Die Strompreise in Deutschland befinden sich seit Jahren auf einem hohen Niveau. Wegen des Ukraine-Kriegs mussten die Verbraucher:innen hierzulande für ihre Stromrechnungen Weltrekordpreise bezahlen. Viele hoffen nun, dass die Preise im kommenden Jahr sinken könnten. Doch wird Strom 2024 wieder erschwinglicher? Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, gibt nun eine erste Prognose ab. Diese dürfte Verbraucher:innen allerdings nicht gefallen. Alle Details.
Strompreise 2024: Bundesnetzagentur-Chef wagt Prognose
Der Jahreswechsel steht kurz bevor. Mit dem Blick aufs neue Jahr stellen sich einige die Frage, ob 2024 möglicherweise günstigere Strompreise mit sich bringt. Alle, die sich etwas Erleichterung erhoffen, müssen wir leider enttäuschen. Denn der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, geht davon aus, dass die Strompreise sich auch 2024 auf einem anhaltend hohen Niveau bewegen werden.
„Die Großhandelspreise für Strom sind deutlich gefallen gegenüber 2022. Dennoch ist das Preisniveau höher als vor dem russischen Angriffskrieg. Daran wird sich so schnell nichts ändern“, sagte Müller der Rheinischen Post. „Die Zeit der billigen Energie ist vorbei; jedenfalls solange wir noch große Mengen konventionell erzeugter Energie verbrauchen.“
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Behördenchef verteidigt die Sparbeschlüsse der Ampel
Der Leiter der Behörde hat die jüngsten Sparmaßnahmen der Ampel-Koalition verteidigt, insbesondere die Entscheidung im Jahr 2024, die Subventionen für Netzentgelte zu streichen. Er erklärte gegenüber der Rheinischen Post: „Durch den Wegfall der geplanten Subventionen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro wird ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt jährlich 120 Euro mehr für Netzentgelte zahlen müssen.“
Müller ist davon überzeugt, dass die Netzbetreiber diese Erhöhung unverzüglich an die Verbraucher:innen weitergeben werden. „Die meisten planen dies für Anfang Januar. Einige Betreiber haben uns jedoch gefragt, was passieren wird, falls sie diese Umstellung nicht rechtzeitig bewerkstelligen können. Ihre IT-Systeme lassen sich nicht schneller anpassen. In solchen Fällen werden wir keine Sanktionen verhängen“, erklärte der Netzagentur-Chef.
Gasspeicher sind gut gefüllt
Der Präsident der Bundesnetzagentur zeigt sich zuversichtlich hinsichtlich der Gasversorgung. „Wir beobachten zwar, dass der Gasverbrauch mit sinkenden Temperaturen steigt. Ein paar kalte Tage bereiten uns jedoch keine Sorgen“, betonte Müller. „Unsere Speicher sind zu etwa 90 Prozent gefüllt, und wir verfügen über stabile Importe, die unsere Gasversorgung gewährleisten. Es ist unwahrscheinlich, dass es in diesem Winter zu einem Gasengpass kommt.“