Woran denkst du, wenn du von dem Gewürz Zimt hörst? Wahrscheinlich an Weihnachten, oder? Zimt kann man allerdings – wie viele andere Gewürze – auch in seine Hautpflege-Routine einbauen. Welche Wirkung Zimt auf deine Haut hat und wie du es am besten anwenden kannst, erfährst du hier.
Zimt in der Hautpflege
Zimt wird in einer Ölform häufig in Kosmetikprodukten verwendet, damit die Produkte gut duften. Das Gesundheitsportal Healthline schreibt, dass Zimt aber trotz seiner weiten Verbreitung ein umstrittener Hautpflege-Inhaltsstoff ist, da er als hautreizend gilt. Skeptiker:innen sind sogar der Meinung, dass das Gewürz niemals als Hautpflegemittel verwendet werden sollte, während Befürworter:innen glauben, dass ihre Haut dadurch gesünder wird.
Wir haben uns das Thema mal anhand von ein paar Studien angeschaut.
Zimt & Kollagen
Eine US-amerikanische Reagenzglasstudie aus dem Jahr 2012 hat gezeigt, dass Ceylon-Zimtextrakt die Kollagensynthese der Haut unterstützen kann. Unter der Kollagensynthese versteht man die intrazellulär und extrazellulär stattfindende Synthese von Kollagen. Kollagen ist mitunter das wichtigste Strukturprotein unserer Haut, das sich mit zunehmendem Alter verschlechtert. Das führt wiederum zu vermehrter Hauterschlaffung und Faltenbildung.
Auch eine ältere Studie aus dem Jahr 2008 hat bewiesen, dass Zimt in Kombination mit Aloe vera, Granatapfel, Süßholz, Kurkuma und anderen antioxidativ wirkenden Kräutern die Hautelastizität stärken kann. Diese Eigenschaft kann allerdings nicht auf Zimt alleine zurückgeführt werden.
Die Wissenschaftler:innen vermuten demnach, dass der hohe Zimtgehalt an Zimtaldehyd für die Kollagen-fördernde Wirkung von Zimt verantwortlich sein könnte, während seine antioxidativen Eigenschaften die Haut vor kollagenabbauenden freien Radikalen schützen können.
Kann ich mir eine Creme aus Zimt selber machen, um diese Ergebnisse zu erzielen?
Die Antwort kannst du dir bestimmt schon denken: Nein, herkömmlicher Zimt kann diese Eigenschaften nicht vorweisen. Forscher:innen verwenden in der Regel Zimtextrakt, was im Vergleich zu dem Pulver eine höhere Konzentration an Antioxidantien enthält.
Zudem gibt es abgesehen von diesen Studien keine klinischen Studien an Menschen, die Zimt als wirksamen Hautpflege-Bestandteil zur Behandlung von Zeichen der Hautalterung, Akne, Hautverfärbungen und Hyperpigmentierung oder zur Aufhellung der Haut bestätigen.
Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du das Pulver also lieber von deiner Haut fernhalten.
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Diese negative Wirkung kann Zimt auf deine Haut haben
Am Anfang des Artikels haben wir schon von den Kritiker:innen berichtet, die von der Verwendung von Zimt in der Hautpflege abraten. Das liegt daran, dass Zimt allergische Reaktionen und Irritationen auslösen kann. Das ist der Fall beim Konsumieren des Gewürzes oder beim Auftragen auf der Haut.
Sicherlich erinnerst du dich noch an die Online-Zimt-Challenge, bei der sich Menschen dabei gefilmt haben, wie sie einen Löffel Zimt versuchen zu essen, ohne eine Minute lang etwas zu trinken. Zimtpulver enthält eine inerte, nicht abbaubare Substanz namens Cellulose, die sich in der Lunge festsetzen kann. Wenn sie also in die Lunge gelangt, bleibt sie dort langfristig hängen und kann zu chronischen Entzündungen und schließlich zur Narbenbildung in der Lunge führen.
Das Auftragen von Zimt in der Form von Öl oder einer Paste kann laut Healthline folgende Reaktionen mit sich ziehen: Kribbeln im Mund, Juckreiz, Magenschmerzen, Keuchen und Atembeschwerden.