Die Produkte unterscheiden sich oft nur im Design und der Verpackungsgröße. Während eines auf eine weibliche Zielgruppe ausgerichtet ist und das andere auf eine männliche, müssen Frauen in der Regel tiefer in die Tasche greifen. Dabei wird Preisdifferenzierung nach Geschlecht auch als „Pink Tax“ bezeichnet. Wo Frauen mehr zahlen als Männer erfährst du hier.
Pink Tax – das steckt hinter der „Frauensteuer“
Die „Pink Tax“ oder „Gender Pricing“ bezeichnet die Tatsache, dass Frauen für ähnliche Produkte und Dienstleistungen wie Männer oft mehr bezahlen müssen. Es handelt sich dabei nicht um offizielle Steuern, sondern um Preisaufschläge, die von Unternehmen auf Produkte erhoben werden, die speziell für Frauen vermarktet werden. Diese zusätzliche Belastung trägt zur finanziellen Benachteiligung von Frauen bei und wirft Fragen der Geschlechtergerechtigkeit auf.
Hier zahlen Frauen häufig mehr
Produkte aus dem kosmetischen Bereich wie Cremes, Rasierutensilien, Beautyprodukte und Parfüm sind am häufigsten von der Pink Tax betroffen. Auch Dienstleistungen wie Friseurbesuche oder Textilreinigungen fallen darunter. So müssen Frauen oftmals deutlich mehr Geld für einen Kurzhaarschnitt hinblättern als Männer. Auch die Reinigung von Blusen ist in der Regel deutlich teurer als die von Männerhemden.
Die Verbraucherzentrale Hamburg führt seit 2015 regelmäßig Marktchecks zur Pink Tax durch. Die jüngste Untersuchung im Februar 2023 lieferte laut der Verbraucherzentrale „etwas Anlass zur Hoffnung“. Erstmals seit Beginn der Untersuchungen kosteten Einwegrasierer in der Variante für Frauen genauso viel wie in der für Männer. Allerdings blieb Rasierschaum in vielen Fällen immer noch teurer, und auch bei Parfüms konnten weiterhin Preisunterschiede festgestellt werden.
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Hier ist die Pink Tax ebenfalls vorhanden
Frauen müssen nicht nur in der Drogerie mehr zahlen, sondern auch beim Autokauf oder Reparaturen müssen sie höhere Kosten tragen als Männer. Denn Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen bis zu 40 Prozent mehr für Autos zahlen und auch bei Reparaturen häufig überhöhte Preise akzeptieren müssen. Zudem müssen Frauen im Schnitt höhere Zinsen für Kredite entrichten, was auf ihre im Durchschnitt niedrigeren Einkommen zurückzuführen ist.
Diese finanzielle Ungleichheit erschwert es Frauen, ihre finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und trägt zur bestehenden Einkommenskluft bei. Die zusätzlichen Belastungen durch höhere Kosten verstärken nicht nur die finanzielle Benachteiligung von Frauen, sondern auch die soziale Ungleichheit.
Um diese Ungleichheit zu überwinden, sollten Dienstleister ihre Angebote nicht nach Geschlecht, sondern nach Art der Leistung differenzieren. Diese Empfehlung von Christine Lüders, der Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer gerechteren Gesellschaft.