Nachdem ich drei Jahre lang Single war und alleine lebte, lernte ich meinen Mann kennen. Es war eine große Veränderung, als wir nach sechs Monaten beschlossen zusammenzuziehen. Plötzlich musste ich nicht nur mein Leben mit jemandem teilen, sondern auch mein Bett. Das hat dazu geführt, dass ich anfangs Schwierigkeiten hatte, meinen Schlafzyklus anzupassen – und das, obwohl mein Mann ruhig schlief und nicht schnarchte. Heute finde ich nur dann einen erholsamen Schlaf, wenn mein Partner neben mir liegt. Nicht alle Paare haben jedoch das gleiche Bedürfnis nach Nähe während des Schlafes, daher entscheiden sich viele für getrennte Betten. In diesem Artikel erfährst du mehr über dieses Phänomen, das unter dem Begriff „Schlafscheidung“ bekannt ist.
Schlafscheidung: Das steckt hinter dem neuen Trend
Wir Menschen müssen schlafen, um zu funktionieren. Wenn wir keinen guten und gesunden Schlaf haben, kann sich unser Körper nicht erholen. Auch wenn wir es nicht mitbekommen, aber während der Nachtruhe finden bei uns lebenswichtige Prozesse statt. So werden nicht nur unsere Abwehrkräfte gestärkt, die Abbauprodukte des Stoffwechsels abtransportiert, sondern auch die Wachstumshormone zur Zellerneuerung gebildet. Außerdem verarbeitet und speichert unser Gehirn, während wir schlafen, die Eindrücke des Tages.
Falls wir also nicht zur Ruhe kommen, kann das schwerwiegende Folgen für uns haben. So leiden Menschen unter Schlafentzug nicht nur unter einem höheren Puls, sondern es kann auch zu Herzrhythmusstörungen kommen. Weitere Nebenwirkungen, wenn du nicht ausreichend schläfst, können sein:
- deine Körpertemperatur sinkt
- deine geistige Leistungsfähigkeit lässt nach
- du vergisst Worte und Wortbildungen
- man wird nachlässiger und fahriger
- deine Selbsteinschätzung leidet
- der Körper steht unter Stress und schüttet Cortisol aus
- Angstzustände und Paranoia machen sich breit
Schlafstörungen vermeiden: Immer mehr entscheiden sich für die Schlafscheidung
Damit diese Symptome erst gar nicht auftreten, entscheiden sich viele Paare für die Schlafscheidung. Denn nicht immer wirkt ein gemeinsames Bett so romantisch wie in den Filmen. Auch wenn ihr euch liebt, kann es vorkommen, dass dein Partner oder deine Partnerin verantwortlich dafür ist, dass deine Nachtruhe gestört wird.
Entweder weil er oder sie unruhig schläft oder dir mit dem Schnarchen jede Möglichkeit nimmt, in einen tiefen Schlaf zu fallen. Gemeinsam wird dann entschieden, die Schlafscheidung einzuführen. Dabei schlafen beide in getrennten Betten oder sogar in unterschiedlichen Zimmern.
30 Prozent sprechen sich für getrennte Betten aus
Besonders in den USA ist die Schlafscheidung bereits ziemlich populär. In einer Umfrage, die ein amerikanischer Bettenhersteller ins Leben gerufen hat, kam heraus, dass von den 3.000 Befragten bereits 30 Prozent über eine Schlafscheidung gesprochen haben und dem Konzept nicht abgeneigt sind.
Auch wenn die Mehrzahl der Studienteilnehmer:innen der Meinung sind, dass das gemeinsame Schlafen zu einer Beziehung dazugehört, hat eine Studie bereits im Jahr 2016 herausgefunden, dass Schlaf- und Beziehungsprobleme gleichzeitig auftreten.
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Getrennte Schlafzimmer: Ist da eine Trennung nicht vorprogrammiert?
In deiner Beziehung wirkt sich das gemeinsame Bett negativ auf deine Schlafqualität aus und du findest die Schlafscheidung verlockend? Du hast jedoch Angst, dass dadurch eure Beziehung leiden könnte? Wichtig bei der Entscheidung getrennte Schlafzimmer in Betracht zu ziehen ist, dass beide Parteien mit der Schlafscheidung einverstanden sind.
Wenn das der Fall ist, können getrennte Schlafzimmer auch eine Menge Vorteile für die Partnerschaft bieten. So haben Studien gezeigt, dass Paare, die sich für getrennte Schlafzimmer entscheiden, erholter und ausgeruhter in den neuen Tag starten.
Vor allem Frauen profitieren besonders von der Schlafscheidung. Männern hingegen fällt die Trennung eher schwer. Der Grund: Sie suchen besonders nachts verstärkt die Nähe zur Partnerin. Trotz der getrennten Betten solltet ihr als Paar jedoch nicht eure körperliche Nähe vernachlässigen. Wenn beide für die Schlafscheidung stimmen, kann der neue Trend eure Beziehung nur noch mehr festigen.