Hierzulande grenzen die Gärten von verschiedenen Grundstücken oft direkt aneinander, sodass Privatsphäre zur Mangelware wird. Ein Sichtschutz kann dieses Problem beheben. Das ist jedoch nicht so einfach, wie man zunächst denkt. Denn du darfst nicht einfach so jeden belieben Sichtschutz in deinem Garten aufstellen. Was du beachten musst und welche Regeln für einen Sichtschutz im Garten gelten, verraten wir dir in diesem Artikel.
Alles zum Thema „Sichtschutz im Garten“:
Das musst du klären, bevor du einen Sichtschutz aufstellst
Das Anbringen eines Sichtschutzes im eigenen Garten ist eigentlich nicht schwer. Meist reicht es aus, in den nächsten Baumarkt zu fahren, sich dort einen Sichtschutz auszusuchen und diesen anschließend zu Hause anzubringen.
Bevor du das machst, solltest du jedoch ein paar Dinge klären. Denn die maximale Höhe, die ein solcher Sichtschutz haben darf, ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Damit du also nicht den falschen kaufst, macht es Sinn, sich vorher beim zuständigen Bauamt darüber zu informieren.
In einigen Gemeinden sind auch bestimmte Materialien als Sichtschutz untersagt. Auch das solltest du daher vorher beim Bauamt abklären. Grundsätzlich macht es zudem Sinn, die eigenen Nachbarn über deine Pläne aufzuklären. So gehst du Missverständnissen und Streitigkeiten direkt aus dem Weg.
Ein Meter Abstand zur Grundstücksgrenze: So umgehst du die Vorgabe
Hast du die oben genannten Punkte einmal abgeklärt, kannst du mit der Anbringung beginnen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der Sichtschutz nicht direkt auf der Grundstücksgrenze, sondern mit mindestens einem Meter Abstand dazu angebracht wird. Das kostet nicht nur Platz, sondern auch noch Zeit für das genaue Vermessen.
Diese Vorgabe kannst du jedoch relativ einfach umgehen. Wenn du einen Sichtschutz haben möchtest, ist es nicht unwahrscheinlich, dass deine Nachbarn auch so denken. Wenn du dich mit diesen absprichst, könnt ihr auch gemeinsam einen Sichtschutz erwerben und diesen genau auf der Grenze zwischen euren beiden Grundstücken aufbauen. Im Anschluss ist jede:r für die Pflege seiner Seite zuständig.
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Fazit: Für Hecken gibt es komplexere Regeln
Ein Sichtschutz aus Holz ist nicht so deins? Wer lieber eine grüne Hecke als Sichtschutz präferiert, muss noch strengere Regeln einhalten. Was die Platzierung angeht, gelten auch hier wieder die Regeln der Gemeinden.
Wenn aber ein Ast deiner Hecke auf dem Nachbargrundstück hängt, dürfen die Nachbarn diesen nicht einfach abschneiden. Das ist sonst Sachbeschädigung. Stattdessen könnten sie dir eine Frist setzen, zu der der Ast abgeschnitten werden muss. Entfernst du ihn bis zur gesetzten Frist nicht, dürfen die Nachbarn ihn abschneiden.
Fällt dieser Ast ab und richtet Schäden auf dem anderen Grundstück an, musst du als Besitzer:in der Hecke dafür haften. Gleiches gilt natürlich auch, wenn die Hecke der Nachbarn Schäden auf deinem Grundstück anrichtet.