Jede Woche stellen wir euch bei wmn starke Frauen vor, die inspirieren, weil sie ihren Weg gehen, ohne sich dazwischenreden zu lassen. Genauso mutig verfolgt Bloggerin & Girlpower Embassador Katharina von Heilen ihre Ziele und will Frauen helfen, ihre Träume selbst in die Hand zu nehmen.
Katharina Heilen kurz & knackig
- Katharina ist 24, kommt aus Düsseldorf und studiert Medien- und Kulturanalyse im Master.
- Katharina ist ein großer Fan von Nastygal-Gründerin Sophia Amoruso und Lifecoach Cara Alwill Leyba und ihren Blogs.
Weil es Deutschland nichts Vergleichbares gab, startete sie ihren eigenen „girly Business-Blog“.
- Inzwischen hat sie ihr erstes Buch Generation Girlpower geschrieben, indem sie Frauen unterstützen will, ihre Stärken zu finden und ihre Ziele zu verwirklichen.
- Noch nicht genug? Für Katharina von Heilen auch nicht. Nebenbei hält sie noch Empowerment Workshops, ist Influencerin, hat ein paar wundervolle Journale entwickelt und ist dieses Jahr mit ihrem eigenen Podcast Generation Girlpower gestartet.
- Sie ist natürlich auch eine ganz normale Studentin, hat Freunde, geht ins Gym und arbeitet freiberuflich als Social Media Managerin.
- Nach dem Abschluss will sie ihre volle Energie in die Empowerment-Bewegung stecken und als Botschafterin andere Frauen anstoßen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Katharina von Heilen im Interview
Eine Studie des World Economic Forum ergab, dass es noch knapp 100 Jahre dauern wird, bis Frauen weltweit komplett gleichgestellt sein werden. Die wirtschaftliche Gleichstellung könne sogar bis zu 245 Jahre dauern. Der wichtigste Faktor, um das zu beschleunigen, sind weibliche Vorbilder, die anderen Frauen zeigen, was sie erreichen können.
Und genau nach dieser Devise arbeitet Katharina von Heilen in ihrem Blog, Buch, Podcast und auch bei Workshops, denn wir können alle voneinander lernen. Wir waren neugierig und haben die Generation Girlpower-Autorin deshalb zum Interview eingeladen.
wmn: Du bist ja mit 24 Jahren noch recht jung. Wir findest du den Mut dazu als junge Frau Leuten generationenübergreifend Ratschläge und Tipps zu geben? Und was würdest du Zweiflern sagen, die denken, dass du zu jung bist, um Workshops zu halten?
Katharina von Heilen: Das ist eine schöne Frage. Tatsächlich gebe ich ungerne Ratschläge und möchte mir auch nicht anmaßen, diese verteilen zu können. Ich berichte viel lieber von meinen eigenen Erfahrungen und zeige Wege auf, die mich persönlich (und auch andere) zum Ziel gebracht haben.
Es geht mir darum, ein Bewusstsein dafür zu erwecken, wie man sein Leben gestalten kann, aber nicht muss. So kann und darf sich jeder das herausnehmen, was ihm hilft und nützt. Ich selbst habe ebenfalls viele Inspirationsquellen und lasse mich von Menschen motivieren, die völlig verschieden in Sachen Alter, Beruf, Themen, Lebensphase, etc. sind.
Das bedeutet für mich, dass jeder die Fähigkeit hat, andere zu inspirieren und dass jeder eine andere Botschaft in die Welt bringt.
Dass ich so jung bin, kann dann sogar ein Vorteil sein, weil ich anders auf Dinge Blicke. Zweiflern würde ich also sagen: Nimm das mit, was dich weiterbringt – selbst wenn es der Fakt ist, auf keinen Fall so sein oder leben zu wollen wie ich. Ich weiß, dass ich nicht jeden glücklich machen kann, aber schon einige ermutigen konnte, ihren Weg zu verfolgen.
wmn: Wie findest du überhaupt die Zeit für alle deine Projekte neben der Masterarbeit?
Katharina von Heilen: Wenn ich alles schaffen möchte, weiß ich, dass mein Selbstmanagement on point sein muss. Ich teile meinen Tag genau ein und setze mir zeitliche Blöcke. Dann kann es auch mal sein, dass ein Tag bei mir um 06:00 beginnt und um 22:00 endet. Es geht stark darum, Prioritäten zu setzen und seine Zeit sehr gezielt und bewusst einzusetzen.
Außerdem hilft es mir, dass die Themen Female Empowerment und Persönliche Entwicklung zu meiner absoluten Leidenschaft zählen. Ich arbeite so gerne und motiviert daran, dass es für mich nicht in Frage kommt, keine Zeit dafür zu haben.
Ich verfolge die Vision, einen Unterschied zu machen, zu empowern und impact zu haben. Das beflügelt mich und gibt mir die nötige Motivation, alles zu schaffen – und wie sagt man so schön: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
wmn: Was würdest du jemandem sagen, der der Meinung ist girly und Business passen nicht zusammen?
Katharina von Heilen: Wenn man aber davon ausgeht, dass Business einen höheren Zweck verfolgt, nämlich Menschen mit seinen Produkten und Dienstleistungen zu dienen, emotional zu berühren und echte Verbindungen aufzubauen, gibt es meiner Meinung nach nichts, was dagegen spricht, es auf eine girly Weise zu tun. Sprich: Tough, standhaft, emotional, verbunden, leicht, mit Freude, aber nicht weniger tiefgründig und ernstzunehmend.
Ansonsten gilt für mich: Alles, was augenscheinlich nicht zusammenpasst, kann Grenzen sprengen und ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Es lohnt sich also, genauer hinzusehen.
wmn: Du benutzt in deinem Blog oft das Wort Powerfrau. In der wmn-Redaktion streiten wir manchmal darüber, ob wir es benutzen sollten oder nicht, weil doch eigentlich jede Frau eine Powerfrau ist. Einen Powermann gibt es zum Beispiel nicht. Wie siehst du das und was macht eine Powerfrau für dich aus?
Katharine von Heilen: Ich bin wie ihr der Meinung, dass jede Frau eine Powerfrau ist. Jede auf ihre ganz eigene Weise, aber keine mehr oder weniger als die andere. Die einen tragen sie jedoch mehr nach außen als andere und sind sich ihrer Power bewusster – aber die Power hat jede Frau. Mein Wunsch ist es, dass jede Frau ihre Power erkennt und auslebt.
Einen Powermann gibt es vielleicht deswegen nicht, weil die Gesellschaft Männern automatisch Power zuschreibt. Bei Frauen dürfen wir erst noch erkennen, dass die Power mindestens genauso stark vorhanden ist.
Dieses Umdenken findet langsam statt und dabei unterstützt der Begriff zunächst, wird aber irgendwann vielleicht nicht mehr gebraucht. Eine Powerfrau im klassischen Sinne erkennt und lebt ihre Kraft, während sie andere inspiriert, das gleiche zu tun. Sollte mich jemand Powerfrau nennen, würde ich mich geehrt fühlen. (lacht)
wmn: Wenn du deinem Teenager-Selbst etwas sagen könntest, was wäre das?
Katharina von Heilen: Meinem Teenagerselbst würde ich mit auf dem Weg geben, dass sie sich nicht so schnell verunsichern lassen soll. Ihre Meinung und Botschaft sind genauso wichtig und richtig wie die der anderen.
Außerdem würde ich sagen, dass sie sowieso nicht jedem gefallen kann. Also verschwende keine Zeit damit, es zu versuchen, sondern gehe deinen eigenen Weg und sei mutig. Investiere deine Energie lieber darin, einen Unterschied für die Menschen zu machen, die sich von dir inspiriert fühlen.
Was wir von Katharina von Heilen lernen können
- Es geht nicht darum, alles genauso zu machen, wie dein Vorbild, sondern dir von jeder und jedem, das mitzunehmen, was dich vorwärtsbringt und dich inspiriert.
- Alter ist kein Indikator für die Wichtigkeit deiner Meinung oder Ziele im Leben. Jeder hat das Recht darauf.
- Mit der richtigen Zeitplanung kann man alles schaffen.
- Wenn du deinen Job liebst, dann bist du bereit, dich dafür ins Zeug zu legen. Finde etwas, das dich anfeuert und motiviert, dann kommst du auch durch harte Zeiten.
- Es gibt keinen ultimativen Guide für Erfolg im Leben. Aber es gibt viele Menschen, von denen du lernen kannst.
Du kannst nicht genug bekommen?
Dann kannst du auf Katharina von Heilens Blog mehr erfahren, oder höre doch in den neuen Generation Girlpower Podcast auf Spotify oder iTunes? Psst, ihr Buch gibt es übrigens kostenlos als Download.
Wenn du noch mehr Girlpower gefällig? Dann würden wir dir gern Karmen Kroll, Maja Bogojevic oder Alexa Grassmann vorstellen.