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Führt Sonnencreme wirklich zu Vitamin-D-Mangel? Das steckt hinter dem Gerücht

Sonnencreme verhindert die Aufnahme von Vitamin D, sodass du sogar im Sommer an einem Vitamin-D-Mangel leiden kannst. Wir erklären dir, warum.

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Wusstest du schon, dass sogar Sonnencreme zu einem Vitamin-D-Mangel führen kann? Klar, die meisten Ärzt:innen empfehlen, Vitamin D nur bis etwa März zu sich zu nehmen, um einen Vitamin-D-Mangel in der dunklen Jahreszeit zu verhindern. Jedoch ist die Einnahme von Vitamin D im Sommer genauso essenziell. Auch immer mehr Expert:innen kommen zu dem Schluss, dass man das ganze Jahr über Vitamin D zu sich nehmen sollte. Hier liest du die Gründe und warum unser Körper Vitamin D braucht.

So führt Sonnencreme zu einem Vitamin D-Mangel

Sonnencreme ist im Sommer besonders wichtig, um deine Haut zu schützen. Darauf verzichten solltest du auf keinen Fall. Jedoch bringt auch diese Nebenwirkungen mit sich. Sie führt dazu, dass unser Körper kein bis wenig Vitamin-D bildet. Dabei gilt, je höher der Lichtschutzfaktor, desto weniger Vitamin D wird gebildet.

Doch auch ein Lichtschutzfaktor um die 10 kann das Sonnenlicht bis zu 90 Prozent abhalten. Somit muss unser Körper den Vitamin-D-Bedarf im Sommer vollständig über die Nahrung aufnehmen. Jedoch können dadurch gerade mal 10 Prozent des täglichen Bedarfs aufgenommen werden, sodass es nötig ist, Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel aufzunehmen.

Wieso ist Vitamin D so wichtig?

Vitamin D ist nicht nur wichtig für starke Knochen, wie es in vielen Studien steht, sondern hat noch zahlreiche andere Wirkungen. Auch Clemens Kunz vom Institut für Ernährungswissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen ist der Meinung „Fast jede Körperzelle hat Vitamin-D-Rezeptoren und damit hat das Vitamin vermutlich auch viele weitere Funktionen, die jetzt nach und nach erkannt werden“.

Im Winter bildet der Körper kein Vitamin-D, da er dies nur unter Einfluss von UV-Strahlung, also in den Sommermonaten tut. Mehr zum Thema Vitamine und Vitamin D findest du hier: Vitamin D: Wie bekommt mein Körper & mein Immunsystem genug davon?

Wer ist von Vitamin-D-Mangel betroffen?

Einen Vitamin-D-Mangel haben häufig junge Menschen, die sich kaum im Freien aufhalten. Mindestens 60 Prozent der Deutschen leiden an Vitamin-D-Mangel, bei denen nicht nur junge Menschen betroffen sind.

1. Demenz und Darmkrebs durch Vitamin-D-Mangel?

Expert:innen diskutieren darüber, ob es einen Zusammenhang mit Tumorerkrankungen wie Darmkrebs gibt. Hinzukommt, dass auch Hautkrankheiten, Asthma, Demenz und Depressionen davon begünstigt werden können.

2. Schwangere leiden an Vitamin-D-Mangel

Laut den Zahlen des Robert-Koch-Institutes aus 2008 sind etwa 60 Prozent der Bevölkerung in Deutschland unterversorgt mit Vitamin D. Dabei hat sich ebenfalls ergeben, dass Schwangere und Stillende ein besonders hohes Risiko haben. Im Sommer weisen dabei 50 Prozent der Schwangeren und Stillenden einen Vitamin-D-Mangel auf und im Winter sogar 98 Prozent.

Im schlimmsten Fall kann es bei der Geburt zu Komplikationen kommen und zu einem Not-Kaiserschnitt aufgrund der Muskelschwäche im Rumpfbereich.

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Der meiste Bedarf an Vitamin D wird über die Haut gedeckt. Foto: Getty Images / KMNPhoto via Cnva

Die Hauptquelle von Vitamin D ist nicht die Nahrung

Das Vitamin-D durch das Sonnenlicht ist die Hauptquelle für Vitamin D in unserem Körper. Demnach sollten mit den in der Haut synthetisierten Vitaminen etwa 90 Prozent der Tagesbedarf gedeckt sein. Die restlichen 10 Prozent stammen aus Nahrungsmitteln wie Eiern, fettem Fisch oder Pilzen.

Demnach müsste man zehn Eier oder einen Kilogramm an Pilzen am Tag essen, um seinen Vitamin-D-Mangel zu decken. Durch geänderte Lebensgewohnheiten und Umstände nimmt die Unterversorgung an Vitamin-D immer weiter zu.

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Vitamin-D-Mangel im Sommer

Bereits der Lichtschutzfaktor 15 kann einen Vitamin-D-Mangel begünstigen, wodurch Menschen, die sich draußen aufhalten und vernünftigerweise mit Sonnencreme eincremen, sich einer Unterversorgung an Vitamin D aussetzen. Das heißt aber nicht, dass man das wichtige Sonnenschutzmittel einfach weglassen sollte, sondern vielmehr, dass man seinen Bedarf an Vitamin D mit Vitamin-D-Supplements decken sollte, um einen Mangel auszugleichen. So schlägt es auch das Institute of Medicine (IOM) der National Academy of Sciences der USA und Kanada vor.

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Um seinen Vitamin D Bedarf das ganze Jahr über zu decken, sollte man zu Vitamin-D-Kapseln greifen. Foto: DiVy Creative via Canva

Aufgrund von Vitamin-D-Mangel eine Überdosierung des Vitamins?

Da viele Ängste haben, dass sie Vitamin D überdosieren könnten, kommt hier die Entwarnung. Für eine Überdosierung dieses Vitamins bräuchte es die zehnfache Dosis der empfohlenen Tagesdosis. Bei der Überdosierung steigt der Kalziumspiegel im Blut und die Nieren werden belastet. Das passiert aber eher selten. Wenn du dir dennoch unsicher bist, kannst du die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auch mit deinem Arzt oder deiner Ärztin absprechen.