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Hat auch Fast Fashion gute Seiten?

Ist Fast Fashion gar nicht so schlecht, wie man immer gedacht hat? Das erfährst du in dem folgenden Artikel.

Collage von zwei Frauen
© Jeremy Moeller / Kontributor via Getty & Edward Berthelot / Kontributor [M]

Nachhaltige Mode: Wie wird Sustainable Fashion produziert? | Ecoalf

Brendan James, Marketing Communications Coordinator bei Ecoalf, erklärt den Recyclingprozess, den das nachhaltige Modelabel bei der Produktion verwendet.

Vor ein paar Monaten hat das chinesische Unternehmen Shein Influencer zur Besichtigung seiner Innovationsfabrik in Guangzhou, China eingeladen. Dani Carbonari, eine dieser Influencerinnen, dokumentierte den PR-Trip und teilte ihn mit ihren Followern. Sie präsentierte eine makellose Fabrik, in der wenige Arbeiter entspannt einzelne Kleidungsstücke herstellten. Diese Videos der Influencer wurden jedoch im Internet heftig kritisiert, da sie die angeblich prekären Arbeitsbedingungen, die dem Unternehmen vorgeworfen werden, nicht zeigten. Die Influencerin versuchte, mit ihren Videos zu zeigen, dass Fast Fashion unter anderem nicht so schlecht sei, da es oft Größen inkludiert. Ist das wahr?

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Foto: Johanna Urbancik

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Diese Auswirkung hat Fast Fashion auf die Umwelt

Es mag dich vielleicht überraschen, aber die Modeindustrie ist für etwa 10 % der jährlichen weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich. Das ist mehr als der gesamte Seeverkehr und internationale Flüge zusammen. Darüber hinaus wird der Ausstoß schädlicher Treibhausgase durch die Modebranche bis 2030 voraussichtlich um mehr als 50 Prozent steigen, berichtet das Zurich Magazine.

Fast Fashion-Kleidung wird zudem häufig aus synthetischen Materialien wie Polyester und Nylon hergestellt, die aus fossilen Brennstoffen gewonnen werden. Diese synthetischen Materialien sind nicht biologisch abbaubar und geben bei der Herstellung schädliche Chemikalien an die Umwelt ab.

Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer:innen

Fast Fashion wird hauptsächlich in Fabriken in verschiedenen Ländern in Asien hergestellt. Laut Next Generation Asian ist China zum Beispiel das am weitesten verbreitete Land für die Bekleidungsproduktion und weltweit der größte Baumwollproduzent, gefolgt von Indien. Zu den wichtigsten Bekleidungsexporteuren der Welt gehören zudem auch Bangladesch und Vietnam.

Die meisten Unternehmen lassen ihre Kleidung in denselben Fabriken herstellen, die ihnen nicht gehören. Dieser Prozess nennt sich übrigens Outsourcing. Die Chapman Universität schreibt, dass Outsourcing vorliegt, wenn ein Unternehmen eine externe Partei mit der Herstellung seiner Produkte beauftragt. Bei großen Unternehmen geschieht dies oft an Orten außerhalb des Landes, wo die Arbeitslöhne niedriger sind, sodass die Kosten für die Herstellung der Produkte niedriger sind.

Earth.org hat berichtet, dass die Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie 14 bis 16 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche, arbeiten müssen und dabei verbale und manchmal sogar körperliche Übergriffe von Vorgesetzten ertragen. Oft sind die Arbeitnehmer:innen bei ihrer Arbeit ohne ausreichende Belüftung schädlichen Stoffen ausgesetzt.

Ist es demnach „problematisch“, Fast Fashion zu kaufen?

Genau wie in vielen anderen Bereichen kommt es hier auf den Kontext an. Da Fast Fashion günstig ist und Kleidung in vielen Größen anbietet, ist es für viele Menschen die einzige Option. Das ist in diesem Fall auch gar nicht schlimm, solange in Maßen konsumiert und die Kleidung so lange wie möglich getragen wird.

Fast Fashion ist dann problematisch, wenn es um die Kultur der Wegwerfmode geht. Das heißt, man bestellt sich ein Kleidungsstück auf einer Fast Fashion-Seite, zieht dieses einmal an und schmeißt es dann weg oder zieht es nie wieder an. Ci-Romero schreibt, dass wir im Durchschnitt ein Kleidungsstück ganze viermal tragen, bevor wir es aussortieren. Als Folge des Fashion Booms landen rund eine Million Tonnen Altkleider jährlich auf der Müllhalde und in Altkleidercontainern.

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Die Lösungen? Zirkuläre und nachhaltige Mode!

Was ist zirkuläre Mode? Circular Fashion ist ein Ansatz zur Gestaltung, Produktion und zum Konsum von Mode, der darauf abzielt, den Lebenszyklus von Kleidungsstücken zu verlängern und Ressourcenverschwendung zu reduzieren. Im Gegensatz zur linearen Wirtschaftsweise, bei der Kleidung hergestellt, verkauft und entsorgt wird, fördert die kreisförmige Mode einen geschlossenen Kreislauf. Hier werden die Materialien recycelt, wiederverwendet und regeneriert.

Man versucht, mit Maßnahmen wie UpcyclingRecyclingLeasingReparatur und Second-Hand-Kleidung, Abfall zu minimieren und Umweltauswirkungen zu verringern. Circular Fashion zielt also darauf ab, nachhaltigere und ethischere Praktiken in der Modeindustrie zu fördern. Damit soll der Kreislauf von Produktion, Nutzung und Entsorgung verändert werden.

Mehr über Circular Fashion? Das findest du hier: Circular Fashion: Was versteht man unter dem nachhaltigen Konzept?

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