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Aldi-Angebot scheint bizarr: Seit den 50er Jahren bereits überholt?

Bei Aldi Nord gibt es ein neues Angebot. Es ist wahnsinnig günstig, aber eigentlich dürfte es das schon lange nicht mehr geben.

aldi frau mann 50er
Ein Angebot bei Aldi diese Woche ist echt bizarr. Foto: IMAGO / imagebroker / United Archives International (Canva)

Aldi Nord heißt Fortschritt, Aldi Nord heißt Coolness, Aldi heißt günstig und gut. Normalerweise. Seit Kurzem hat der Discounter aber ein ziemlich bizarres Angebot am Start, das es eigentlich nicht mehr geben dürfte. Wir zeigen dir, worum es geht.

Wer von euch erinnert sich noch an die 50er Jahre? Ein Zeitalter, das von Braten im Ofen, Petticoats und von Jailhouse Rock begleitet wurde. Die 50er Jahre waren eine Zeit, in der Frauen zuhause waren, während die Männer „die Brötchen nach Hause brachten“ und sich darum kümmerten, dass alle versorgt waren. Na, wem geht jetzt ein Licht auf? Niemandem? Das ist auch besser so.

Immerhin sind die 50er Jahre gut 70 Jahre entfernt und wir haben längst mit diesen Klischees gebrochen. Das glauben wir zumindest. Das scheint aber nicht ganz zu stimmen, wenn man sich das neue Angebot im Aldi Nord Newsletter mal genauer anschaut: Hier werden einige Klischees aus den 50er Jahren wieder aus der Kiste geholt.

Aldi ist derzeit einer unserer liebsten Supermärkte bzw. Discounter überhaupt. Die Angebote sind meist kreativ, innovativ und vor allem günstig. Das neue Angebot im Aldi Newsletter ist zumindest letzteres. Leider hat sich Aldi Nord in den ersten beiden Punkten in dieses Mal nicht allzu sehr mit Ruhm bekleckert. Dieses Angebot steckt irgendwie in den 50er-Jahren fest und wir wissen nicht so recht, was wir davon halten sollen.

Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Dass es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, ist gesellschaftlich bei den meisten Menschen vollkommen akzeptiert und legitim. Die Körper von Männern und Frauen sind unterschiedlich aufgebaut, unterschiedlich stark und unterschiedlich ausdauernd.

Auch wenn wir bei wmn davon sprechen, dass das Geschlecht bzw. das Gender eines Menschen eher auf einem Spektrum stattfindet als eine klar getrennte Linie zu sein, gibt es Eigenschaften, die eher weiblich und Eigenschaften, die eher männlich konnotiert sind. Aldi geht aber im neuesten Newsletter noch einen Schritt weiter. Hier werden alte Frauen-Klischees bedient, von denen wir uns eigentlich so langsam freistrampeln wollten…

Dieses alte Klischee hält sich wacker, auch noch bei Aldi

Manche von uns werden sich vielleicht an diese alte Werbung von Dr. Oetker erinnern. Sie ist bereits so outdated, dass die meisten Menschen sich heute getrost darüber lustig machen können. Es geht um die „Lebensfragen einer Frau“.

Eine Frau hat zwei Lebensfragen: „Was soll ich anziehen und was soll ich kochen?“

Dr. Oetker

Weiter in der Werbung heißt es: „Es ist erstaunlich, was ein Mann alles essen kann, wenn er verheiratet ist. Es scheint als käme der Appetit erst mit der Ehe.“

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Aldis neuer Newsletter nimmt dieses Klischee auf?

Heute morgen, am 27.09.2021 kam der neue Newsletter von Aldi Nord in die Mail-Eingänge der deutschen Aldi-Einkaufenden geflattert. Darauf zu erkennen ist ein Angebot für Damenmode neben einem Angebot für Haushaltsgegenstände. Es sieht beinahe so aus als sollte man beides gemeinsam erwerben. Damenmode und Haushaltsgeräte scheinen also irgendwie zusammenzupassen.

Aldi Nord Newsletter
Hier werden Haushaltsgeräte und Damenkleidung gemeinsam angeboten. Foto: Aldi Nord Newsletter

Der gesamte Newsletter von Aldi Nord dreht sich diese Woche um das Thema „Haushalt“ und „Damenmode“. Für uns von wmn klingt das ein bisschen so, als hätte Aldi Nord sich bei der alten Dr. Oetker-Werbung Inspiration geholt.

Was ist ein Haushaltsgerät eigentlich: Technik oder nicht Technik?

Übrigens: Viele Menschen sehen Haushaltsgeräte nicht als „echte“ Technik an. Dabei sind sie ähnlich kompliziert aufgebaut wie ein Smartphone oder ein Akkuschrauber. Der Grund, warum viele Menschen Haushaltsgeräten ihren technischen Anspruch absprechen ist, dass sie „für Frauen“ gemacht sind. Unsere weekly heroine Rebekka Endler spricht darüber in ihrem Sachbuch Das Patriarchat der Dinge.

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