Laut einer Umfrage hat die Mehrheit der Menschen in Deutschland kein Verständnis für die sich immer wiederholenden Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Im Fokus der Streiks steht dabei insbesondere eine Person – Claus Weselsky. In den vergangenen Monaten dürfte sich der eine oder andere mit Sicherheit schon einmal gefragt haben, wie hoch das Gehalt des GDL-Chefs ausfällt. Was er ungefähr monatlich aufs Konto überwiesen bekommen könnte, erfährst du hier.
Wie hoch ist eigentlich das Gehalt von GDL-Chef Claus Weselsky?
Weselskys Einkommen wird entsprechend des Tarifs festgelegt. Laut der Süddeutschen Zeitung wird er nach Besoldungsgruppe A 16 bezahlt, was einem Grundgehalt von knapp 5.300 Euro im Monat entspricht. Diese Angaben sind jedoch veraltet, daher ist anzunehmen, dass Weselskys Gehalt inzwischen gestiegen ist. Berichten von Focus und Watson zufolge dürfte sein aktuelles Bruttogehalt gemäß den aktuellen Verträgen bei knapp 7.000 Euro im Monat liegen.
Zum Vergleich: Laut dem Stern sieht der Rahmentarifvertrag zwischen der GDL und dem Arbeitgeberverband Move ein monatliches Grundgehalt von 3.127 Euro vor, das mit zunehmender Berufserfahrung auf bis zu 3.825 Euro brutto ansteigt. Zusätzlich gewährt die Deutsche Bahn Zulagen wie Weihnachtsgeld oder Prämien.
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Aufstieg zum Bundesvorsitzenden steigerte seine Bekanntheit
Im Jahr 2008 übernahm Claus Weselsky das Führungsmandat von Martin Schell, der zuvor seinen Nachfolger kritisiert hatte und dessen Verhandlungstaktik mitunter mit der von Diktatoren wie Assad verglich. Aufgrund interner Konflikte mit Weselsky legte Schell sogar seinen Ehrenvorsitz bei der GDL nieder. Dennoch gelang es Weselsky während seiner Amtszeit, zahlreiche Tarifverträge nicht nur für Lokführer:innen, sondern auch für Beschäftigte anderer Bahnbranchen umzusetzen.
Im September tritt Claus Weselsky dann endgültig in den Ruhestand, während bereits einer seiner Stellvertreter als Nachfolger bereitsteht. Es bleibt abzuwarten, ob der bundesweit bekannte GDL-Chef sich auch nach seiner Pensionierung weiterhin in die politische Diskussion um Tarifverhandlungen einbringen wird.
Claus Weselsky: Das sind ist die Bedingung für Fortsetzung der Verhandlungen
Seit Monaten verhandeln die GDL und die Bahn hartnäckig über einen neuen Tarifvertrag. Ein zentraler Streitpunkt dabei ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden – und das bei vollem Lohnausgleich. Da die Bahn der GDL am Sonntag kein besseres Angebot vorgelegt hat, soll von Dienstag 2 Uhr bis Mittwoch 2 Uhr wieder gestreikt werden.
Quellen: Focus, Süddeutsche Zeitung und Tagesschau