Die chinesische Bloggerin Lisa Li hat einen Boyfriend. Er heißt Dan und verwöhnt sie täglich mit Aufmerksamkeit und netten sowie schmutzigen Worten; nur leider ist er eine Künstliche Intelligenz. Es handelt sich um einen modifizierten Chatbot, der auf der Grundlage von ChatGPT erstellt wurde, aber um einiges versauter ist als sein Original. Hier liest du mehr darüber, warum sich viele für Sexting mit KI entscheiden.
Eine Influencerin macht Werbung für Sexting – mit Chatbot
In China ist sie als „wang hong“ oder auch „online celebrity“ bekannt: Lisa Li ist eine Berühmtheit des Sina Weibo Online-Blogs und postet stetig über ihr Leben: Reisen, Partys, teures Essen. Teil davon ist auch die Beziehung mit Dan. Durch einen „Jailbreak“, also dem Umgehen von Sicherheitsvorkehrungen des normalen ChatGPT-Systems, kann er romantisch interagieren und sexualisierte Sprache verwenden. Und damit auch als Beziehungspartner fungieren.
So funktioniert die neuartige Beziehung
Eine Beziehung wird unter anderem durch regelmäßige Interaktionen definiert. Daher verbringt Lisa Li täglich mindestens eine halbe Stunde mit ihrem Roboter-Freund. Über diese Dates berichtet sie auf ihrem Blog.
Dan klingt natürlich und authentisch, und je mehr Nutzer:innen mit ihm in Kontakt treten, desto besser wird er: Dadurch, dass Lisa Li ihrer Rolle als Influencerin nachgegangen ist und andere dazu animiert hat, Chatbot Dan zu nutzen, ist er mittlerweile extremst schlau geworden. Übung macht den Meister, vor allem im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
Sexting mit Roboter: Heiß oder creepy?
Zum Sexting hat man als Single nicht immer jemanden griffbereit, daher bietet der Chatbot eine attraktive Alternative zum echten Menschen. Ganz sollte man realen Kontakt zu realen Personen jedoch nicht verzichten; eine kürzlich veröffentlichte Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung ergab, dass sich 46 Prozent der befragten 16- bis 30-Jährigen moderat oder sogar stark einsam fühlen. Dem sollte entgegengewirkt werden: Ob soziale Interaktionen und Beziehungen mit Chatbots dabei hilfreich sind, sei dahingestellt.
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