Deutschland größter Energieversorger E.ON hat angekündigt, die Strompreise endlich zu senken. Doch trotz der leichten Preissenkung ist Strom nach wie vor eine kostspielige Angelegenheit. Daher steht in vielen deutschen Haushalten immer noch das Energie sparen auf der Agenda. Auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten wird dem einen oder anderen einfallen, dass der Strom früher nachts deutlich günstiger war. Doch gilt das heutzutage immer noch? Ein Energieexperte äußert sich nun dazu.
Geld sparen: Kostet Strom nachts etwa weniger?
Die meisten von uns erledigen ihren Haushalt tagsüber. Doch angesichts der steigenden Energiekosten ist einem jedes Mittel recht, um Geld zu sparen. Wenn es Energie einspart, verlagert man das Wäschewaschen oder das Spülen des Geschirrs auch mal in die späten Abendstunden. Doch ist Strom nachts wirklich günstiger?
Der Glaube, dass Strom nachts günstiger ist, stammt aus den 70er-Jahren. Denn in dieser Zeit waren die Strompreise in den späten Abendstunden tatsächlich deutlich günstiger. Doch wieso das? Der Grund dafür ist ganz simpel. Da damals nachts deutlich weniger Strom verbraucht wurde, produzierten die Atomkraftwerke in der Nacht übermäßig viel Strom. Die Konsequenz: Wegen des massiven Überangebots wurde der Strom zur nächtlichen Stunde immer günstiger.
Über sogenannte Nachtspeicheröfen konnten die Haushalte den günstigen Strom einspeichern und somit auch tagsüber nutzen. Für alle Beteiligten eine richtige Win-Win-Situation. Denn die Stromproduzenten hatten ausgelastete Kraftwerke und die Kund:innen günstigen Strom. Doch ist das heutzutage auch immer noch so?
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Strompreise in Deutschland sind in der Regel zu jeder Zeit gleich
In Deutschland sind die Strompreise in der Regel zu jeder Uhrzeit gleich. Das liegt daran, dass die meisten Energieversorger ihren Strom von der Strombörse beziehen. Wie immer Leben gibt es hier aber wieder einmal ein paar Ausnahmen. So gibt es ein paar wenige Stromanbieter, die weiterhin unterschiedliche Strompreise nach Uhrzeiten gestaffelt anbieten oder über spezielle Nachttarife verfügen.
„Die meisten machen das im Rahmen eines Wärmepumpen-, Nachtspeicher- oder Niedertarifs„, erklärt Reinhard Loch, Energieexperte von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Bei diesen Anbietern ist der Strom nachts tatsächlich etwas günstiger.
Anbieterwechsel lohnt sich laut Experten nicht
Günstigere Strompreise? Genau das wollen wir zurzeit alle. Wenn du nun darüber nachdenkst, den Anbieter zu wechseln, solltest du nicht überstürzt handeln. Denn laut dem Energieexperten lohnt sich ein Wechsel für Privathaushalte kaum. Schließlich benötigt man für den Niedertarifstrom entweder zwei Stromzähler oder einen Doppeltarifzähler. Doch diese daheim einbauen zu lassen, ist ganz schön teuer.
Alles, was teuer ist, können wir aktuell so gar nicht gebrauchen. Doch mit der Montage des Zählers hören die Kosten noch nicht auf. Wer Pech hat, muss monatlich sogar noch für eine zweite Grundgebühr aufkommen. In Anbetracht dieser hohen Kosten handelt es sich bei dem Nachtstrom nicht unbedingt um eine kostengünstigere Alternative.
Haushalte, die bereits über einen nach Tag und Nacht getrennten Tarif verfügen, sollten jedoch vielleicht mal darüber nachdenken, ihre Wasch- oder Spülmaschine in den späten Abendstunden laufen zu lassen. Denn aufs Jahr gerechnet, können so ein paar Euro eingespart werden.