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weeklyLovestory: Eine Geschichte voller kultureller Unterschiede, Hoffnung und Mut!

Du hast genug Bad News gehört? In unserer weeklyLovestory findest du Geschichten, die zum Nachdenken anregen, Mut machen und Hoffnung geben.

weeklyLovestory: Corinne zog für die Liebe bis nach Kenia.
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Dieses eine Wort verrät, ob eure Beziehung von Dauer sein wird

Ob eine Beziehung wirklich gut ist und beide Partner langfristig miteinander glücklich sein können, besagt ein einziges, recht simples Wort.

Weite goldene Graslandschaften mit unzähligen Akazienbäumen schmücken die Landschaft. Die Luft ist trocken, staubig und die Sonne brennt im Gesicht. Am Fluss waschen Frauen ihre Wäsche, die leuchtenden Farben der Kleider heben sich deutlich von der kargen Umgebung ab, rund um den Fluss wachsen Bananenstauden und Palmen.

Es ist das Jahr 1980 und die 26-jährige Schweizerin Corinne reist gemeinsam mit ihrem Partner für einen Urlaub nach Kenia. Auf dem Weg in das afrikanische Land ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben schon bald um 180 Grad wenden würde. Kulturelle Schwierigkeiten werden sich mit emotionalen Herausforderungen mischen. Ihr altes Leben wird es so nicht mehr geben. Was bleibt, ist eine Lovestory, die erzählt werden will.

Lovestory: Ihr Leben zwischen den Kulturen

Corinne ist 1960 als Tochter einer französischen Mutter und eines deutschen Vaters im schweizerischen Kanton Thurgau geboren. Dort betreibt sie ein Brautmodengeschäft: Glitzerne Tüllkleider mischen sich hier mit schlichten Brautkleidern. Im Jahr 1986 beschließt sie mit ihrem Freund Marco in den Urlaub nach Kenia zu fliegen. Sie wollten das Land kennenlernen, Zeit für sich haben und dem Alltag entfliehen.

Ihre Beziehung beschreibt sie als liebevoll und harmonisch. Corinne ist sich sicher, dass die Nähe zwischen ihnen immer so bleiben wird. Im Urlaub liegen sie an langen weißen Sandstränden, die Sonne scheint ihnen ins Gesicht, der Duft von Sonnencreme liegt in der Luft, die Stimmung ist leicht. Am letzten Tag will Marco noch einmal nach Mombasa fahren. Corinne würde die Zeit lieber am Strand verbringen, doch er überredet sie.

Mombasa ist die älteste und zweitgrößte Stadt Kenias

Mombasa liegt im Südosten Kenias, wurde um 900 n. Chr. erbaut und hat eine Gesamtbevölkerung von rund 1.341.000. In der Stadt duftet es nach Zimt, Anis und Curry. Obst-, Gemüse- und Fleischhändler buhlen lautstark um Kundschaft. Auf den Bürgersteigen reihen sich Obststände aneinander.

Die Menschen bewegen sich gemächlich in traditionellen Gewändern durch die engen, verwinkelten und überfüllten Gassen, um in der Hitze nicht zu sehr ins Schwitzen zu geraten. Die Luft ist stickig.

Die Gassen in Mombasa sind oft klein und eng.
Die Gassen in Mombasa sind oft klein und eng. Foto: Nataliya – stock.adobe.com

Corinne und ihr Freund nutzen die Fähre, um von ihrem Hotel nach Mombasa zu gelangen.

Ein Moment, der alles verändert

Auf der Fähre stehen sie plötzlich einem Massai in traditioneller Kleidung gegenüber. Corinne starrt ihn an. Das Schiff schaukelt, der Wind weht leicht. Dann legt die Fähre an und sie verliert den Massai wieder aus den Augen. Doch es dauert nicht lange, bis sie sich im dichten Gedränge der Stadt durch Zufall wieder über den Weg laufen.

Gemeinsam gehen sie zurück zur Fähre. Es folgt ein gemütlicher Abend in einer Bar und ein gemeinsamer Tanz. An diesem Abend verliebt sich die Schweizerin Hals über Kopf in den Krieger Lketinga vom Stamm der Samburu, der sie in ihren Gedanken von nun an nicht mehr loslassen wird.

Trotz all der Gefühle kehrt sie am nächsten Tag mit ihrem Freund wieder zurück in die Schweiz. Ein halbes Jahr vergeht. Erst dann entschließt sie sich dazu, ihrem Herzen zu folgen und nach Kenia zurückzufliegen.

Noch nie war sie sich so sicher: Sie will Lketinga heiraten und bei ihm und seiner Familie im Dorf Barsaloi im Samburu-Land (Nordkenia) leben. Sie weiß: Es wird nicht leicht werden, die kulturellen Unterschiede sind groß. Doch sie ist fest entschlossen.

Lovestory: Freunde und Familie sind skeptisch

In ihrem Umfeld stößt diese Entscheidung auf gemischte Reaktionen. Freunde und Familie haben Zweifel: Wird sie sich an das Leben dort gewöhnen können? Wird sie nach ein paar Wochen wieder zurückkehren? Ist ihr Leben mit der Kultur vereinbar?

Corinne passt sich den dörflichen Lebensumständen an, dazu gehört das Leben in einer Lehmhütte (Manyatta) und das Akzeptieren der fehlenden Infrastruktur und Logistik.

Die nächste Stadt ist mehrere Stunden entfernt und einfachste Lebensmittel sind nur schwer zu beschaffen. Um auf ihr Bankkonto zugreifen zu können, muss Corinne in die gut 500 Kilometer südlich gelegene Hauptstadt Nairobi reisen. Europäische Infrastruktur sucht sie hier vergebens.

Doch Corinne lebt sich ein. Sie eröffnet den ersten Lebensmittelladen im Dorf, den sie selbst führt. Verständigen kann sie sich allerdings nur mit Händen und Füßen, denn im Dorf wird Maa gesprochen, eine Sprache, die sie nur unzureichend beherrscht. Aber es klappt – irgendwie. Eine wahre Lovestory? Nicht ganz!

Erst später wurden die kulturellen Unterschiede zum Problem. Foto: Agnieszka – stock.adobe.com

Kulturelle Unterschiede werden sichtbar

Während ihrer Zeit in dem Dorf erkrankt Corinne mehrmals an Malaria und bringt völlig unterernährt ihre Tochter Napirau unter schlechten Versorgungsbedingungen zur Welt. Nach und nach wird ihr bewusst, dass ihre eigenen Vorstellungen von Partnerschaft, Sexualität und Erziehung völlig unvereinbar mit denjenigen der traditionellen Samburu-Kultur sind.

Weibliche Genitalverstümmelung, Vielehe und Bildungsnotstand und die unzureichenden hygienischen Verhältnisse beunruhigen sie. Doch lange Zeit glaubt sie, dass es für all diese Probleme auch eine Lösung gibt.

Erst als ihr Mann sie aus Eifersucht bedroht und beschimpft und schließlich die Vaterschaft für die gemeinsame Tochter anzweifelt, stellt Corinne ihren Aufenthalt infrage.

Sie fühlt sich missverstanden und merkt, dass die kulturellen Unterschiede doch größer sind, als sie dachte. Im Oktober 1990 kehrt sie mit ihrer 18 Monate alten Tochter Napirai in die Schweiz zurück.

Heute: Der Zauber von damals ist verflogen

Gegenüber dem Onlinemagazin „Stern“ erzählte sie später: „Ich fühlte mich bedroht, denn er war extrem eifersüchtig und trank zu viel. Außerdem erkrankte ich an Hepatitis und Malaria, wog schließlich bei 1,80 Meter nur noch 49 Kilo. Die Ärzte meinten, die nächste ­Malaria würde ich nicht überleben. Bei meiner Heimkehr war ich so ausgemergelt, dass meine Mutter mich am Flughafen nicht erkannte.“

Mit ihrer Tochter war sie später noch ein paar Mal da, um ihren Vater zu besuchen. Er ist wieder verheiratet und hat mindestens fünf weitere Kinder. Da er nicht schreiben kann, schickt er ihr immer mal wieder Fotos per Whatsapp. Corinne unterstützt ihn finanziell: Schließlich ist es der Vater ihres Kindes.

Traurig ist Corinne aber nicht. Sie und ihre Tochter sind in Sicherheit, das sei das Allerwichtigste. Heute vermietet sie in ihrem Haus zwei Ferienwohnungen. Über Airbnb lassen sich die Wohnungen buchen. Dort hatte sie schon Besucher aus der ganzen Welt, die immer ein Stück fremde Kultur in ihr Haus tragen. Sie liebt es, Gastgeberin zu sein. Und sie liebt es, frei zu sein.

Du willst noch mehr über Corinne Hofmann erfahren? Dann schaue dir auch den Film „Die weiße Massai“ oder die Bücher „Die weisse Massai“ und „Back from Africa“ an.

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