Gehaltsgespräche können mitunter unangenehm sein. Vor allem, wer keine Gehaltsbänder hat, an denen er sich grob orientieren kann, fühlt sich bildlich gesprochen wie auf einem zugefrorenen See. Man weiß gefühlt nie, wie weit man gehen kann, bis das Eis einbricht bzw. ab wann die eigenen Erwartungen deutlich zu hoch angesetzt sind. Dabei ist in solchen Gehaltsverhandlungen vor allem eines wichtig: eine gesunde Portion Selbstwertgefühl. Welche Sätze Unsicherheit ausstrahlen und daher besser vermieden werden, liest du hier.
Vor allem Frauen tun sich mit Gehaltsgesprächen schwer
Viele mögen sich vielleicht sagen, dass es ja „nur“ um Geld geht. Aber die Wahrheit ist auch: Geld regiert die Welt. Zudem wird das Gehalt oftmals als direkte Wertschätzung für getane Arbeit verstanden. Es motiviert extrinsisch und wird in vielen Kreisen der Gesellschaft als Messlatte für Erfolg verstanden. Gehaltsgespräche sind dementsprechend nervenaufreibend für viele Menschen, weil es eben doch nicht „nur“ um Geld geht.
Insbesondere Frauen tun sich bei Gehaltsverhandlungen schwer. Wie eine Umfrage des Karrierenetzwerks LinkedIn nahelegt, haben 41 % der Frauen weder bei Jobantritt noch im Laufe ihrer Firmenzugehörigkeit ihr Gehalt verhandelt. Bei Männern lag der Anteil nur bei 26 %.
Auf die Frage, warum Frauen diese Gehaltsgespräche scheuen, antworteten sie, dass sie sich dabei nicht wohlfühlten. Frauen warten zudem lieber darauf, dass Verhandlungen zum Gehalt von außen angestoßen werden, statt sie proaktiv selbst anzustoßen. Nur jede dritte Frau gab demnach an, auch außerhalb eines Jahresgesprächs um eine Beförderung oder Gehaltserhöhung zu bitten.
Diese 5 Sätze solltest du im Gehaltsgespräch vermeiden
Die amerikanische Karrierecoachin Shadé Zahrai weiß um diese Zurückhaltung vieler Frauen und nimmt sich dem Thema Gehaltsverhandlungen daher in einem ihrer neuesten TikTok-Videos an. Ihre Message: Kennt euren Wert und tretet für euch ein. Zudem gibt sie uns fünf Sätze mit auf den Weg, die man in einer Gehaltsverhandlung besser ausspart…
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„Ich akzeptiere das Angebot!“
Dein:e Chef:in oder der:die Personaler:in hat das Anegbot noch nicht einmal völlig ausgesprochen und du akzeptierst es sofort? Nicht zu verhandeln, so gut das Angebot auch wirken mag, ist keine Option. Shadé meint, dass man damit bares Geld auf dem Tisch liegen lässt.
„Ich weiß es ist gerade keine gute Zeit, um danach zu fragen, aber vielleicht…“
In einem Gehaltsgespräch solltest du jederzeit selbstsicher auftreten. Das spiegelt auch deine Sprache. Gehe also keine Umwege, zögere nicht und sei nicht zu vorsichtig. Besser, du sagst geradeheraus, was du möchtest. Das zeigt deinen Verhandlungsparter:innen, dass es dir ernst ist und du nicht zu schnell klein bei gibst.
„Ich brauche mehr Geld, weil meine Miete steigt.“
Es hat dein:e Chef:in oder den:die Personaler:in überhaupt nicht zu kümmern, welche Kosten du decken musst. Es ist einzig wichtig zu erwähnen, dass du jeden Cent deines neu geforderten Gehalts wert bist.
„Ich weiß, dass X viel mehr verdient und viel weniger leistet!“
Das absolute No-Go in jedem Gehaltsgespräch? Sich mit anderen und ihrem Gehalt zu vergleichen. In einer Gehaltsverhandlung geht es allein um dich und um deinen Wert für die Firma. Andere vorzuschieben wirkt nicht nur unprofessionell, sondern ist auch unkollegial.
„Das Angebot ist ja wohl ein Witz!“
Bleibe in deinem Gehaltsgespräch stets professionell und versuche mit dem Angebot, was man dir macht, zu arbeiten. Auch wenn dich das initiale Angebot beleidigt. Mache also stattdessen ein Gegenangebot und erkläre, dass du nur bedingt bereit bist, davon abzuweichen. Vergiss nicht: Eine Gehaltsverhandlung ist wie ein Tanz – und der will erst mal gelernt werden …
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