Im Sommer nicht ins Freibad gehen zu können, klingt nicht gerade spaßig. Doch wer unter einer Chlorallergie leidet, muss das Schwimmbecken konsequent meiden. Denn statt erfrischt aus dem Wasser zu steigen, leiden Betroffene unter Spannungsgefühl und Ausschlag nach dem Baden. Was man dagegen tun kann und was es sonst noch zu beachten gilt, liest du hier.
Ist es wirklich eine Chlorallergie?
Chlorallergie: Woher kommt es?
Chlor wird verwendet, um Viren, Pilze und Bakterien abzutöten. Dafür darf die Konzentration im Wasser jedoch nicht zu hoch sein. Denn zu viel Chlor schädlich für uns. Es kann Haut, Schleimhäute und Atemwege reizen. In Schwimm- und Freibädern macht der Chlorgehalt den meisten Menschen aber keine Probleme. Wer empfindliche Haut hat oder an Asthma und anderen Erkrankungen der Atemwege leidet, muss jedoch eine allergische Reaktion befürchten.
Für solche Menschen ist vor allem gechlortes Trinkwasser ein Problem. Während in Deutschland ein Grenzwert von 0,3 Milligramm Chlor pro Liter Wasser als sicher gilt, haben andere Länder deutlich höhere Grundwerte. So gehört eine Chlorvergiftung durch Trinkwasser zu den häufigsten Folgen von gechlortem Wasser. Auf Dauer kann der Konsum von Chlorwasser die Leber und das zentrale Nervensystem schädigen.
Weiterlesen: Befürchtest du, unter einer Sonnenallergie zu leiden? Hier erfährst du alles über die Symptome.
Wie unterscheidet sich eine Chlorallergie von einer anderen Allergie?
Bei Allergien ist es normalerweise so: Der Körper hält einen eigentlich harmlosen Stoff für gefährlich. Er reagiert mit einer Entzündung. Diese ist beispielsweise als Hautausschlag sichtbar. Wie kommt es dazu?
Das Immunsystem bildet Abwehrstoffe, weil es die Substanzen für Krankheitserreger hält. Dadurch werden beim ersten Kontakt mit dem Allergen Antikörper gebildet. Diese binden sich an die Zellen. Kommt es wieder zu Kontakt, werden chemische Stoffe freigesetzt, darunter das Hormon Histamin. Dieses sorgt für die allergische Reaktion, also den Ausschlag. Eine Chlorallergie ist demnach keine Allergie im klassischen Sinne.
- Das könnte dich auch interessieren:
- Hitzepickel: Woher sie kommen und was du dagegen tun kannst
- Gefährliche Hautpflege? Das sind Parabene
- Haut pflegen im Sommer: Du brauchst mehr als nur Sonnencreme
Was sind typische Symptome?
Eine Chlorallergie kann sich auf vielerlei Weise erkennbar machen. Betroffen ist meistens die Haut. Es kommt zu einer Kontaktdermatitis. Diese äußert sich durch:
- Rötungen
- Schwellungen
- Juckreiz
- Pusteln
- Trockenheits- und Spannungsgefühl
Doch auch die Augen können betroffen sein. Es kommt zu:
- Rötungen
- Brennen
- Juckreiz
Eine Chlorallergie kann auch die Atemwege in Mitleidenschaft ziehen. Betroffene leiden dann möglicherweise unter:
- Husten
- Niesen
- Atemproblemen
Achtung: Falls sich die Symptome verschlimmern und es möglicherweise sogar zu Kreislaufproblemen und Atemnot kommt, sollte unbedingt ein Arzt gerufen werden.
Was man gegen Chlorallergie tun kann
Wenn du unter wiederkehrenden und starken Symptomen einer Chlorallergie leidest, hilft nur eins: Gechlortes Wasser meiden. Als Alternative zum Freibad könntest du im See oder Meer schwimmen gehen.
Menschen mit weniger ausgeprägten Symptomen können es mit folgenden Maßnahmen versuchen:
- Freibäder und Außenbecken vorziehen: In geschlossenen Schwimmbädern enthält die Luft mehr Chlor. Wer vor allem mit gereizten Atemwegen reagiert, sollte möglichst draußen schwimmen.
- Nach dem Schwimmen abduschen: Und zwar gründlich! So wird das Chlor von der Haut gewaschen. Ausschläge, die sich durch Pusteln oder Quaddeln äußern, können so möglicherweise verhindert werden.
- Nach dem Duschen eincremen: Insbesondere wenn du empfindliche Haut hast, ist Pflege das A und O. Eine reichhaltige Creme schützt deine Haut vor dem Austrocknen und beugt Reizungen vor.