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So viele Menschen klagen über Altersdiskriminierung im Job

Diskriminierung am Arbeitsplatz hat viele Gesichter. Dabei fühlt sich eine Personengruppe wegen ihres Alters besonders diskriminiert.

Ein älterer Mann trägt ein Karton mit Sachen.
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Laut Studie: In diesem Job mangelt es an Frauen!

Manche Jobs sind richtig Männerdomänen. DIESER Job gehört auch dazu. Dabei machen ihn laut einer Studie Frauen mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser.

Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz ist häufig anzutreffen und betrifft nicht ausschließlich jüngere Angestellte. Auch ältere Beschäftigte sind davon immer stärker betroffen. Wie viele ältere Menschen schon einmal Altersdiskriminierung erfahren haben, offenbart nun eine neue Umfrage. Alle Zahlen im Überblick.

Umfrage: Jeder Vierte klagt über Altersdiskriminierung im Job

Etwa jeder vierte aktuelle oder ehemalige Berufstätige über 50 Jahre hatte gemäß einer Umfrage im Auftrag des Karrierenetzwerks Xing das Gefühl, im Berufsleben aufgrund seines Alters benachteiligt worden zu sein, wie die Deutschen Presse-Agentur berichtet. Als Beispiele wurden unter anderem die Zuweisung von Aufgaben, die nicht ihrem Anforderungsprofil entsprachen, die Einschränkung ihrer Tätigkeitsbereiche oder Benachteiligungen bei Beförderungen genannt.

Der Deutschen Presse-Agentur zufolge wurde die Umfrage Anfang März durchgeführt und umfasste laut Angaben des Marktforschungsinstituts Appinio 1.000 Online-Befragungen von Personen ab 50 Jahren in Deutschland.

28 Prozent erfuhren Diskriminierung im Bewerbungsprozess

Über ein Viertel der Befragten hatte im Bewerbungsprozess bereits den Eindruck, wegen ihres Alters von einem potenziellen Arbeitgeber diskriminiert oder benachteiligt worden zu sein: Etwa 28 Prozent stimmten der Aussage mit „ja“ oder „eher ja“ zu. Rund 72 Prozent hatten diesen Eindruck nicht und antworteten mit „eher nein“ oder „nein“.

Diskriminierung: Was versteht man darunter?

Aber was versteht man eigentlich unter Diskriminierung? Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg erklärte, dass der Begriff zunächst einfach nur „Unterscheidung“ bedeutet. Im deutschen Sprachgebrauch wird er jedoch für eine ungerechtfertigte Benachteiligung verwendet. Diese Benachteiligung basiert auf einem Merkmal, das eigentlich irrelevant sein sollte. Ein solches Merkmal kann zum Beispiel das Alter sein.

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Ältere Beschäftigte haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt

In Anbetracht des Fachkräftemangels sieht Weber grundsätzlich gute Chancen für ältere Arbeitnehmer:innen auf dem Arbeitsmarkt. Schließlich sind heute so knapp wie seit dem Wirtschaftswunder nicht mehr. Dadurch werden zunehmend Potenziale genutzt, die früher ungenutzt blieben oder sogar absichtlich vernachlässigt wurden.

„Denken wir an die Frühverrentungspolitik der 90er zu Zeiten der Massenarbeitslosigkeit. Das ist wirklich vorbei. Da hat sich schon etwas getan“, so der Wissenschaftler. Trotzdem gibt es auch heute noch Phänomene wie den „goldenen Handschlag“, also Abfindungen bei vorzeitiger Beendigung von Arbeitsverhältnissen.