Hochzeitsbräuche sind für viele ein unverzichtbarer Bestandteil einer gelungenen Trauung und keineswegs veraltet. Wer auf der Jagd nach Traditionen ist, kann sich daher in beliebte Rituale wie das Anschneiden der Hochzeitstorte stürzen. Welche Hochzeitsbräuche besonders beliebt sind und eurem großen Tag zusätzliche Freude bereiten können, haben wir in diesem Artikel für dich aufgelistet.
Hochzeitsbräuche: Welcher darf auf keinen Fall fehlen?
Ja zur Hochzeit, nein zu Traditionen: Sind Hochzeitsbräuche veraltet?
Einige Hochzeitsbräuche werden schon seit vielen Jahren praktiziert, wie der Brautstraußwurf oder der Eröffnungswalzer. Andere hingegen (wie die Acrylic-Pouring-Zeremonie) sind weniger bekannt, daher solltest du vorab hinterfragen, welcher Brauch zu deiner Hochzeit passt und welcher eher nicht.
Dabei muss auch erwähnt werden: Nicht immer kannst du beeinflussen, welche Hochzeitsbräuche auf deiner Hochzeit praktiziert werden. Einige Aktionen werden wahrscheinlich von deinen Freund:innen und Verwandten organisiert, zum Beispiel das Holzsägen oder der Reisregen.
1. Hochzeitsbrauch: Die Braut über die Schwelle tragen
Um das Brautpaar in eine neue Lebensphase zu führen, trägt der frisch getraute Ehemann seine Braut über die Schwelle. Früher wurden dem Brautpaar gesagt, dass dieser Hochzeitsbrauch notwendig ist, um das Ehepaar vor bösen Geistern zu schützen.
2. Hochzeitsbrauch: Acrylic-Pouring-Zeremonie
Dieser Hochzeitsbrauch ist eine romantische Ergänzung zur eigentlichen Hochzeitszeremonie. Ziel der künstlerischen Einlage ist es, bei der Trauung etwas Neues entstehen zu lassen. Das Ergebnis soll die Verbindung zwischen dem Brautpaar symbolisieren.
Bei einer Acrylic-Pouring-Zeremonie wird ein Keilrahmen auf eine Staffelei gestellt. Beide Partner:innen erhalten ein kleines Behältnis mit Acrylfarbe, jede:r hat seine eigene Farbe. Dann werden die Farben gleichzeitig und im eigenen Rhythmus von oben über die Leinwand gegossen.
Dabei entsteht je nach Geschwindigkeit und Rhythmus ein ganz individuelles Muster, das nur euch gehört. Je nach Geschmack könnt ihr zuerst dunkle und dann hellere Farben über das Bild gießen, damit es insgesamt heller wirkt.
Oder eben andersherum, um ein dunkleres Bild entstehen zu lassen. Die Farben werden bei der Acrylic-Pouring-Zeremonie so lange über das Bild gegossen, bis ihr euch in inniger Zufriedenheit im Bild eingefangen fühlt.
Kleiner Tipp: Um den Boden zu schützen, legt eine alte Decke oder Zeitungspapier unter die Staffellei, denn nicht immer lässt sich die Acrylfarbe vom Boden lösen.
Die Acrylic-Pouring-Zeremonie ist euch zu aufwendig? Dann könnt ihr euch für die traditionelle Sandzeremonie entscheiden. Das Prinzip ist hierbei ähnlich. Nachdem das Brautpaar die Ringe ausgetauscht hat, bekommen beide eine Vase – gefüllt mit buntem Sand.
Die Farben des Sandes sind hierbei verschieden, so ist beispielsweise der des Bräutigams gelb und der der Braut orange. Der Inhalt beider Vasen wird dann zusammengeführt und bildet ein verwobenes Muster, das die Verbundenheit und Zusammengehörigkeit des Brautpaares symbolisieren soll.
Die Vase ist anschließend ein wundervolles Erinnerungsstück an diese tolle Hochzeitszeremonie – wer mag, lässt sie individuell mit Namen und Hochzeitsdatum beschriften und erhält eine richtige Hochzeitsvase mit Erinnerungswert.
3. Hochzeitsbrauch: Das Brautlied
Stelle dir vor, du sitzt einen Tag vor der Hochzeit zu Hause und hoffst, das am nächsten Tag alles klappen wird. Überlegst zum 100. Mal, ob du an alles gedacht hast und das Catering wirklich für die richtige Uhrzeit gebucht ist.
Und plötzlich hörst du Menschen auf der Straße singen, öffnest das Fenster und direkt davor stehen all deine Freunde. Sie haben Sekt dabei und den Bräutigam und singen dir ein Ständchen.
Klingt wundervoll? Ist es auch! Denn das Brautlied dient dazu, die Braut noch einmal daran zu erinnern, dass ihre Freunde und die Familie für sie da sind. Mit dem kleinen Ständchen wird versucht, ihr etwas die Nervosität vor dem großen Tag zu nehmen.
4. Hochzeitsbrauch: Das Ringwärmen
Mit diesem Hochzeitsbrauch bezieht ihre eure Gäste bei der Zeremonie mit ein. Bevor ihr euch die Trauringe ansteckt, durchlaufen sie auf ein Band aufgefädelt die Hände aller Gäste.
Das Band symbolisiert die Verbindung zwischen den Gästen und hat zusätzlich den Vorteil, dass die Ringe nicht auf den Boden fallen können. Sobald ein Gast den Ring in der Hand hält, nutzt er den Moment, um inne zu halten und dem Brautpaar still ein paar Wünsche mit auf den Weg zu geben.
Viele Paare nutzen diesen Moment bereits, um ein paar Fotos zu schießen. So werden ganz besondere Bilder entstehen.
Kleiner Tipp: Überlege vorab, wie viele Gäste auf eure Hochzeit eingeladen werden, denn diese Zeremonie kann einige Zeit beanspruchen. Je größer die Hochzeit, desto länger wird es also dauern, bis die Ringe bei euch ankommen. Außerdem: Ihr geht einem bestimmten Hobby nach wie z.B. dem Segeln? Dann verwendet doch ein Seil, statt eines normalen Bandes.
5. Hochzeitsbrauch: Die Hochzeitszeitung
Die Hochzeitszeitung gehört zu den neueren Hochzeitsbräuchen und ist meist mit viel Arbeit verbunden. Daher sollte schon früh mit der Vorbereitung begonnen werden. Wenn du für deine Hochzeit gerne eine Zeitung hättest, solltest du diesen Wunsch gegenüber deinen Freund:innen und deiner Familie rechtzeitig äußern. Häufig werden Hochzeitszeitungen dann gefüllt mit:
- Enthüllungsreportagen – die Eltern packen aus
- Wettervorhersagen (für die Ehe)
- Einem (fiktiven) Ehegesetz (bspw. Im Sinne der 12 Gebote)
- Einer Sammlung von Kinderfotos (in Verbindung mit Anekdoten von Kindergartenfreund:innen)
- Steckbriefen der Eheleute
Hier sind der Kreativität jedoch keine Grenzen gesetzt, sodass die Hochzeitszeitung viel Raum lässt, um kreativ zu werden.
6. Hochzeitsbrauch: Einen Hochzeitsbaum pflanzen
Der Baum ist ein Symbol für Wachstum und Beständigkeit, weswegen es ein perfekter Brauch ist, das Brautpaar einen Baum pflanzen zu lassen. Je nachdem, wo das Brautpaar seine Hochzeit feiert, kann es dabei variieren, ob der Baum in einem großen oder kleinen Topf gepflanzt wird oder sogar im eigenen Garten. Bei der Auswahl des Baumes sollte man nur darauf achten, dass es dem Brautpaar am Ende gefällt. Um diesen Hochzeitsbrauch noch schöner zu gestalten, kann man auch einen Wunschbaum daraus machen. Dazu verteilt man einfach unter den Gästen kleine Zettel, wo diese dann ihre Wünsche für das Brautpaar aufschreiben und sie dann an den Baum hängen.
7. Hochzeitsbrauch: Die Hochzeitsmandeln
Ein weiterer Hochzeitsbrauch sind die Hochzeitsmandeln, dieser Brauch geht in das 17. Jahrhundert zurück. Dafür gibt es in unterschiedliche Varianten in verschiedenen Ländern. In Deutschland ist allerdings die italienische Variante verbreitet, bei der 5 Mandeln an jeden Gast verschenkt werden, die für 5 Wünsche stehen, welche sowohl für das Brautpaar als auch für die Gäste gelten. Sie haben einen bittersüßen Geschmack und stehen damit für die Höhen und Tiefen des Lebens. Die 5 Wünsche sind ein langes Leben, Wohlstand. Gesundheit, Fruchtbarkeit und Glück.
8. Hochzeitsbrauch: Konfetti oder Reisregen
Das aus dem asiatischen Raum stammende Reiswerfen ist einer der bekanntesten Hochzeitsbräuche. Es symbolisiert den Wunsch nach einem Kindersegen – ähnlich wie beim Streuen von Blütenblättern. In einigen Gegenden wird jedoch auf den Reis verzichtet und stattdessen Konfetti geworfen. Du kannst also wählen, ob die traditionelle asiatische Variante passender ist, oder ob es ruhig eine Konfettidusche sein darf.
Kleiner Tipp: Wenn du einen Konfetti-Regen planst, informiere dich vorab, ob dies beim Standesamt oder vor der Kirche auch erlaubt ist.
Außerdem: Seid ihr bereit für die Ehe? Diese Phasen durchläuft jede Beziehung.
Hochzeitsbräuche machen die Feier einzigartig
Hochzeitsbräuche sorgen vor allem für eines: Es wird auf deiner Hochzeit nicht langweilig werden. Dabei kannst du ganz individuell entscheiden, ob du eher auf die älteren Bräuche zurückgreifen möchtest oder auf die etwas neueren. Falls du dich für bestimmte Traditionen bereits entschieden hast, dann spreche vorab mit deiner Familie oder deinen Brautjungfern, denn einige Bräuche brauchen etwas Vorlaufzeit.
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