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Normaler Sex: Darum ist er besser als sein Ruf

Normaler Sex hat ein schlechtes Image. Dabei ist er viel besser als sein Ruf und wird auch deutlich öfter praktiziert, als angenommen. Lies hier, was die Deutschen besonders gerne mögen.

Normaler Sex: Deutsche mögen laut Studien keine Experiente. Foto: Imago/Westend61

Hand aufs Herz: Hast du eher normalen Sex oder tobst du wild durch die Laken, änderst ständig die Stellung und verbiegst dich ganz nach dem Kamasutra artistisch in alle Richtungen?

Es ist okay, wenn du zur ersten Antwort tendierst. Denn damit gehörst du zu der Mehrheit der Deutschen, die zwar experimentierfreudig sind, aber auch nicht zu ausgeflippt durch die Betten steigen.

Normaler Sex: Was gilt eigentlich als Durschnitt?

Ob in Pornos, Erzählungen von Freunden oder einschlägigen Foren – wenn das Thema Sex aufkommt, kannst du schon mal das Gefühl bekommen, die ganze Welt hat wilden, abenteuerlichen Sex, außer du selbst. 

Aber wir können die beruhigen: Das ist kein normaler Sex! Das beweist auch eine Umfrage des Erotikportals joyclub.de aus dem vergangenen Jahr. 5.000 Mitglieder:innen wurden zu ihrem Liebesleben befragt. Das Ergbebnis: Die meisten User:innen wollen es nicht zu experimentell, sondern ganz normal.

Die 0815-Position Missionarsstellung liegt bei den Deutschen vorne

Denn auf die Schubkarre (0,5 Prozent), auf Sex im Stehen (1,4 Prozent) und die Löffelchenstellung (1,7 Prozent) können die Deutschen am ehesten verzichten. Klarer Sieger hingegen waren Doggy-Style mit 35,4 Prozent, Oralsex (16 Prozent) und die absolute Normalo-Position, die Missionarsstellung (15,8 Prozent).

Auch beim Thema Stellungswechsel darf es nicht in Stress beim Sex ausarten. Die Mehrheit der Deutschen (61,9 Prozent) wechselt pro horizontalem Akt zwei- bis dreimal die Position.

Redaktions-Tipp: Du willst wissen, ob du gut im Bett bist? Wir verraten dir, welche Anzeichen erkennen lassen, ob du es beim Sex richtig anstellst.

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Sex-Dauer varriert je nach Paar stark

Auch bei der Dauer des Liebesaktes darfst du deine Erwartungen ruhig etwas runterschrauben. Dr. Brendan Zietsch von der University of Queensland in Australien untersuchte über vier Wochen hinweg das Liebesleben von 500 heterosexuellen Paaren auf der ganzen Welt

Dafür sollten die Frauen und Männer mit einer Stoppuhr messen, wie lange ihr Sex dauert. Um eine bessere Vergleichsgrundlage zu haben, wurde das Vorspiel ausgeklammert und die Zeit nur bis zur Ejakulation gemessen.

Dauer des Sex-Akts variiert zwischen 33 Sekunden bis 5,4 Minuten

Dabei kam es zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen: 33 Sekunden war der niedrigste und 44 Minuten der Höchstwert, der von den Paaren angegeben wurde. Der normale Sex aber dauerte im Durchschnitt 5,4 Minuten. Das ist doch machbar!

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Anders als erwartet, unterscheidet sich die Sex-Dauer in einzelnen Ländern kaum.(Photo: shutterstock/ Natalie magic)

Redaktions-Tipp: Eine Studie verrät, warum Frauen beim Sex stöhnen und wie sie sich WIRKLICH verhalten, wenn sie einen Orgasmus haben. 

Das Vorspiel macht den Unterschied

Berechnet man allerdings das Vorspiel mit ein, kommt es – zumindest bei den Deutschen – zu ganz anderen Ergebnissen. In einer Studie des Statistikportals statista wurden im Jahr 2008 1.000 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren nach der Sex-Dauer befragt.

Bei 29 Prozent der Frauen und Männer dauerte der Bettsport 10 bis 20 Minuten. Den gleichen Prozentsatz gab es bei 20 bis 30 Minuten. 26 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass ihr Sex mehr als 30 Minuten dauere. Nur 9 Prozent gaben an, dass ihr Liebes-Akt die 10 Minuten nicht überschreite. Gerade einmal 1 Prozent hatte unter 5 Minuten Sex. Normaler Sex ist also zwischen 10 und 30 Minuten lang – inklusive Vorspiel.


Sex ist doch kein Leistungssport!

— Beatrice Poschenrieder, Paartherapeutir

Fazit: Normaler Sex ist okay. Genieß ihn!

Doch warum ist normaler Sex denn so viel beliebter als sein Ruf? Die Paartherapeutin und Autorin Beatrice Poschenrieder, beantwortet dies gegenüber der Zeitung B.Z. so: „Viele sind schon erschöpft vom immer hektischer werdenden Alltag. Wenn dann noch ihr Partner von ihnen Leistungssport in den Laken erwartet, fühlen sie sich schon vorher überfordert“.

Der Druck, im Bett immer performen zu müssen, muss aufhören, meint Poschenrieder. „Sex ist doch kein Leistungssport und das Schlafzimmer keine Turnhalle!“ Das haben die meisten Deutschen auch schon erkannt. 

Demnach haben nur 12 Prozent Lust auf Rollenspiele, gerade einmal 11 Prozent wollen sich Hände oder Augen verbinden lassen. Der Rest möchte einfach nur Liebe machen. Ganz normalen Sex eben.

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