Freundschaften sind unverzichtbar im Leben eines jeden Menschen. Da wir einen erheblichen Teil unserer Zeit am Arbeitsplatz verbringen, ist es daher nicht verwunderlich, dass wir dort oft auch neue Freundschaften knüpfen. Welche Vorteile und Nachteile Job-Freundschaften mit sich bringen, erfährst du hier.
So wirken sich Job-Freundschaften auf das Arbeitsklima aus
Die meisten von uns werden auf der Arbeit die eine oder andere Job-Freundschaft geschlossen haben. Einen Umstand, den viele Unternehmen gerne sehen und sogar bewusst fördern. Denn schließlich geht die Arbeit leichter von der Hand, wenn man mit Personen zusammenarbeitet, mit denen man sich gut versteht.
Das Job-Freundschaften eine positive Auswirkung haben, bestätigt auch eine Studie von Ulrike Fasbender, Professorin für Wirtschafts- und Organisationspsychologie an der Universität Hohenheim in Stuttgart. Laut Fasbender können Arbeitgeber von Job-Freundschaften durchaus profitieren. So haben Befragungen ergeben, dass das Arbeiten mit Freunden zu einer gesteigerten Kreativität und Arbeitsleistung, einem verbesserten Teamzusammenhalt sowie einem Rückgang von Arbeitsunfällen und Kündigungen führen.
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Job-Freundschaften machen zufriedener
Freundschaftliche Beziehungen im Job sind auch für Arbeitnehmer:innen vorteilhaft, da sie zu mehr Zufriedenheit und Freude an der Arbeit führen, so Fasbender. Das Wohlbefinden wird durch positive Kollegenbeziehungen gefördert und negative Emotionen wie schlechte Stimmung, Angst oder Unwohlsein werden reduziert.
Eine intensivere Bindung zu Kollegen geht somit mit höherer Zufriedenheit einher. Insgesamt tragen gute Beziehungen und eine angenehme Arbeitsatmosphäre zum positiven Arbeitsklima bei.
Diese Nachteile bergen Freundschaften im Job
Freundschaften im Job bergen allerdings auch Nachteile. So können Freundschaften auch dazu führen, „dass sich die Personen anderen gegenüber eher unsensibel, unhöflich und unfreundlich verhalten“, erklärt Fasbender.
Das unfreundliche und unsensible Verhalten richtet sich dann oft gegen die Kollegen, die nicht als enge Freunde betrachtet werden.Dies geschieht jedoch in der Regel unbewusst, wie die Professorin betont, aufgrund der Überforderung durch den Rollenkonflikt.
Die Hauptursache dafür sind Fassender zufolge vor allem Schwierigkeiten bei der Selbstregulierung der Mitarbeitenden. Der Versuch, die Anforderungen des Jobs und die Bedürfnisse des Freundes in Einklang zu bringen, kann zu Erschöpfung und verminderter Konzentration führen. Dies wiederum beeinträchtigt die Fähigkeit vieler, die Perspektive anderer, unbeteiligter Kollegen einzunehmen und angemessen darauf zu reagieren. Das Ergebnis ist ein Teufelskreis aus Spannungen und Konflikten am Arbeitsplatz.