Nach jahrzehntelanger Arbeit ist die Freude auf den Ruhestand besonders groß. Dabei möchten diesen viele natürlich mit einer guten Rente genießen. Wie hoch die Rente nach dem Arbeitsleben ausfällt, hängt in erster Linie von den Beitragsjahren und den sogenannten Rentenpunkten ab. Was sich hinter Letzterem genau verbirgt und wie sie berechnet werden, erfährst du hier.
Rentenpunkte: Was ist das eigentlich?
In Deutschland zahlen alle gesetzlich sozialversicherten Personen in die gesetzliche Rentenkasse ein. Diese Beiträge dienen der Finanzierung der aktuellen Renten, wie Hanse Merkur berichtet. Die Höhe der monatlichen Beiträge hängt vom Bruttolohn ab. Denn der Bruttolohn ist die Grundlage für die Berechnung der Rentenpunkte.
Wie werden sie berechnet?
Jedes Jahr vergleicht die Deutsche Rentenversicherung den Bruttolohn jedes Versicherten mit dem durchschnittlichen Verdienst aller Versicherten. Wenn ein Versicherter genau den Durchschnittslohn verdient, erhält er einen Rentenpunkt, auch Entgeltpunkt genannt. Liegt das persönliche Einkommen über dem Durchschnitt, erhält der Versicherte mehr als einen Rentenpunkt.
Liegt das Einkommen unter dem Durchschnitt, bekommt der Versicherte weniger als einen Rentenpunkt. Für das Jahr 2024 beträgt das Durchschnittsentgelt in den alten Bundesländern laut Finanztip 45.358 Euro und in den neuen Bundesländern 44.732 Euro.
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So viel ist ein Rentenpunkt 2024 wert
Der Wert eines Rentenpunktes wird jährlich zum 1. Juli angepasst. . Bis 2023 unterschied man zwischen Ost- und Westdeutschland bei der Berechnung, nun jedoch nicht mehr. Aktuell liegt der Rentenwert für ganz Deutschland laut Bundesregierung bei 37,60 Euro.
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Nicht nur Arbeit: Hierfür gibt es auch Rentenpunkte
Die Rentenpunkte berücksichtigen nicht nur die Beschäftigungsjahre, sondern auch andere Zeiten. Laut Hanse Merkur zählen dazu:
- Kindererziehungszeiten
- Wehrdienst
- Zivildienst
- Bundesfreiwilligendienst
- Berufliche Ausbildung
- Arbeitslosigkeit
- Bezug von Sozialleistungen
- Häusliche Pflege
Gut zu wissen: Diese Zeiten werden so behandelt, als ob die Versicherte oder der Versicherte einen „fiktiven“ Verdienst erhalten hätte.
Kann man Rentenpunkte kaufen?
Im Grunde ist das möglich und kann für bestimmte Personen durchaus sinnvoll sein. Allerdings lassen sich diese Punkte nicht direkt erwerben wie Waren im Supermarkt oder in einem Online-Shop. Stattdessen hast du die Möglichkeit, deine Rentenbeiträge durch Sonderzahlungen aufzustocken. Das hat den Vorteil, dass du Zeiten ausgleichen kannst, in denen du weniger oder gar keine Beiträge gezahlt hast (Erziehung von Kindern).
Außerdem kannst du durch solche Sonderzahlungen früher in Rente gehen, ohne Abschläge auf deine Rente in Kauf nehmen zu müssen. Doch aufgepasst. Für Sonderzahlungen gelten spezifische Fristen. Wenn du vor Erreichen der Regelaltersgrenze in Rente gehen möchtest, kannst du ab dem 50. Lebensjahr eine solche Zahlung leisten. Die Höhe dieser Zahlung richtet sich danach, wie viele Rentenpunkte dir fehlen und wie viele du erwerben möchtest.