Insbesondere in den frühen Morgenstunden kann es außerordentlich kalt sein, was es oft noch schwieriger macht, sich zum Sport zu motivieren. Viele Läufer:innen fragen sich zusätzlich, ob es gesund ist, bei Minusgraden zu joggen. Tatsächlich kann das Laufen in der Kälte jedoch zahlreiche Vorteile bieten, solange der Körper entsprechend vorbereitet und geschützt wird. Dieser Artikel enthüllt die besten Methoden, um dies zu erreichen, und gibt Aufschluss darüber, ab welcher Temperatur das Joggen tatsächlich nicht mehr empfehlenswert ist.
Joggen bei Minusgraden: Das solltest du wissen
Ist Joggen bei Minusgraden schlecht für die Gesundheit?
Generell ist es kein Problem, bei Minusgraden Sport zu machen. Denn viele Sportarten finden auch im Winter im Freien statt, z. B. Fußball. Du kannst aber auch in der Kälte Fahrrad fahren und auch Joggen bei Minusgraden ist möglich. Allerdings hat jede Sportart ihre Vor- und Nachteile und spezielle Anforderungen, wenn man sie in der Kälte durchführt.
So musst du beim Joggen und Radfahren im Winter beispielsweise darauf achten, dass die Wege nicht vereist sind. Selbes gilt für Spielfelder. Wenn die Temperaturen sehr niedrig sind und die Wetterbedingungen extrem sind, ist es möglicherweise besser, drinnen zu trainieren oder das Joggen auf einen wärmeren Tag zu verschieben.
Das passiert in deinem Körper, wenn du in der Kälte Sport machst
Wenn du bei eisigen Temperaturen Sport treibst, passiert eine Menge mit deinem Körper. Zunächst wird dein Kreislauf angeregt, um Wärme zu produzieren und dein Körper bleibt auf diese Weise warm. Wenn du joggen gehst, erhöht sich dein Energiebedarf, was bedeutet, dass dein Körper mehr Kalorien verbrennt als bei einem Lauf bei höheren Temperaturen.
Außerdem kann das Laufen in der Kälte dein Immunsystem stärken, was dazu beitragen kann, Erkältungen und anderen Krankheiten vorzubeugen.
Allerdings kühlt dein Körper auch schneller aus, wenn du beispielsweise eine Pause machst. Du solltest daher darauf verzichten, dich während des Trainings hinzusetzen und immer in Bewegung bleiben.
Ab wann man keinen Sport mehr machen sollte
Ab einer bestimmten Temperatur sollte man das Lauftraining trotzdem besser ausfallen lassen: „Verzichten sollte man darauf, wenn die Temperaturen unter minus 10 Grad sinken. Denn bei extremen Minusgraden werden Bänder, Sehnen und Muskeln nicht ausreichend durchblutet. Diese sind somit weniger elastisch und anfälliger für Verletzungen“, so der Experte Prof. Dr. med. Sven Ostermeier, leitender Orthopäde und Sportmediziner der Gelenk-Klinik Gundelfingen gegenüber Spot-On News.
Die Professorin Christine Joisten von der Sporthochschule Köln erklärt im Magazin Spektrum, was am Sport im Winter am gefährlichsten ist. Sie sagt, dass der Körper ab unter 10 Grad die Windgeschwindigkeit auf dem Körper spürt. Das macht es durchaus schwerer, den Sport in der Kälte draußen durchzuziehen. Das Kälteempfinden sei aber bei jedem Menschen unterschiedlich und somit steigt oder sinkt auf die Toleranzgrenze individuell.
Noch dazu kann die trockene, kalte Luft unsere Schleimhäute reizen. Das macht sie anfälliger für Krankheitserreger. Joggen bei Kälte ist außerdem keine gute Idee, wenn man erkältet ist oder Fieber hat. Wer nur einen leichten Schnupfen hat, kann sich trotzdem an der frischen Luft bewegen und statt Joggen spazieren gehen.
Jogging im Winter: So gehst du es an
Rein in die Sportklamotten, Laufschuhe an und los! Jogger:innen schätzen ihren Sport vor allem deswegen, weil man ihn immer und überall ausüben kann. So ist Joggen auch bei Kälte empfehlenswert, wie Prof. Dr. med. Sven Ostermeier, leitender Orthopäde und Sportmediziner der Gelenk-Klinik Gundelfingen, gegenüber Spot-on-News erklärt: „Regelmäßiges Laufen im Winter ist durchaus gesund. Die Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und senkt das Erkältungsrisiko – unabhängig von der Jahreszeit. Zudem ist ausreichende Bewegung geradezu ein Lebenselixier für unsere Gelenke und der beste Schutz vor Arthrose.“
Beim Laufen an der frischen Luft bildet der Körper außerdem Vitamin D. Das stärkt nicht nur die Abwehrkräfte, sondern sorgt auch für gute Laune in den grauen Wintermonaten.
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Worauf muss man achten, wenn man bei Minusgraden joggen geht?
Um sicher und gefahrlos durch die Kälte zu joggen, solltest du einige Dinge beachten:
1. Vor dem Laufen gut aufwärmen
Da der Körper bei niedrigen Temperaturen länger braucht, um warm zu werden, sollte man vor dem Laufen unbedingt ein Warm-up machen. „Dies verhindert Zerrungen oder Schäden an den Gelenken“, so Prof. Dr. Ostermeier. „Denn bei Kälte verkrampfen unsere Muskeln und sind daher besonders anfällig für Verletzungen.“
2. Nach dem Joggen Dehnübungen machen
Wenn du deine Joggingrunde beendet hast, solltest du dir noch etwas Zeit für Stretching nehmen. Prof. Dr. Ostermeier empfiehlt: „Dabei sollten Dehnübungen nach dem Laufen generell stets drinnen ablaufen. Das schützt Bänder und Muskeln. Zudem sinkt das Risiko einer Erkältung durch Auskühlen.“
3. Warme Kleidung
Spezielle Laufkleidung ist wasserabweisend, atmungsaktiv und schützt den Körper vor dem Auskühlen. Die Schuhe sollten ein gutes Profil haben, damit du nicht ausrutschen kannst. Gegen kalte Hände helfen atmungsaktive Handschuhe. Was du beim Joggen im Winter tragen solltest, erklären wir dir hier.
Zu warm solltest du jedoch auch nicht angezogen sein. „Denn ziehe ich mich zu warm an, so kommt es gegebenenfalls zu einer Überhitzung. Ideal ist deshalb das Zwiebelprinzip, also mehrere dünne atmungsaktive Kleidungsstücke, die übereinander getragen werden. Steigen die Temperaturen, so lässt sich das Outfit flexibel und schnell anpassen“, sagt der Orthopäde.
Nice to know: Nach dem Laufen solltest du möglichst schnell deine verschwitzte Kleidung ausziehen, um ein Auskühlen zu vermeiden. Eine warme Dusche ist jetzt eine Wohltat. Zu heiß sollte sie aber nicht sein, wie wir dir hier erklären.
4. Viel trinken
Anders als bei Wärme spüren wir beim Joggen in der Kälte den Durst nicht so stark. Doch auch, wenn wir bei Minusgraden joggen, verliert der Körper viel Flüssigkeit und kann schnell dehydrieren. Trinke deshalb vor und nach dem Training Wasser oder isotonische Getränke. Falls du besonders lange Strecken läufst, können ein Trinkrucksack, – gürtel oder eine -weste sinnvoll sein.
Joggen bei Minusgraden: So macht es Spaß und fördert die Gesundheit
Für alle, die gern bei Kälte joggen möchten, hat der Sportmediziner noch einen besonders nützlichen Tipp: „Beim winterlichen Laufen immer durch die Nase atmen und nicht durch den Mund. Anderenfalls können die Schleimhäute austrocknen, was Viruserkrankungen fördert.“
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