Die Zeit nach der Arbeit, die oft als die „goldenen Jahre“ bezeichnet wird, sollte eigentlich eine Zeit sein, in der du deinen wohlverdienten und sorgenfreien Ruhestand genießen kannst. Leider sieht die Realität für viele Menschen in Deutschland anders aus, da sie im Ruhestand oft nur eine Mindestrente erhalten. Aber innerhalb des gesetzlichen Rentensystems gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Höhe der Rente zu erhöhen. In den kommenden Abschnitten werden wir im Detail erklären, welche Alternativen dir zur Verfügung stehen.
6 Renten-Tricks, die helfen, um mehr Geld zu bekommen
Es gibt mehrere Strategien, um Altersvorsorge zu bereiten. Wir haben ein paar Möglichkeiten herausgesucht, mit denen du deine Rente ganz einfach erhöhen kannst, Hierzu gehören:
1. Vom Zinseszins Gebrauch machen
Eine effektive Methode, um deine Altersvorsorge zu erhöhen, besteht darin, den Mechanismus des Zinseszinses zu nutzen. Zinseszins bedeutet, dass du nicht nur Zinsen auf dein ursprüngliches Investment erhältst, sondern auch auf die Zinsen, die dieses Investment bereits generiert hat. Dieser Effekt wirkt wie ein Schneeball, der bergab rollt und mit jeder Umdrehung größer wird.
Beginne so früh wie möglich mit dem Sparen und Investieren, selbst wenn die Beträge zunächst klein sind. Denke daran, regelmäßig und konsequent Beiträge zu leisten. Wähle Anlageformen, die eine Wiederanlage der Zinsen erlauben und vergiss nicht, deine Investitionen über die Zeit hinweg zu erhöhen, um von der steigenden Zinskurve zu profitieren. Es ist erstaunlich, wie diese einfache, aber mächtige Strategie den Wert deiner Altersvorsorge über die Jahre exponentiell erhöhen kann. Im Grunde genommen lässt du hierbei dein Geld für dich arbeiten. So kannst du auf lange Sicht ein beträchtliches Vermögen für deine Rente aufbauen.
2. Eine Lebensversicherung abschließen
Eine Lebensversicherung ist eine Form der Altersvorsorge, bei der Sie über einen bestimmten Zeitraum Prämien an eine Versicherungsgesellschaft zahlen. In der Regel handelt es sich dabei um eine Kombination aus Todesfallschutz und Kapitalaufbau. Im Todesfall wird die vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen ausgezahlt. Wenn Sie allerdings den Vertrag bis zum Ende der Laufzeit erleben – meist ist das der Beginn des Rentenalters – wird die angesparte Summe inklusive etwaiger Überschüsse an Sie ausgezahlt. Das kann dann als zusätzliche Altersvorsorge dienen.
Es gibt auch Vertragsformen, bei denen eine regelmäßige Rentenzahlung vereinbart wird. Beim Abschluss der Lebensversicherung sollten Sie genau darauf achten, welche Konditionen gelten, insbesondere bezüglich der Auszahlung im Alter und möglicher Kosten bei vorzeitiger Kündigung oder Umwandlung des Vertrags. Es ist ratsam, sich vor Abschluss einer Lebensversicherung von einem unabhängigen Finanzberater beraten zu lassen, um die beste Lösung für Ihre individuelle Situation zu finden.
3. Für Ausbildung & Studium: Rentenbeiträge bis 45 Jahren nachzahlen
Durch ein längeres Studium oder den Besuch der Schule haben Menschen die Möglichkeit, bis zum 45. Lebensjahr eventuell entstandene Lücken in ihrer Rentenversicherung zu schließen. Dabei können monatliche Beiträge von 96,72 Euro bis maximal 1357,80 Euro gezahlt werden. Dadurch erhöht sich nicht nur die Rentensumme, sondern auch die Wartezeit für einen abschlagsfreien Renteneintritt mit 45 Versicherungsjahren verkürzt sich.
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4. Die Abfindung in Rentenpunkte umwandeln
Wenn jemand in den frühen 60ern seinen Arbeitsplatz verliert, besteht die Möglichkeit, mit dem Arbeitgeber über eine Umwandlung der Abfindung in Rentenansprüche zu verhandeln. Dabei kann der Arbeitgeber das Geld in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, um die geminderten Rentenansprüche auszugleichen. Als Ergebnis bleiben 50 Prozent des eingezahlten Betrags steuerfrei. Diese Option ermöglicht es dir, deine Abfindung effektiv in zusätzliche Rentenleistungen umzuwandeln und steuerliche Vorteile zu nutzen.
5. Früher in Rente gehen und niedrigere Abschläge zahlen
Aufgrund des kontinuierlichen Anstiegs des steuerpflichtigen Anteils an der Rente kann es sich lohnen, in Erwägung zu ziehen, früher in Rente zu gehen und die damit verbundenen Abschläge hinzunehmen. Ein Beispiel hierfür wäre, dass jemand eigentlich erst im Februar 2025 in Rente gehen wollte. In diesem Fall müsste er/sie dann dauerhaft 85 Prozent seines Einkommens versteuern. Es könnte sich jedoch lohnen, auf einen kleinen Teil der Rente zu verzichten und bereits zwei Monate früher, im Jahr 2024, in Rente zu gehen. In diesem Szenario läge der steuerpflichtige Anteil bei 84 Prozent.
6. Rentenabschläge ab 50 Jahren ausgleichen
Personen über 50 Jahre haben die Möglichkeit, potenzielle Rentenminderungen durch bis zu zwei Nachzahlungen pro Jahr auszugleichen. Diese zusätzlichen Beiträge können als Altersvorsorgeaufwendungen steuerlich abgesetzt werden. Indem man diese Zusatzzahlungen über mehrere Jahre verteilt, lässt sich steuerlich mehr Geld einsparen. Auf diese Weise kann man die eigenen finanziellen Mittel optimieren und gleichzeitig eine solide Altersvorsorge aufbauen.
Quellen: ihre-vorsorge.de, Deutsche Rentenversicherung