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Kindererziehung: Diese Fehler deiner Großeltern solltest du nicht mehr machen

Eltern nutzen heute noch immer diesen Erziehungstipp aus dem Dritten Reich, um ihr Baby zu erziehen. Dabei ist er schon lange überholt.

Kind weint
© Ananass - stock.adobe.com

Elternfrage: Wie reagieren, wenn Kinder petzen?

Kinder verpetzen am liebsten ihre Geschwister bei Mama oder Papa und manchmal auch Freunde im Kindergarten oder auf dem Spielplatz. Warum sie das tun und wie man am besten darauf reagiert, wollen wir erklären.

Früher wurden Kinder nicht so wertgeschätzt wie heute. Vor einigen Jahrzehnten sah die Kindererziehung ganz anders aus, im Gegensatz zu heute, wo wir unsere Kinder verwöhnen und liebkosen. Während der Zeit des Dritten Reichs unter den Nazis gab es erzieherische Methoden für Kinder, die die meisten Eltern heute nicht mehr befürworten würden. In diesem Artikel werden wir die Konzepte der „schwarzen Pädagogik“ von Johanna Haarer beleuchten und begründen, warum wir diese Methoden heutzutage zu Recht verurteilen.

Jeder Mensch kenn den Erziehungstipp: „Wenn dein Baby schreit, dann lass es einfach weinen. Das härtet ab.“ Ich kenne diese Weisheit noch sehr genau aus meiner Kindheit und auch heute noch scheint es ein wichtiger Teil der Erziehung vieler junger Mütter und Väter zu sein.

Der Tipp stammt ursprünglich von der deutschen Ärztin Johanna Haarer, die im dritten Reich als Koryphäe unter den Beziehungsratgebenden galt. Sie schrieb das Buch Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind. Die Methoden zur Kindererziehung dieser Frau werden heute unter dem Begriff schwarze Pädagogik gehandelt.

Schwarze Pädagogik nach Johanna Haarer: Was versteht man darunter?

Johanna Haarer lebte von 1900 bis 1988 und war ihrer Zeit eine nationalsozialistische Lungenfachärztin. Das Buch Die Deutsche Mutter und ihr erstes Kind kam im Jahr 1933 heraus. Haarer beschreibt hier, wie man ein Kind zu einem richtigen Nationalsozialisten erzieht.

Was machte einen Nationalsozialisten aus?

  • Gefühlskälte
  • Grausamkeit gegenüber anderen Menschen
  • Das Bedürfnis, andere auszugrenzen

Das erreicht man am besten, indem man Kinder schon von kleinauf zu Gefühlskälte erzieht. Haarer gab den Erziehungstipp, dass die Mutter sich in den ersten 24 Stunden von ihrem Kind trennen sollte. Das Stillen solle nach einem ganz genauen Zeitplan ablaufen. Alle vier Stunden durfte die Mutter zu ihrem Kind, um es 20 Minuten lang zu füttern. Ansonsten sollte sie das Kind in einem anderen Raum sich selbst überlassen.

Außerdem sollte die Mutter ihrem Kind nicht mehr Aufmerksamkeit schenken als unbedingt für die Körperpflege und die Nahrungsaufnahme wichtig sind. Ansonsten würde man das Kind nach Strich und Faden verwöhnen.

So wurde in den 30er Jahren mit Kindern umgegangen. IMAGO / Everett Collection

Baby schreit: Verwöhnen wir unsere Kinder heutzutage?

Heute geben wir Kindern verglichen mit dem Dritten Reich viel mehr Aufmerksamkeit.

Doch schadet es den Kindern? Erziehungsexpert:innen sind sich heute sicher, dass das den Kindern heute keineswegs schadet, sondern ihnen im Gegenteil sogar in der Entwicklung hilft. Die Forschung hat ergeben: Ein Baby kannst du im ersten Jahr nicht mit zu viel Liebe und Fürsorge verwöhnen.

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Die Forschung der heutigen Pädagogik besagt: Ein Kind braucht gerade im ersten Jahr des Lebens viel Liebe und Fürsorge. Diese erfolgt zum großen Teil durch den Kontakt mit der Mutter oder andere Bezugspersonen.

Warum ist der Erziehungstipp noch so verbreitet?

Das Buch von Johanna Haarer wurde in abgewandelter Form noch bis in die 80er-Jahre in Deutschland verkauft. Das ist der Grund, warum auch heute noch viele Erziehende nach diesem oder einem ähnlichen Muster handeln, wenn ihre Babys schreien. Die Pädagogik leistet aber sehr viel Aufklärungsarbeit und zeigt, dass dies der falsche Weg ist.

Baby Sohn weint
Warum du dein Baby nicht weinen lassen solltest. Foto: Bostan Natalia – stock.adobe.com

Kinder erziehen: Warum das Gegenteil wahr ist

Wenn ein Baby weint, dann sollte man sich direkt um es kümmern und es nicht erst minutenlang schreien lassen. Der Grund dafür ist biologischer Natur: Babys haben nämlich kein Zeitgefühl. Ein Baby kann also nicht selbst einschätzen, wie lange es schon weint. Auch wenn es deiner Meinung nach nur ein paar Minuten waren, können diese dem Baby sehr viel länger vorkommen. Noch mehr Tipps für die Kindererziehung findest du hier.

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