Das Klima unserer Erde unterliegt einem ständigen Wandel. Doch damit sind nicht bloß Sommer- und Winterwenden gemeint. In den Medien omnipräsent sind die Folgen des Klimawandels. Schmelzende Gletscher, verhungernde Eisbären und sich von Klippen stürzende Walrösser.
Ein massives Artensterben setzt ein. Eine Horror-Nachricht jagt die nächste. Aber häufig liegen die Naturkatastrophen gefühlt weit weg auf anderen Kontinenten, in anderen Ländern und Städten. So manch einer mag sich da die Frage stellen: „Ist der Klimawandel auch in Deutschland angekommen?“
Die Folgen des Klimawandels sind nicht überall gleich
Doch sie sind überall spürbar: In Deutschland, Alaska, Uganda, China, Mexiko – fügt hier einfach beliebiges Land ein.
Die Folgen des Klimawandels in Deutschland bedeuten vor allem ansteigende Temperaturen und eine Vermehrung der Dürrezeiten. Seit 1881 ist die Durchschnittstemperatur in Deutschland um rund 1,5° Celsius gestiegen. Was nach wenig klingt, hat folgenschwere Auswirkungen:
Besonders Kinder, ältere und kranke Menschen werden durch die Sommerhitze stark beeinträchtigt. Laut Experten soll zwischen 2071 und 2100 in Deutschland jedes Jahr ungefähr 5.000 hitzebedingte Todesfälle geben. Erhöhte Ozon- und Feinstaubwerte erschweren unser Leben, das Hautkrebsrisiko steigt an. Mit Anstieg der Temperatur hält außerdem die Pollensaison länger an. Asthmatiker und Allergiker werden längere und intensivere Auswirkungen spüren.
Die asiatische Tigermücke soll über kurz oder lang in Deutschland ein Zuhause finden. Mit ihr im Gepäck: Das Dengue-Virus. Dieser äußert sich im Dengue-Fieber, welches mit grippeähnlichen Beschwerden sowie einem plötzlichen Temperaturanstieg auf bis zu 40° Celsius einhergeht. Zecken sind durch die Hitze länger aktiv und können Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen.
Die Wälder werden den Klimawandel immer schlechter wegstecken. Die Dürrezeiten lösen Waldbrandgefahr aus. Außerdem entwickeln sie bei zu wenig Wasserzufuhr keine Blätter, geschweige denn Früchte.
Was mit Deutschland passieren wird
Im Nordosten Deutschlands wird es zur Badezeit eng – denn die sommerliche Hitze lädt viele Strandbesucher ein. Im Schnitt soll sich die Badesaison um zwei Monate verlängern. Wasser- und Platzknappheit sowie die Gefahr, die Wasserqualität mit Sonnencremes und Verpackungsmüll zu verschmutzen, erhöhen sich.
Auf Seiten der Nordsee kommt es zu heftigeren Winden, einem Anstieg des Meeresspiegels und Sturmfluten – unsere Deiche sind für die zukünftig androhenden Wassermassen meistens zu klein gebaut. Überschwemmungen könnten die Folge sein. Schon ab 2030, also in 11 Jahren, werden zusätzliche Schutzmaßnahmen nötig sein. Neue Deiche werden jetzt schon 50 cm höher gebaut als früher. Jahrhundertfluten, die bisher alle 350 Jahre auftraten, sollen sich zukünftig alle 100 Jahre ereignen.
In beiden Meeren (Nord- und Ostsee) soll es in Folge des Klimawandels zu einer Verbreitung der Blaualgen (Cyanobakterien) kommen. Sie bildet Teppiche, die wiederum so auf dem Wasser verteilt sind, dass sie die Sonneneinstrahlung absorbieren. Die Folge: Noch mehr Erderwärmung und eine große Menge toter Algen, die Sauerstoff binden. So entstehen „Todeszonen“ im Wasser. Fische und andere Meereslebewesen fehlen der Sauerstoff zum Atmen und sie sterben in Massen.
Heftigere Niederschläge gehen mit dem Klimawandel in in Deutschland einher. Im Winter soll es weniger schneien, dafür mehr regnen. Der Sommer zeichnet sich durch Dürreperioden und Extrem-Regenfälle aus. Für die starken Regenfälle ist unsere Infrastruktur nicht optimal ausgerichtet. Auch die Landwirtschaft wird unten den ansteigenden Temperaturen und Dürrezeiten zu kämpfen haben.
Auf die klimatischen Veränderungen muss reagiert werden
Wissenswert sind in Bezug auf die Folgen des Klimawandels in Deutschland auch die regionalen Unterschiede. Auf der Seite des Umweltbundesamtes kann man sich dazu noch weitere Informationen einholen.
Was wir gegen die Folgen des Klimawandels tun können
- Unseren ökologischen Fußabdruck verringern
- Auf wiederverwendbare und nachhaltige Produkte umsteigen
- Regionales und saisonales konsumieren
- Weniger Fleisch und Fisch essen
- Geräte bei Nichtbenutzung oder längerer Abwesenheit ausschalten statt auf Standby
- Wäsche bei niedriger Temperatur waschen und Waschmaschine ganz füllen
- Haus dämmen, Heizung modernisieren, Solarenergie nutzen
- Auf Ökostrom umsteigen (wichtig: 100%iger Ökostrom)
- Müll richtig trennen, recyceln und kompostieren
- Umweltfreundlicher reisen – öffentlich statt eigenes Auto
- Flüge vermeiden
- Bei unvermeidlichen Flügen – Flugkompensation zahlen
- Zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren – auch mal längere Strecken
- Zur Ökobank wechseln
- LED-Lampen nutzen
- Fair Fashion kaufen und unterstützen
- Fridays For Future unterstützen und auf öffentlichen Demos (während Corona natürlich besondere Umstände) gehen
- Politiker*innen in unserer Stadt/ auf dem Dorf immer wieder auf den Klimawandel ansprechen und fragen, welche Maßnahmen sie für eine klimafreundlichere Politik durchsetzen möchten
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