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Our weekly heroine: Jasmin Heider über ihren Wunsch, dass jeder lernt, sich selbst zu lieben

Das Thema Selbstliebe ist nach wie vor relevant. Jasmin Heider will auf ihren Social Media Kanälen Mut machen und Frauen dazu bringen, sich selbst zu akzeptieren.

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Jasmin Heider weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, den eigenen Körper zu lieben. Foto: Fabian Hoffmann

Jede Woche küren wir bei wmn unsere weekly heroine. Wir wollen Frauen zelebrieren, die uns inspirieren, nicht mehr loslassen und uns zum Nachdenken anregen. Diese Woche widmen wir uns der beeindruckenden Jasmin Heider und ihrer Einstellung zum Thema Selbstliebe.

Jasmin ist nicht nur auf verschiedenen Social-Media-Kanälen unterwegs, sondern arbeitet nebenbei auch noch als Krankenschwester auf der Intensivstation. Was uns in der Redaktion besonders beeindruckt: Sie zeigt sich und ihren Körper genau so wie er ist – ohne Filter, ohne kaschierende Kleidung und ohne Zensur. wmn hatte die Möglichkeit, ein schriftliches Interview mit ihr zu ergattern und noch mehr über die inspirierende Influencerin zu erfahren.

Jasmin Heider kurz & knackig

  • Die 22-Jährige kommt aus Regensburg, ist selbstständig auf Social Media tätig und arbeitet zusätzlich um die 25 Stunden im Krankenhaus auf einer operativen Intensivstation.
  • Früher hat sie es selbst nicht geschafft, sich zu lieben und hat deshalb diverse Abnehm-Versuche hinter sich. Bis zu dem Punkt, als ihr klar wurde, dass sie das Abnehmen nicht glücklicher macht.
  • Das Thema Selbstliebe liegt ihr daher besonders am Herzen. Ihr Herzenswunsch: Dass Menschen es schaffen, sich selbst akzeptieren und aufhören, irgendwelchen Schönheitsidealen hinterherzurennen!
Jasmin fasziniert uns mit ihrer Einstellung zum Thema Selbstliebe. Foto: Fabian Hoffmann

Jasmin Heider im Interview: „Wahre Selbstliebe kommt von Innen“

wmn: Liebe Jasmin, wir sind auf dich aufmerksam geworden, weil du auf verschiedenen Social Media Kanälen über das Thema Selbstliebe sprichst – und das mit einer guten Portion Humor und Realismus. Uns interessiert besonders, warum dir das Thema Selbstliebe so wichtig ist?

Jasmin Heider: Mir ist das Thema Selbstliebe besonders wichtig, weil ich es früher selber nicht geschafft habe, mich selbst so schön zu finden, wie ich bin. 2019 habe ich mit Instagram angefangen, sozusagen als Abnehm-Profil, bis ich gemerkt habe: Auch wenn ich schlank bin, bin ich nicht mehr glücklich, als ich es eben mit ein paar Kilogramm mehr bin.

Dadurch, dass ich es endlich geschafft habe, mich so schön zu finden, wie ich bin und damit immer mehr zum Thema Selbstliebe gekommen bin, habe ich gemerkt, wie viele Leute dasselbe Problem haben, wie ich es früher hatte. Zum Glück ist mir vor einiger Zeit schon bewusst geworden: Selbstliebe kommt von innen.

Ich rede auf verschiedenen Kanälen über dieses Thema, weil es einfach superwichtig ist, andere Leute zu ermutigen, ebenfalls diesen Schritt zu schaffen. Es liegt mir persönlich am Herzen, anderen Menschen zu helfen, weshalb ich es wichtig finde, immer und immer wieder darüber zu reden.

wmn: Gab es eine bestimmte Situation in deinem Leben, die dich dazu motiviert hat?

Jasmin Heider: Ich würde sagen, eine bestimmte Situation war es nicht. Eher war es der Prozess des ständigen Abnehmens. Ich habe eine Diät nach der anderen gemacht und war danach nie glücklicher als zuvor. Ich habe immer wieder ab und wieder zugenommen, bis mir das Ganze dann endgültig zu blöd wurde. Durch diesen Prozess des ständigen Ab- und wieder Zunehmens bin ich zu dem Punkt gekommen, an dem mir klar wurde: Ich muss endlich anfangen, mich selbst zu lieben – genauso wie ich bin.

„Leider ist es vielen Leuten auch total wichtig, was andere von Ihnen denken“

Wusstest du bereits, dass… eine Studie der Universität Maastricht und der Universität Göteborg untersucht hat, wie Personen zu ihrem Körper stehen und wie sich ein positives Körperbild entwickelt? Sie kamen zu dem Ergebnis, dass in erster Linie ein negatives Körperbild vorherrscht. Grund hierfür seien vor allem der Vergleich mit anderen und Annahmen darüber, wie Mitmenschen den eigenen Körper beurteilen. Ähnlich sieht das auch unsere weekly heroine Jasmin Heider.

wmn: Der eigene Körper ist noch immer ein heikles Thema. Was glaubst du, warum so viele junge Frauen sich in ihrem Körper unwohl fühlen?

Jasmin Heider: Ich glaube, dass sich viele Menschen in ihrem Körper unwohl fühlen, weil ihnen durch Social Media ein falsches Bild vermittelt wird, egal ob durch Zeitschriften im Fernsehen oder durch sonstige Quellen es wird doch immer wieder der Anschein erweckt, es gäbe eine perfekte Figur, den Traumkörper, den Bikini Body – den man durch diese und jene Diät erreichen könnte. Ich denke also, dass sich viele Leute unwohl fühlen durch den Druck von außen. Leider ist es vielen Leuten auch total wichtig, was andere von Ihnen denken.

Jasmin rät Frauen nur den Leuten auf Social Media zu folgen, die ein gutes Körperbild vermitteln.

„Selbstliebe kommt definitiv von innen“

wmn: Welche drei Tipps kannst du unseren Leser:innen mit auf den Weg geben, damit sie es schaffen, ihren eigenen Körper zu akzeptieren und so zu lieben wie er ist?

Jasmin Heider: Einer meiner wichtigsten Tipps ist auf jeden Fall nicht auf die Meinung anderer zu hören. Es ist nämlich absolut egal, was andere Leute von dir denken, solange du mit deinem Verhalten niemanden schadest, kannst du tun und lassen, was du möchtest. Ein weiterer Tipp von mir ist es nur Leuten auf Social Media zu folgen, die ein gutes Körperbild vermitteln. Und was ich auf jeden Fall auch noch sagen kann: Jeder Körper ist wunderschön und Selbstliebe kommt definitiv von innen – versuche die dessen bewusst zu werden.

Frage dich explizit: Was würde sich ändern, wenn mein Bauch etwas flacher wäre? Die Antwort ist nämlich: rein gar nichts.

Jasmin Heider

Weiterlesen: Selbstliebe entsteht durch Selbstfürsorge. Wenn du mehr darüber erfahren willst, klick rein.

„Ich würde mir wünschen, dass Menschen aufhören, irgendwelchen Schönheitsidealen hinterherzurennen!“

wmn: Was wünscht du dir für die Zukunft?

Jasmin Heider: Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass Body Shaming nicht mehr existent sein wird. Andere Menschen aufgrund von Äußerlichkeiten zu benachteiligen, auszulachen oder was auch immer Negatives zu tun ist nämlich absolut uncool und spricht sehr für den Charakter des jeweiligen Menschen, der das tut. Außerdem würde ich mir wünschen, dass es mehr Menschen schaffen, sich selbst zu akzeptieren und aufhören irgendwelchen Schönheitsidealen hinterherzurennen.

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In dieser Podcasfolge sprechen die wmn-Redakteurinnen Mona & Lisa über das große Thema gängiger Schönheitsideale.

wmn: Kannst du uns in einem Satz sagen was für dich Schönheit bedeutet?

Jasmin Heider: Schönheit bedeutet für mich von innen zu strahlen, rein äußerlich gesehen ist nämlich jeder Mensch wunderschön. Was einen Menschen für mich wirklich schön macht, ist sein Inneres – heißt der Charakter.

Selbstliebe trotz Social Media? Ein Drahtseilakt

Nach Jasmin Heider ist es schwer, sich selbst zu lieben, wenn auf Social Media Kanälen ein falsches Körperbild vermittelt wird. Sie rät daher dazu, nur denen zu folgen, die einem guttun, Mut machen und ein realistisches Bild des Körpers vermitteln.

Genau so, wie sie selbst auch tut. Wir in der wmn-Redaktion finden: Wir brauchen mehr Menschen wie Jasmin, die kein Blatt vor den Mund nehmen und sich so zeigen und lieben, wie sie sind. Es wird Zeit, zu verinnerlichen, dass jeder Körper auf seine individuelle Art und Weise wunderschön ist.

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