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Ist dein Chef schizoid? Diese Anzeichen weisen darauf hin 

Ist dein Chef schizoid? Was das bedeutet und wie du am besten mit einer schwierigen Führungsperson umgehst, erfährst du hier.

Frau vor weißer Wand
© Pexels / Darina Belonogova

Es gibt verschiedene Arten von Führungsqualitäten, die bei Führungskräften vertreten sein sollten. So gelten verallgemeinernd Qualitäten wie: Offenheit, Ehrlichkeit, Transparenz und Vertrauen zu denen, die Führungspersonal haben sollten. Doch was, wenn dein Chef absolut nicht an zwischenmenschlichen Qualitäten interessiert ist? Alles über die schizoide Persönlichkeitsstörung bei Führungspersonal, erfährst du hier.  

Schizoid: Was ist das eigentlich? 

Laut Definition ist eine schizoide Persönlichkeitsstörung eine psychische Störung, die sich durch einen Rückzug von zwischenmenschlichen oder gefühlsstarken Beziehungen auszeichnet, weil daran keine Freude empfunden wird. Bei Personen mit schizoider Persönlichkeitsstörung fehlt der Wunsch nach Intimität, stattdessen dominiert Gleichgültigkeit gegenüber engen Beziehungen: Es wird keine oder nur wenig Freude daran gefunden, Teil einer Familie oder sozialen Gruppe zu sein.  

Die schizoide Persönlichkeitsstörung hat zur Folge, dass diese Personen ihre Zeit lieber allein verbringen, sie häufig sozial isoliert und einzelgängerisch sind. Sie bevorzugen Aktivitäten, die keine Interaktion mit anderen Menschen beinhalten, ebenso mechanische oder abstrakte Tätigkeiten, wie beispielsweise mathematische Spiele.  Diese Form der Persönlichkeitsstörung lässt Betroffene häufig emotional kalt, sozial unbeholfen und oberflächlich wirken. 

Das klingt alles nicht nach Charaktereigenschaften, die bei einem Chef besonders gefragt sind. Was also, wenn deine Führungskraft unter einer schizoiden Persönlichkeitsstörung leidet? 

Frauen packen Paket
Du musst im Job jegliche Persönlichkeit akzeptieren. Foto: Pexels / Thirdman

Schizoide Persönlichkeit: So gehst du im Arbeitskontext damit um  

Jede dritte Fachkraft, allesamt Nichtakademiker, hat schon mal wegen des Chefs gekündigt. Das zeigt eine Studie. Mobbing, systematischer Druck, Bloßstellen vor versammelter Mannschaft, persönliche Beleidigungen durch den Chef: Damit müsse sich ein guter Teil der Fachkräfte in Deutschland herumschlagen, heißt es in einer Studie des Marktforschungsinstituts respondi im Auftrag des Stellenportals meinestadt.de. Als Hauptgründe nannten die Fachkräfte: Inkompetenz, schlechter Charakter der Vorgesetzten, unfaire Behandlung sowie psychische und physische Übergriffe. 

Frau und Mann geben sich Hand
Wenn du mit deinem Chef unglücklich bist, könntest du dich nach anderen Positionen umsehen. Foto: Pexels / fauxels

Die Psychologen und Karrierecoaches Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader haben in ihrem Buch „Mein Chef ist irre – Ihrer auch?“ zehn Chef-Typen herausgearbeitet, mit denen der Umgang herausfordernd sein kann. Auch zum schizoiden Typ haben sie eine Meinung, die auf der Plattform Xing nachzulesen ist. In der Arbeitswelt haben sie ein konstantes Verhaltensmuster unabhängig von der Lebenssituation, das von einer erheblich eingeschränkte emotional-affektive Erlebnis- und Ausdrucksweise gekennzeichnet ist. Mitarbeitende kriegen wenig bis gar kein Feedback. Die distanzierte Art frustriert die Mitarbeitenden so auf verschiedenen Ebenen und schränkt die Lust an der Arbeit massiv ein.  

Was du tun kannst, wenn der Chef schizoid ist

Was kannst du laut der Experten also tun, wenn du es mit einer schizoiden Führungsperson zu tun hast? Die Grenzen deines Chefs solltest du in jedem Fall akzeptieren und dich stattdessen deine Selbstständigkeit verlassen. Schizoide Führungspersönlichkeiten wollen in der Regel möglichst in Ruhe gelassen werden. Wenn du Glück hast, haben sie einen Stellvertreter, mit dem du dich in dem Fall besprechen kannst, ohne direkt alle Fragen an deinen Chef zu stellen.

Die Experten raten außerdem dazu: keine Energie auf Machtkonflikte zu verschwenden, sondern dich unauffällig zu verhalten. So bietest du keine Angriffsfläche, indem du Kritik äußerst. In der Kommunikation solltest du demnach betont sachlich bleiben. Solltest du trotzdem sehr unglücklich in deinem Unternehmen und mit deiner Position sein, schaue dich in einem anderen Team oder Unternehmen um.  

Am Ende ist die Entscheidung natürlich immer dir überlassen. Achte jedoch gerade im Arbeitsleben auf deine eigene psychische Gesundheit.