Die weltweite Verteilung von Vermögen zeigt starke Ungleichheiten, auch innerhalb Deutschlands. So wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer. Dies wird besonders deutlich anhand von Erbschaften: Während einige Glück haben und eine Menge Geld erben, gehen andere leer aus oder erben sogar einen Schuldenberg. Dieses Ungleichgewicht gefährdet die Chancengleichheit junger Menschen, deren Perspektiven oft von der finanziellen Situation ihrer Familie abhängen. Um diesem entgegenzuwirken, fordert die Linke ein Grunderbe für jeden. Dabei kann sich die geforderte Summe sehen lassen. Alle Details.
Linken-Chef fordert 50.000 Grunderbe für jeden
Martin Schirdewan, der Chef der Linken, hat vorgeschlagen, ein Grundeinkommen für alle in Höhe von 50.000 Euro einzuführen. Er betonte, dass vor allem Erbschaften in Deutschland über Reichtum und Armut entscheiden würden. Laut Schirdewan würden jährlich mehr als 100 Milliarden Euro vererbt, jedoch ungleich verteilt: Die oberen zehn Prozent der Erbenden und Beschenkten erhielten zusammen etwa so viel wie die unteren 90 Prozent. Zudem würde in Westdeutschland pro Kopf etwa das Doppelte im Vergleich zu Ostdeutschland geerbt.
Person mit Hauptwohnsitz in Deutschland zum 18. Geburtstag ein Grunderbe in Höhe eines durchschnittlichen Jahreseinkommens ausgezahlt wird, was etwa 50.000 Euro brutto entspricht. Er sieht darin einen Weg, um die Ungleichheiten in der Verteilung zu mildern.
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Bonus soll bei jungen Erben verrechnet werden
Junge Menschen, die bereits erben, sollen gemäß Schirdewans Vorschlag die Zahlung verrechnet bekommen. Er erklärt: „Wenn jemand vor seinem 18. Geburtstag bereits 50.000 Euro nach Steuern erbt, erhält er nur die Hälfte, also 25.000 Euro, als Grunderbe.“ Sollte jemand vorher mehr als 100.000 Euro erben, würde er beim Grunderbe leer ausgehen.
Selbst nach dem Erhalt des Grunderbes schlägt der Linken-Chef vor, dass jeweils die Hälfte von zukünftigen Erbschaften einbehalten wird, bis die 50.000 Euro erreicht sind. Zur Finanzierung dieser Initiative beabsichtigt Schirdewan, die Erbschaftssteuer ab einem Betrag von zwei Millionen Euro „drastisch anzuheben“.
Jusos fordern ebenfalls ein Grunderbe
Die Forderung nach einem Grunderbe ist keine neue Idee. Auf ihrem Bundeskongress im November beschloss die Juso-Jugendorganisation der SPD, dass alle Personen mit Hauptwohnsitz in Deutschland bei Erreichen der Volljährigkeit einen Betrag von 60.000 Euro als Grunderbe erhalten sollten. Um dies zu realisieren, strebten die Jusos eine progressiv höhere Erbschaftssteuer ab einer Million Euro an.