Gerade im Sommer, wenn es heiß draußen ist, hat man meist kurze Kleider, Röcke oder andere Sommer Outfits an und trotzdem schwitzt man sich neben einem Mann fast zu Tode. Dieser ist nämlich in der Lage einfach sein T-Shirt auszuziehen. Dabei müsste es doch genauso normal sein, wenn Frauen oben ohne oder in Unterwäsche in der Öffentlichkeit herumlaufen würden? Brüste sind immer noch ein heiß diskutiertes Thema in unserer heutigen Gesellschaft. Egal, ob als Brust zur Ernährung eines Neugeboren oder als Sexsymbol.
Frauen oben ohne: Was sagt das Gesetz?
Was macht Brüste aus?
Die weiblichen Brüste sind die größten Drüsen des weiblichen Körpers. Die besondere Funktion ist die Ernährung eines Neugeborenen durch die Muttermilch. Dabei sehen nicht alle Brüste gleich aus, sondern sind ganz individuell in Form und Größe. Es gibt in etwa sieben verschiedene Brusttypen und für jeden eine passende BH-Form. Dabei haben die Eigenschaften, groß, klein, flach, rund nichts mit den Brusttypen zu tun.
Brüste in der Öffentlichkeit
Brüste. Ein Thema, das auch die Öffentlichkeit immer wieder beschäftigt. Egal, ob es um den „zu tiefen“ Ausschnitt einer Frau bei einer Party geht oder darum, ob Mütter ihre Kinder wirklich in der Öffentlichkeit stillen dürfen. Wobei das Stillen eines Kindes eines der normalsten Dinge der Welt sein sollte. Oft werden sie dafür aber verurteilt oder schämen sich selbst dafür. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov unter mehr als 2000 Deutschen ergab: 48 Prozent der Deutschen ist es unangenehm, Mütter beim Stillen in der Öffentlichkeit zu sehen.
Es kommt sogar vor, dass Frauen aufgrund des Stillens aus Restaurants oder Cafés geschmissen werden, um andere Leute nicht zu belästigen. Nackte Brüste sind ein tabuisiertes Organ in der Gesellschaft und sie werden immer und überall sexualisiert.
Brüste als Sexsymbol
In zweiter Linie gelten Brüste immer noch als ein Sexsymbol, da der feminine Körper immer noch sexualisiert wird. Dies ist häufig mit dem Denken verbunden, dass weibliche Personen vom männlichen Geschlecht erobert werden wollen und zu dem ein sexuelles Objekt sind. Doch woher kommt dieses veraltete Denken überhaupt? Es stammt aus dem Patriarchat, wo es als gängig gilt, dass Männer Macher sind und ein Recht auf Sex haben.
Dass Männer ohne Bedenken „oben ohne“ herumlaufen dürfen, demonstriert Macht und Überlegenheit, da Männer dabei nicht sexualisiert werden. Heutzutage gibt es immer mehr Aktivist:innen und Influencer:innen, die auf Social Media versuchen, diesem weitverbreiteten Bild entgegenzuwirken und Brüste als etwas völlig Normales darzustellen. Die Kampagne Free the Nipple, welche 2012 während der Produktion für den gleichnamigen Film entstanden ist, setzt sich stark dafür ein, Brüste zu normalisieren. Auch Stars wie Miley Cyrus oder Rihanna sind Teil dieser Kampagne.
Gibt es Gesetze, die Frauen verbieten, oben ohne zu sein?
In Deutschland gibt es kein direktes Gesetz, dass Frauen verbietet, sich in der Öffentlichkeit „oben ohne“ zu zeigen. Dennoch gibt es einen Paragrafen, der die Freiheit einer Frau diesbezüglich einschränken könnte, der Paragraf 183a im Strafgesetzbuch, für „Erregung öffentlichen Ärgernisses“. Demnach kann Nacktheit als Ordnungswidrigkeit angesehen werden und zu Platzverweisen oder Bußgeldern führen, wenn es an öffentlichen Orten andere Leute stört.
Der weibliche Körper wird oft anders interpretiert als der männliche, weswegen solch ein Tabu auf dem Thema Brüste liegt. Öffentliche Nacktheit gilt als eine rechtliche Grauzone, während es in manchen Ländern – beispielsweise in Italien – erlaubt ist, sich als Frau oben ohne zu zeigen, ist es in anderen wie dem amerikanischen Bundesstaat Tennessee zum Beispiel verboten.
Was macht Brüste so interessant?
Brüste gelten als sekundäres Geschlechtsorgan, für viele Frauen sind auch die Brustwarzen eine erogene Zone beim Sex. Das ergab auch eine Studie, bei der von 153 befragten Frauen, 80 % angaben, dass ihre sexuelle Erregung verstärkt.
Doch was macht sie eigentlich für Männer so attraktiv? Ein Grund dafür, dass Männer auf Brüste stehen, ist, dass sie ganz allgemein auf Rundungen stehen. Sie sehen die Frau somit als reif und gesund. Dieses Denken hat seinen Ursprung allerdings aus ihrer eigenen Phase als Baby und das damit verbundene Stillen der Mutter. Während des Stillens entsteht eine enge Verbindung mit der Mutter, an die Männer im Unterbewusstsein erinnert werden, wenn sie Brüste sehen. Somit spüren sie den Drang auch zu dieser Frau eine enge Verbundenheit aufzubauen, da dieses Wohlfühlerlebnis von damals erhalten bleibt. Diese Ursache für die Faszination für Brüste beleuchten auch die Verhaltensforscher Larry Young und Brian R. Alexander in ihrem Buch „Love, Sex and the Science of Attraction“.
Der Po als neues Sexsymbol
Allerdings stehen Brüste im starken Konkurrenzkampf mit dem Po. Prominente, wie zum Beispiel die Kardashian-Familie oder Jennifer Lopez setzen ihre Pos gern in Szene. Der Po als ein solches Sexsymbol gab es schon in der Steinzeit. Denn schon bei unseren Vorfahren, war das Hinterteil sehr beliebt, das zeigen zahlreiche Statuen, bei denen das Gesäß sehr groß dargestellt wurde. Auch in Zeiten der Renaissance war ein großer Hintern sehr gefragt, weswegen man oft mit Hüft- und Gesäßpolstern ausgeholfen wurde. Ein großer, runder Po galt als Zeichen für einen guten Ernährungszustand und somit für Fruchtbarkeit. Auch heute ist der Po als Sexsymbol noch sehr beliebt und immer mehr Frauen lassen sich eher den Hintern vergrößern anstatt Implantate in die Brüste einsetzen. Besonders im Pandemie-Jahr 2020 stieg die Zahl der Po-Implantate, das zeigt eine Studie der American Society of Plastic Surgeons. Grund dafür könnte der Einfluss der sozialen Medien und vorherrschende Promis sein, die bereits Po-Implantate haben. Egal, ob Po oder Brust: Körper ist Körper. Anstatt ihn zu sexualisieren, sollten wir froh darüber sein, dass er uns so gute Dienste erweist.
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