Der größte Modekonzern der Welt ist der spanische Inditex-Riese. Zu ihm gehören acht Modemarken wie unter anderem Massimo Dutti, Bershka, Pull & Bear und Zara. Über zehn Jahre war mit Pablo Isla ein Mann an der Spitze. Nun gab der Konzern bekannt, dass ab April 2022 die Tochter des Firmengründers Marta Ortega die Führung des Verwaltungsrats übernehmen wird.
Marta Ortega führt Zara zukünftig an – die Inditex-Aktie kriselt
Seitdem bekannt wurde, dass die 37-jährige Gründertochter Marta Ortega die Führung des Inditex-Konzerns übernimmt, brach die Aktie um fast sechs Prozent ein. Am Tag darauf erholte sich der Aktienkurs langsam.
Mit diesem einen Personalwechsel war es jedoch lange nicht getan: Auch tauscht der Konzern den CEO aus – ein weiterer möglicher Faktor der Schwankung, wie im Handelsblatt zu lesen ist. „Die negative Reaktion der Börse beruht auf diesem doppelten Wechsel an der Spitze“, meint der Einzelhandelsexperte Philip Moscoso.
Neuer CEO wird nach Carlos Crespo der ehemalige Chefberater von Inditex: Óscar García Maceiras. Crespo wird in seinen alten Job als COO zurückkehren. Dieser Führungswechsel wird auch wesentliche Strukturen in der Organisation des Unternehmens umwerfen. Isla hatte bislang auch exekutive Funktionen inne. Marta Ortega wird allerdings eher eine kontrollierende Funktion innehaben, während der CEO Maceiras das tägliche Geschäft verantwortet.
Ortega wird sich erst noch beweisen müssen
Marta Ortega arbeitet seit 2007 im Konzern und fühlt sich ihm verpflichtet. Ihr Vater, der einst als einfacher Hemdenverkäufer begann, gründete Inditex im Jahr 1985. In einem Interview mit dem Wall Street Journal betont sie, dass sie immer da sein werde, wo sie gebraucht würde. Nach eigener Aussage liebt sie es aber besonders, nah am Produkt zu sein.
Was der kurzzeitige Aktieneinsturz zeigt? Dass Ortega sich zunächst beweisen muss und das Vertrauen in ihren Vorgänger groß war. Dieses Vertrauen muss sich die Gründertochter erst verdienen. Isla, der zusammen mit Ortega die Entscheidung zum Postenwechsel fiel, zeigt sich jedoch positiv und betont, dass jetzt der „optimale Augenblick“ für den Wechsel sei, da die Firmenstrategie nicht klarer formuliert sein könnte und das Geschäftsmodell solide wäre.
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