In der heutigen schnelllebigen, wettbewerbsorientierten Arbeitswelt werden die Arbeitnehmer:innen oft dazu gedrängt, härter und länger zu arbeiten, um den Anforderungen ihres Arbeitsplatzes gerecht zu werden. Allerdings sind nicht alle Arbeitnehmer:innen gleichermaßen gefordert oder in ihrer Arbeit engagiert.
Eine wachsende Zahl von Arbeitnehmer:innen leidet sogar unter dem gegenteiligen Problem: Boreout. Dieser Zustand tritt auf, wenn Arbeitnehmer chronisch unterfordert oder unterstimuliert sind, was zu einer geringeren Motivation, Produktivität und Arbeitszufriedenheit führt.
Boreout: So gehst du dagegen an
Was ist Boreout?
Lasst uns zunächst definieren, was Boreout ist. Boreout ist ein psychologisches Syndrom, das aus einem Mangel an sinnvoller Arbeit, mangelnder Autonomie und fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten resultiert. Im Gegensatz zu Burnout, das auf eine übermäßige Arbeitsbelastung zurückzuführen ist, ist Boreout durch einen Mangel an Anregung und Herausforderung gekennzeichnet, was zu Langeweile, Apathie und Desengagement führt. Boreout ist ein wachsendes Phänomen an modernen Arbeitsplätzen, insbesondere in der Angestelltenbranche, wo die Arbeit repetitiv, eintönig und wenig kreativ sein kann.
1. Geringere Produktivität
Eines der Anzeichen für Boreout ist eine geringere Produktivität. Wenn Mitarbeiter:innen bei ihrer Arbeit nicht gefordert werden oder sich nicht engagieren, sind sie weniger bereit, ihr Bestes zu geben. Sie zögern vielleicht, machen Flüchtigkeitsfehler oder vermeiden es, neue Aufgaben zu übernehmen. Infolgedessen kann ihre Produktivität leiden und ihr Arbeitsergebnis sinken.
2. Motivation: Where are you?
Ein weiteres Anzeichen für Boreout ist eine verminderte Motivation. Mitarbeiter:innen, die bei ihrer Arbeit nicht stimuliert oder herausgefordert werden, können ihre Leidenschaft für ihre Arbeit verlieren. Sie können sich demotiviert, unengagiert und uninteressiert an ihrer Arbeit fühlen, was zu einer geringeren Arbeitszufriedenheit und -erfüllung führt. Sie können auch das Gefühl haben, dass ihre Arbeit keinen Sinn und keine Richtung hat, was zu Langeweile und Apathie führen kann.
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3. Verlust der Kreativität
Ein drittes Anzeichen für Boreout ist eine verminderte Kreativität. Wenn Mitarbeiter:innen bei ihrer Arbeit nicht gefordert werden, können sie ihren kreativen Funken verlieren. Sie sind dann weniger innovativ, weniger risikobereit und weniger bereit, neue Ideen einzubringen. Dies kann zu einer Stagnation des Unternehmens führen und es auf dem Markt weniger wettbewerbsfähig machen.
4. Leere Büros
Ein viertes Anzeichen für Boreout ist die Abwesenheit von Mitarbeiter:innen. Menschen, die sich bei ihrer Arbeit langweilen oder nicht engagiert sind, melden sich eher krank oder nehmen sich frei. Sie kommen auch eher zu spät oder gehen früher, da sie sich nicht motiviert fühlen oder nicht in ihre Arbeit investieren. Dies kann zu einem Rückgang der Produktivität des gesamten Teams führen.
5. Körperliche Merkmale
Die körperlichen Symptome variieren stark zwischen den Betroffenen. Die häufigsten Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen. Darüber hinaus führen viele psychische Störungen auch zu einer Schwächung des Immunsystems, wodurch die Menschen anfälliger für Infektionen werden. Hier eine Auflistung an weiteren möglichen Symptomen.
- Magenbeschwerden
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Tinnitus
- häufige Erkältungen und andere Infekte
- Schlafstörungen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Körperliche und seelische Erschöpfung
- Depressionen
- Gereiztheit
6. Fluktuation
Ein fünftes Anzeichen für Boreout ist die Fluktuation. Mitarbeiter:innen, die von Boreout betroffen sind, verlassen ihren Arbeitsplatz eher auf der Suche nach einer anspruchsvolleren und anregenderen Tätigkeit. Dies kann für Unternehmen kostspielig sein, da sie erfahrene Mitarbeiter:innen verlieren und Zeit und Ressourcen in die Einstellung und Schulung neuer Mitarbeiter:innen investieren müssen.
Boreout: Was tun?
Wer sich nun in den aufgeführten Punkten wiederfindet, sollte seinen Frust nicht aufschieben, sondern handeln. Verschiedene Optionen zeigen, was man in diesem Fall selbst unternehmen kann.
1. Kontrolle: Protokollieren, was an täglicher Arbeit anfällt
2. Reden: Ein offenes Gespräch mit dem Chef führen
3. Eigeninitiative: Aktiv neue Aufgabenfelder suchen und vorschlagen
4. Kreativ-Lösungen: Stunden reduzieren kann eine Alternative sein
5. Hobbys: Ausgleich schaffen, etwa mit Sport
6. Letzte Konsequenz: Manchmal hilft nur ein Jobwechsel
Eine Lösung könnte zum Beispiel sein, nach internen Stellenausschreibungen Ausschau zu halten, in denen die eigenen Stärken und das Fach- und Erfahrungswissen einen Wert haben. Eventuell gibt es dort Aufgaben oder Arbeitsbereiche, die mehr Abwechslung und Freude in den Arbeitsalltag bringen könnten. Es lohnt sich deshalb, auch mit Kollegen und Führungskräften aus anderen Abteilungen zu sprechen. Möglicherweise sollten Betroffene auch darüber nachdenken, den Arbeitsplatz und damit ihren Job zu wechseln.