Seit Beginn der Corona-Pandemie sind viele Unternehmen auf die Arbeit im Homeoffice umgeschwenkt. Und viele sind bislang auch dabei geblieben oder ermöglichen ihren Mitarbeiter:innen zumindest ein bis zwei Homeoffice-Tage in der Woche. Doch darf man Mitarbeiter:innen, die fast ausschließlich von zu Hause aus arbeiten, aus diesem Grund das Gehalt kürzen? In diesem Artikel zeigen wir dir, wie weit deutsche Unternehmen tatsächlich gehen dürfen.
Ist das Homeoffice ein Grund für die Gehaltskürzung?
Homeoffice: Ist das ein Grund für die Gehaltskürzung?
Noch immer arbeitet etwa ein Viertel aller Beschäftigten regelmäßig im Homeoffice. Während einige Unternehmen nach der Corona-Pandemie fast vollständig auf das Homeoffice umgestiegen sind, gewähren andere ihren Mitarbeiter:innen einige Homeoffice-Tage pro Woche. Wieder andere Firmen stellen es ihren Angestellten frei, von wo sie arbeiten. Die Arbeitswelt wird also zumindest was den Ort, an dem die Arbeit verrichtet wird, angeht immer flexibler.
Doch das Homeoffice bringt nicht nur positive Aspekte mit sich. In den USA erhalten einige Arbeitnehmer:innen sogar weniger Geld, weil sie eben nicht mehr jeden Tag ins Büro fahren müssen. Doch ist das in Deutschland auch möglich? Dürfen Arbeitgeber:innen ihren Mitarbeiter:innen das Gehalt kürzen, wenn diese fast ausschließlich aus dem Homeoffice arbeiten?
Die Antwort lautet nein. Hierzulande ist das kein Grund für die Kürzung des Gehalts –zumindest dann nicht, wenn mit dem Arbeitsvertrag ein festes Gehalt vereinbart wurde. Grundsätzlich sind Gehaltskürzungen immer nur der letzte mögliche Ausweg und können ohnehin nicht ohne vorherige Zustimmung des Arbeitnehmers oder der Arbeitnehmerin in Kraft treten.
Neue Mitarbeiter erhalten im Homeoffice weniger Geld
Eine Ausnahme zu dieser Regel stellen jedoch neue Mitarbeiter:innen dar. Zwar darf hier das Gehalt auch nicht mehr einfach so gekürzt werden, wenn der Arbeitsvertrag einmal steht, allerdings haben Arbeitgeber:innen natürlich von Vornherein die Möglichkeit, neuen Mitarbeiter:innen weniger zu zahlen, wenn sie davon ausgehen, dass sie hauptsächlich im Homeoffice arbeiten. Spielraum für weitere Gehaltserhöhungen bleibt ja schließlich immer noch.
Das ist genau deshalb legitim, da die neuen Mitarbeiter:innen durch die Arbeit aus dem Homeoffice geringere Fahrtkosten sowie allgemein geringere Lebenshaltungskosten haben.
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Fazit: Arbeit im Homeoffice ist kein Grund für eine geringere Bezahlung
Nur weil du viel im Homeoffice arbeitest, bedeutet das also nicht, dass dein Chef oder deine Chefin dir jetzt das Gehalt kürzt. Zwar hast du im Homeoffice keinen Anfahrtsweg und vermutlich auch insgesamt geringere Lebenshaltungskosten, da du nicht extra Kleidung fürs Büro kaufen musst oder ständig teure Mittagessen zahlst, auch das rechtfertigt jedoch keine Gehaltskürzung.