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Mit diesem Gehalt giltst du in Deutschland offiziell als arm

Obwohl Deutschland zu einer der reichsten Länder der Welt gehört, ist Armut auch hierzulande ein Problem. Doch ab wann gilt man als arm? Wir zeigen, wo die Grenzen liegen.

Frau hält leeres Portemonnaie in der Hand.
© Getty Images/Twenty47studio

Mit diesem Gehalt giltst du in Deutschland als arm

Ab wann giltst du in Deutschland als armutsgefährdet? Die Antwort ist komplizierter, als du vielleicht denkst.

Die hohen Lebenshaltungskosten bringen aktuell viele Menschen in Deutschland finanziell an ihre Grenzen – auch denjenigen, die eigentlich über ein solides Einkommen verfügen. Doch wann gilt man in Deutschland eigentlich als arm? Und wie viele Menschen sind in Deutschland von Armut betroffen? Wir erklären dir, welches Gehalt du monatlich kassieren solltest, um nicht unter die Armutsgrenze zu fallen.

Armutsgrenze: Wer gilt in Deutschland als arm?

Ab wann ist man in Deutschland eigentlich arm? Diese Frage haben sich einige von uns mit Sicherheit schon einmal gestellt. Dabei ist ihre Beantwortung nicht besonders einfach. Denn Armut bedeutet nicht, dass man nur ein paar Euros im Portemonnaie hat. Was viele nämlich nicht wissen: In Industrieländern wie Deutschland wird Armut meist relativ erhoben.

Konkret bedeutet das: In erster Linie kommt es darauf an, wie du mit deinem Einkommen im bundesweiten Durchschnitt dastehst. So gelten Menschen als arm oder armutsgefährdet, wenn sie weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben, wie die Bundeszentrale für Politische Bildung berichtet.

Darunter fallen offenbar einige Deutsche. Denn eine Studie von Statistica zeigt, dass mehr als 16 % der Menschen in Deutschland deutlich unter das mittlere Einkommen fallen. Somit ist jede:r Sechste hierzulande stark armutsgefährdet.

Neben der Definition der relativen Armut gibt es hierzulande auch den Begriff der absoluten Armut. Diese beschreibt dabei den Zustand, dass ein Mensch über so wenig Geld verfügt, dass sein Überleben unmittelbar bedroht ist. Die Weltbank definiert einen Menschen als extrem arm, wenn ihm pro Tag weniger als 1,90 US-Dollar zur Verfügung stehen. Denn dieser Betrag gilt weltweit als finanzielles Minimum, den ein Mensch zum Überleben benötigt.

Mit diesem Einkommen fällst du unter die Armutsgrenze

Okay, nun wissen wir, dass das monatliche Nettoeinkommen darüber entscheidet, ob als arm gilt oder nicht. Wie hoch genau die Armutsgrenze ausfällt, ist dabei von Haushaltstyp zu Haushaltstyp. So unterscheidet das Statistische Bundesamt zwischen Single- und Paarhaushalten mit und ohne Kinder.

Wenn du monatlich weniger Geld als die unten aufgeführten Beträge zur Verfügung hast, giltst du nach Angaben des WSI (Stand 2021) in Deutschland zumindest auf dem Papier als arm:

  • Singles: 1.074 Euro
  • Alleinerziehende, ein Kind unter 14 Jahren: 1.396 Euro
  • Paar ohne Kinder: 1.611 Euro
  • Paar, zwei Kinder ab 14 Jahren: 2.869 Euro
  • Paar, zwei Kinder unter 14 Jahren: 2.255 Euro
  • Paar, zwei Kinder unter 14 Jahren und ein Kind ab 14 Jahre: 3.007 Euro
  • Alleinerziehende, zwei Kinder unter 14 Jahren: 1.836 Euro

Alleinerziehende überdurchschnittlich oft von Armut betroffen

Finanziell kritisch wird es dabei überdurchschnittlich oft für Alleinerziehende. So sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mehr als 41 Prozent von ihnen von Armut bedroht. Lediglich Erwerbslose sind mit 48,8 Prozent häufiger von Armut betroffen.

Laut jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamtes sind auch immer mehr Studierende von Armut betroffen. So wurde es 2021 bei rund 37,9 Prozent von ihnen finanziell eng. Als wäre das nicht schon schlimm genug, verfügen Studierende, die allein oder ausschließlich mit anderen Studierenden zusammenleben, ein noch höheres Armutsrisiko (76,1 Prozent).

Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland ergänzend berichtet, konnten zudem zwei von fünf Studierenden ungeplante Ausgaben nicht stemmen – und das wohl gemerkt noch vor der Energiekrise und der Inflation. Dementsprechend dürfte das Armutsrisiko 2022 noch höher ausfallen.

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