen sich alle Haarwurzeln auf, sodass die Person größer wirkt. Damals, als wir noch voll behaart waren wie die Affen, hat das noch etwas mehr Sinn ergeben als heute. Dennoch ist das alte Sprichwort geblieben. Ironischerweise stammt das Sprichwort zwar aus der Bibel, der biologische Zusammenhang aber ist mit der Schöpfungsgeschichte nicht erklärbar.
2. Jemanden auf Händen tragen. – Matthäus 4, 06
Die Bedeutung dieses Sprichworts wird oft falsch verstanden. Entgegen dem allgemeinen Glauben, dass dieses Sprichwort von den alten Königen und Königinnen herrührt, die sich oft in Sänften durch ihre Stadt haben tragen lassen. Das stimmt aber gar nicht.
Tatsächlich hat Matthäus nämlich damals von Engeln gesprochen, die eine geliebte Person auf ihren Händen durch die Gegend tragen. Ähnlich wie bei den königlichen Sänften ging es darum, dass die Engel darauf achten, dass die Getragenen sich nicht schmutzig machen oder verletzen können. Matthäus hat nämlich gesagt: „Deinetwegen wird Gott seine Engel schicken und sie werden dich auf Händen tragen, damit du dich an keinem Stein stößt.“
3. Rache ist süß. – 5. Buch Mose, 32
Rache zu üben bewirkt eine Befriedigung, die von keiner anderen Tätigkeit kommen kann. Nicht umsonst zählen Gerichte die Rache als ein Tatmotiv für Mord aus niedrigen Beweggründen. Wer Rache übt, der hat das Gefühl, dass endlich wieder Gerechtigkeit herrscht. Gerade deswegen geht sie auch runter wie Öl.
Es ist ziemlich leicht zu erraten, warum das Gefühl von Rache als süß bezeichnet wird. Rache tut einem selbst gut. Süßes tut der Seele ebenso gut. Rache = Süßigkeiten. Logisch. Wenn jemand Rache ausübt, werden im Kopf dieselben Areale angeregt, wie wenn man ihm eine süße Belohnung schenkt. Mose sprach allerdings damals nur davon, dass seine Rache gut schmecken würde. Dass sie zudem süß ist, kam wohl über die Jahrhunderte und die vielen mündlichen Überlieferungen hinzu.
4. Du läufst im Adamskostüm rum. – 1. Mose 2, 25
Zugegeben: Moses hat damals nichts von einem Adamskostüm geschrieben. Doch dass Adam laut Bibel der erste Mensch überhaupt gewesen sein soll und zudem auch noch immer nackig unterwegs war, spricht dafür, dass dieses Sprichwort auf jeden Fall von der Bibel abgeleitet ist.
Heute nutzen wir dieses alte Sprichwort, um auszudrücken, dass jemand FKK unterwegs ist. Was wir dabei aber oft vergessen ist, dass Adam in der Bibel als “wie Gott ihn schuf” erklärt wird. Wenn wir dann noch mit einberechnen, dass Adam nach Gottes Vorbild gebaut ist, können wir festhalten, dass Gott eigentlich nur ein nackter Mann ist, der gerne mit Lehm spielt.
5. Blut und Wasser schwitzen. – Lukas 22, 44
Wer Blut und Wasser schwitzt, dem geht es richtig dreckig. Mehr noch: Der hat Todesangst. Als Jesus damals von Judas verraten wurde, war das eine ziemlich miese Nummer. Allerdings wusste Jesus wohl schon vorher sehr genau, was ihn erwarten würde. Lukas beschreibt es nämlich so: „Jesus litt Todesängste und betete so eindringlich, dass sein Schweiß wie Blut auf die Erde tropfte.“
Alte Sprichwörter sind nicht das Einzige, was wir aus der Bibel lernen
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