Meine Katze Anouk leckt liebend gern Joghurtdeckel ab – völlig egal, ob es Sahnepudding oder ein Fruchtjoghurt ist. Doch dürfen Katzen Joghurt essen oder könnte die Laktose ihnen Probleme bereiten? Wir fragen nach.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Dürfen Katzen Joghurt essen?
Anouk ist mit ihrem Geschmack nicht allein, viele Stubentiger schlecken gern mal am Joghurt. Allerdings gehören Milchprodukte normalerweise nicht auf den Speiseplan der Miezen, da die darin enthaltene Laktose bei einigen zu Verdauungsproblemen führt, erklärt Fressnapf.
Bei Joghurt gibt es jedoch einen entscheidenden Vorteil: Die Milchsäurebakterien bauen die Laktose, also den Milchzucker, zum größten Teil ab. Somit wird er leichter verdaulich. Also dürfen Katzen Joghurt essen – solange er ihnen schmeckt und sie ihn vertragen. Bei der Auswahl der Sorte musst du jedoch aufpassen.
Gewusst: Im Gegensatz zu Kitten sind erwachsene Katzen laktoseintolerant. Ihnen fehlt das benötigte Enzym Laktase, um den Milchzucker zu spalten. Die Folge: Der Vierbeiner leidet unter Bauchkrämpfen und Durchfall.
Aber bitte ohne Sahne!
Cremiger Sahnejoghurt ist für die Stubentiger daher nicht zu empfehlen. Möchte deine Katze mal Joghurt kosten, sollte es purer Naturjoghurt sein, der keine zusätzlichen Stoffe enthält. Ungeeignet sind Produkte wie:
- Griechischer Joghurt: Dieser enthält zu viel Fett und ist daher sehr kalorienreich, was bei Katzen schnell zu Übergewicht führen kann.
- Gezuckerte Joghurts: Zucker begünstigt nicht nur Übergewicht und Zahnprobleme, sondern auch die Zuckerkrankheit Diabetes.
Demnach dürfen Katzen Joghurt essen, der natürlich und reichhaltig ist. Er enthält sogar wichtige Nährstoffe wie Proteine, Kalzium und Vitamine. Zusätzlich dazu unterstützen die Joghurtkulturen die gesunde Darmflora der Vierbeiner.
Tipp: Laktosefreier Naturjoghurt ist eine sichere Option, die Verdauung deiner Katze zu unterstützen und mögliche Unverträglichkeiten zu vermeiden.
Wie viel Joghurt du deiner Katze geben kannst
Joghurt ist für Katzen also prinzipiell gut, aber nicht notwendig. Alle Nährstoffe, die sie für eine gesunde und ausgewogene Ernährung brauchen, erhalten sie über hochwertiges Nass- und Trockenfutter.
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Der Joghurt sollte daher nur ein gelegentlicher Snack zwischendurch sein. Die Faustregel lautet: max. ein Teelöffel Naturjoghurt am Tag.
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Vorsicht bei kranken Katzen
Allerdings dürfen Katzen Joghurt nicht essen, wenn sie unter einer chronischen Niereninsuffizienz leiden. Der Grund: Sie erhalten meistens eine spezielle Nierendiät, die nur sehr wenig Eiweiß enthält. Die zusätzlichen Proteine des Joghurts wären nicht förderlich für ihre Gesundheit. Frage in diesem Fall lieber den behandelnden Tierarzt oder die behandelnde Tierärztin, ob deine Katze Joghurt essen darf.
Übrigens: Diese Krankheit führt bei Katzen fast immer zum Tod