Rund um die Osterzeit steigt der Konsum von Eiern auf ein Rekordhoch. Rund 236 Eier essen die Deutschen pro Jahr. Und das, obwohl die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) die empfohlene Menge gerade erst auf ein Ei pro Woche herabgesetzt hat. Umso problematischer, dass viele Hersteller, die mit der hohen Qualität ihrer Eier werben, ihr Versprechen nicht halten, wie Ökotest jetzt herausgefunden hat.
Ökotest testet Eier: 20 Sorten Bio- und Freilandeier
Gerade bei Bio- und Freilandeiern hofft man, damit das Wohl der Tiere zu unterstützen und Eier von guter Qualität zu kaufen. Das wollte Ökotest überprüfen und testete insgesamt 20 verschiedene Hersteller.
Die Eier wurden im Labor auf Dioxin, Insektizide, die Chemikalien PFAS und Salmonellen getestet. Außerdem wurden die Produkte hinsichtlich Tierwohl und Transparenz überprüft, so wurden Informationen zu Haltungsbedingungen, dem Umgang mit männlichen Küken und dem Produktionsweg der Eier eingeholt.
Keine Gefahr durch Schadstoffbelastung
Das Ergebnis: Glücklicherweise konnten in keinem der untersuchten Eier Schadstoffe gefunden werden. Die Schalen der Eier wiesen bei 9 Packungen „geringe Auffälligkeiten“ wie Risse oder Verunreinigungen auf.
Keine Garantie auf artgerechte Haltung
Seit 2022 ist das routinemäßige Kükentöten verboten. Doch das ist leider keine Garantie für ein artgerechtes Leben der Tiere. Denn das Problem mit den unerwünschten männlichen Küken bleibt bestehen. Diese können naturgemäß keine Eier legen und setzen zu wenig Fleisch an, als dass sie für die Fleischproduktion dienen könnten.
Ein Teil der männlichen Küken darf schlüpfen. Doch während ihre Schwestern als Bio-Legehennen Eier legen, leben die männlichen Hühner häufig unter den gleichen Bedingungen wie konventionell aufgezogene Tiere.
Der andere Teil der männlichen Küken wird mithilfe der sogenannten In-Ovo-Geschlechtsbestimmung noch im Ei bestimmt. Bei männlichen Embryonen wird die Bebrütung abgebrochen und die Eier werden in der Futtermittelindustrie gegeben. Diese Methode ist jedoch umstritten, denn es kann nicht sicher gesagt werden, dass die Embryonen zu diesem Zeitpunkt noch keine Schmerzen empfinden.
Eine Alternative bieten die Zweinutzungsrassen. Dabei werden die Tiere sowohl für die Produktion von Eiern, als auch für die Fleischindustrie genutzt, sodass beide Geschlechter gemeinsam aufgezogen werden. Für zwei Hersteller dieser Sorte gab es die Note „sehr gut“:
- ‚Ne runde Sache 6 Bio-Eier, Naturland (Mustergeflügelhof L. Häde)
- Lindengut 6 frische Bio Eier aus dem Hühnermobil, Demeter (Lindengut)
Ökotest: Wie gut sind Eier aus Freilandhaltung und Bio-Eier?
Die Bezeichnung „Eier aus Freilandhaltung“ mag den Anschein erwecken, dass diese Tiere ein gutes Leben haben. Tatsächlich gab es bei den getesteten Eiern aus Freilandhaltung jedoch vor allem Abzüge beim Tierwohl. Diese beiden Sorten wurden mit der Note „gut“ bewertet:
- Columbus Frische Eier aus Freilandhaltung 10 Stück (Penny)
- Globus 10 Deutsche Eier aus Freilandhaltung (Globus)
Weiterlesen: Sind Eier aus Freilandhaltung wirklich besser als aus Bodenhaltung?
Wie Ökotest zeigt, sind Bio-Eier meistens die bessere Wahl. So bekamen alle Bio-Eier die Note „gut“, 5 Hersteller sogar die Note „sehr gut“, darunter:
- Alnatura 10 Bio-Eier, Bioland (Alnatura)
- Königshofer Bio Eier 6 Stück, Naturland (Dennree)
Doch es gibt auch einen klaren Verlierer im Test, der aufgrund von Tierwohl und Transparenz ein „mangelhaft“ als Gesamtnote erhält – die Freilandeier von Aldi:
- Landfreude Frische Eier aus Freilandhaltung 10 Stück)