Sie sind entweder zu kurz, viel zu hoch geschnitten oder obenrum zu weit. Gut sitzende Hosen für große Frauen sind in Geschäften so gut wie gar nicht und in Online-Shops nur selten zu finden. Die 24-jährige Lena Mehrens ist 1,87 Meter groß und kennt das Problem nur zu gut. Vor allem die Suche nach einem Modell des neusten Jeans-Trends, das ihr passt, ist meistens schrecklich aufwendig.
Aber Lena hat über Jahre hinweg viele Modelle und Marken getestet. Auch, wenn die Auswahl begrenzt ist, weiß sie mittlerweile worauf sie beim Kauf einer Jeans achten muss und bei welchen Marken sie danach suchen kann. Wmn hat mit der 24-Jährigen gesprochen und sich ihre Tipps, wie man Hosen für große Frauen findet, mitgeschrieben.
Hosen für große Frauen: 6 Tipps von Lena
Lenas Beine sind im Vergleich zu ihrem Oberkörper sehr lang bzw. länger als durchschnittlich. Das spielt bei ihrer Hosensuche eine bedeutende Rolle. Denn: In High-Waist-Hosen fühlt sie sich meistens gar nicht wohl, vor allem dann, wenn es sich dabei um Skinny-Jeans handelt. „Das sieht an mir einfach unstimmig aus, so als wären 70 Prozent meines Körpers Beine“, findet sie. Hier erfährst du, was Lena an ihrer Größe am meisten stört und welche Forderungen sie an die Mode-Branche stellt.
Momentan greift die junge Studentin am liebsten zu lockere Mid-Waist-Hosen mit weitem Bein – also solche, die nur ganz leicht über der Hüfte sitzen und bis über die Knöchel gehen. „Das macht meine Beine nicht noch zusätzlich ultralang, aber betont sie dafür sehr schön“, sagt Lena. Wie sie so eine Hose findet? Das sind ihre Tipps:
1. Auf die richtige Größenangabe achten
Größenangaben wie S, M, L bzw. 38, 40 oder 42 bringen Lena bei ihrer Hosensuche gar nichts. „Man sollte immer die Bundbreite in Kombination mit der Länge wählen können, um einzuschätzen, ob eine Hose passt oder nicht“, erklärt sie. Sie selbst wähle immer mindestens eine 34er-Länge, oft sogar eher eine 36er-Länge. „Es kommt immer auf die Marke an und darauf, ob man Knöchel zeigen will. Allerdings gibt es 36er-Längen auch oft nicht“, so Lena.
2. Online-Shopping statt Stadt-Bummel
Gemütlich durch die Stadt bummeln und mal eben eine neue Jeans kaufen – das kann man als große Frau laut Lena meistens knicken. „Auch Marken, die Tall Sizes anbieten, verkaufen diese Modelle selten im Geschäft“, erklärt Lena. Deshalb empfehle sie immer Online-Shopping. „Das ist zwar schade und auch nicht gerade umweltfreundlich, aber leider notwendig“, sagt sie. Ein zusätzlicher Tipp: In Online-Shops gäbe es häufig Videos von Models, auf denen man sieht, wie die Hose beim Laufen sitzt.
3. Nicht vom Model täuschen lassen
Ein grundsätzliches Problem in der Modebranche ist, dass gefühlt jede Marke ihre eigenen Regeln schreibt, wenn es um Kleidergrößen geht. Ein Vorteil, den sich Lena in vielen Online-Shops zum Nutzen macht: Die Größe des Models und die Kleidergröße, in der sie das jeweilige Produkt trägt, wird im Kleingedruckten angeben. „Damit kann man besser einschätzen, ob einem die Hose selbst passt oder nicht und in welcher Größe man sie bestellen sollte“, erklärt Lena. Von der Optik des Models dürfe man sich dabei nicht täuschen lassen. „Wenn Models auf den Fotos High-Heels anhaben, sieht die Hose IMMER gut aus“, betont die 24-Jährige. Erst in Barfuß oder auf Sneakern erkenne man, ob eine Hose wirklich gut sitzt.
4. Qualität hat ihren Preis
„Auch, wenn es wehtut: Nehmt mehr Geld in die Hand„, empfiehlt Lena. Mit billigen Hosen, für 20 Euro, in schlechter Qualität von H&M oder Zara habe man im Endeffekt nicht gewonnen. Billige Jeans sind oft aus minderwertigerem Material gefertigt, das nicht so langlebig ist. Sie können schnell ausleiern, verblassen oder sogar reißen und sitzen bereits nach einem Mal oft nicht mehr so, wie beim Kauf. Hochwertigere Jeans bieten oft eine bessere Passform und sind bequemer zu tragen, weil sie aus hochwertigerem Material gefertigt sind. Man hat also länger was davon.
5. Never change a winning team
„Wenn ihr eine Marke gefunden habt, bei der euch die Hosen gut passen und euch gefallen, bestellt am besten nur noch da„, so Lena. Es sei zwar schade, wenig ausprobieren zu können, aber spare jede Menge Zeit beim Shoppen – und vor allem Nerven.
6. Wie geht die Hose zu?
Ebenso spielt es laut der 24-Jährigen eine Rolle, wie sich die Hose schließen lässt. „Immer mehr Marken verkaufen mittlerweile Hosen mit Knopfverschlüssen„, erklärt sie. „Bei kleinen Körpern mag das cool aussehen und strecken, aber bei langen Körpern betont es den Körper einfach sehr komisch“, sagt Lena. Daher sollte es immer ein Reisverschluss sein.
Noch mehr Fashion-Artikel gefällig?
- Mid Size: Mit dieser Kleidergröße bist du doch nicht Plus Size
- Kleidergrößen für Frauen: Darum sind sie so frustrierend
- Anti-Diät-Tag: 5 Frauen erzählen, was die Diätkultur mit ihnen gemacht hat
Hosen-Marken: Das sind Lenas Lieblinge
Ihre meisten Hosen kauft Lena von der Marke Weekday. Ihre absolute Lieblingsjeans ist derzeit die Rail Jeans mit mittelhohem Bund, die es in acht verschiedenen Farben gibt. Die machen einen schöner Po, haben eine gute Länge, sind gut geschnitten und können laut Lena auch bei der Qualität punkten. „Leider bietet Weekday nur 34er-Länge an, aber die passt mir hier meistens“, sagt sie.
Weitere Marken, welche die 24-Jährige empfehlen kann:
- Asos Tall: Hier gibt es manche Hosen auch in 36er-Länge
- Vero Moda Tall: Auch hier gibt es 36er Längen, die laut Lena aber meistens ausverkauft sind
- Gina Trikot: Hier gilt das gleiche wie bei Vero Moda: 36er-Länge, ja, aber selten verfügbar
- Only: Hier mag Lena nur die Stoffhosen in 34er- oder 36er-Länge, weil sie findet, dass die Jeans-Hosen meistens komisch riechen
- LeGer: Die Mode-Marke von Supermodel Lena Gerke bietet ebenfalls Tall-Size-Jeans an, die sind allerdings sehr teuer
- Hier erfährst du, welche Mode-Marken außerdem Jeans-Länge 36 anbieten