Für viele geht es diese Fußball-EM schon lange nicht mehr nur um den Sport. Die Regenbogen-Debatte rund um den Pride Month beschäftigte viele Menschen und sorgte für Unmut in vielen Bevölkerungsteilen. Diesen kamen zwei deutsche Studentinnen am eigenen Leib zu spüren: Die beiden wurden wegen ihrer Regenbogenflagge bespuckt und geschlagen.
LGBTQ+-Anhänger gegen Ungarns neues Gesetz
Nachdem das Münchner Stadium nicht in Regenborgenfarben zum Pride Month erleuchten durfte, brodelt die Stimmung unter Fußballfans und LGBTQ+-Community. Ein neues Gesetz in Ungarn verbietet Publikationen für Kinder und Jugendliche, die Sexualitäten darstellen, die von der heterosexuellen Norm abweichen. Viele Anhänger der LGBTQ+-Community nahmen dieses Gesetz und die Verweigerung des Regenbogen-Stadiums zum Anlass, um noch mehr Solidarität für queere Menschen zu zeigen.
Auch zwei deutsche Studentinnen namens Emilia und Filippa entschieden sich Flagge zu bekennen und gingen mit ihrer Regenbogenflagge beschmückt zum EM-Spiel zwischen Portugal und Frankreich im ungarischen Stadion. Gegenüber bild.de berichteten sie, dass die Beschimpfungen schon in der Halbzeit begannen.
„That’s digusting“
Die beiden jungen Frauen mussten sich wegen ihrer Bemalung und der Regenbogenflagge Anfeindungen anhören. „That’s digusting“ (zu Deutsch: „Das ist widerlich“) war nur eine der Beleidigungen, die sie über sich ergehen lassen mussten. „Schon während des Spiels haben sie uns wegen der Flaggen den Mittelfinger, den Vogel gezeigt und vermittelt, dass sie unseren LGBTQ-Support nicht okay finden“, sagt eine der Studentinnen.
Und das nur, weil sie sich solidarisch zeigten. Nach der Partie endeten die Anfeindungen allerdings nicht: Die beiden jungen Frauen stellten sich mutig den Menschen, die sie beleidigten und wurden dafür ins Gesicht geschlagen und bespuckt. Und es kommt noch unglaublicher: Die Mitarbeiter:innen der UEFA sollen ihnen nach eigenen Angaben nicht geholfen haben, während die Täter einfach gehen konnten.
Regenbogenflaggen beim EM-Spiel: Lässt die UEFA Täter laufen?
Nun ist die Frage, ob dies ein Einzelfall war. Laut den beiden Studentinnen soll es anscheinend wirklich eine Ausnahme gewesen sein: „Trotz dieses Vorfalls sind wir unglaublich glücklich in Budapest. So eine Erfahrung hatten wir noch nie“, sagte eine der jungen Frauen. Trotzdem hoffen sie, dass gegen die Männer vorgegangen wird – zurecht.
Das könnte dich auch noch interessieren: