Polyamorie. Das klingt irgendwie abenteuerlich, verspielt, frei und vor allem lustvoll. Viele Paare gehen eine polyamore Beziehung ein, um ihr Leben spannender zu gestalten und Erfahrungen zu sammeln. Andere sind einfach polyamor ausgerichtet und lieben nicht nur einen, sondern mehrere Leute. Aber welche Probleme verstecken sich hinter der aufregenden Fassade?
Was ist eine polyamore Beziehung?
Zunächst ist es wichtig, dass der Unterschied zwischen Polyamorie, Polygamie und einer offenen Beziehung geklärt ist. Jede dieser Beziehungsformen hat seine Vorteile, aber definitiv auch seine Nachteile. Das alles hat aber nichts mit einer Affäre zutun, bei der du dich heimlich in zwei Männer verliebst. Denn diese Beziehungsformen beruhen immer aus gegenseitigem Einverständnis.
- Polyamorie: Frau oder Mann sind in einer Beziehung mit mehreren Frauen oder Männern.
- Polygamie: Frau oder Mann hat mehrere Ehepartner gleichzeitig.
- Offene Beziehung: Mann und Frau einigen sich darauf, dass beide One-Night-Stands haben dürfen.
Was sind die Vorteile polyamorer Beziehungen?
Viele monogame Paare stoßen irgendwann auf das Problem, dass sie sich gegenseitig nicht ganz reichen. Während der eine gerne tanzen geht, bleibt der andere lieber Zuhause auf der Couch. Während der eine Kafka liest, macht der andere lieber die Rätsel im Mickey-Mouse-Heft. Bei einer polyamoren Beziehung gibt es viel mehr Möglichkeiten, sich charakterlich abzustimmen.
Sex ist auch ein großer Vorteil. Denn sobald sich alle Partner darauf geeinigt haben und das Arrangement gut finden, kann der multiple Spaß losgehen. Hier geht es aber nicht nur darum, dass viele Menschen gleichzeitig miteinander schlafen.
Polyamorer Sex ist kein Gangbang im klassischen Sinne. Das Schönste am Sex in einer polyamoren Beziehung ist nämlich, dass sich alle Beteiligten lieben und ehren. Wer schon einmal richtig guten Sex hatte, der weiß, dass Liebe dabei eine große Rolle spielt.
Was sind die Nachteile einer polyamoren Beziehung?
Einer der größten Vorteile polyamorer Beziehungen ist auch ihr größter Nachteil. Eine monogame Beziehung ist bereits sehr viel Arbeit. Der Charakter des anderen möchte kennengelernt, analysiert und natürlich geliebt werden.
Bei einer polyamoren Beziehung weitet sich das auf mehrere Personen gleichzeitig aus. Das kann schon einmal die persönliche Me-Time einschränken. Denn Menschen in polyamoren Beziehungen führen meist auch noch sehr intensive emotionale Beziehungen untereinander.
Es ist sehr zeitintensiv allen Beteiligten gleichmäßig gerecht zu werden und niemanden zu vernachlässigen. Vernachlässigt zu werden ist eine der großen Ängste, die wir in uns tragen, seitdem wir Kinder sind. In einer polyamoren Beziehung ist jeder Elternteil und Kind zugleich. Man muss alle seine Kinder gleich viel lieben und zur selben Zeit hat man immer das Gefühl, nicht genug Liebe abzubekommen. Eine vertrackte Situation.
Wenn du unglücklich mit deiner Beziehung bist, ist der erste Schritt das richtige Streiten zu lernen.
Fazit: Polyamorie ausprobieren?
Nein, nicht jeder sollte eine polyamore Beziehung ausprobieren. Das kann für manche Menschen vorprogrammiert auf ein Desaster zusteuern. Denn auch wenn du dich dem anfangs noch gewachsen fühlst, kann das sehr schnell umschlagen. Angst verlassen zu werden oder Selbstzweifel sind hier fehl am Platze.
Sehr eifersüchtige Menschen sind beispielsweise weniger prädestiniert für eine Beziehung mit mehr als zwei Menschen. Allerdings solltest du gerade dann infrage stellen, ob du mit deiner Meinung richtig liegst, wenn du über einen anderen Menschen besonders viel Besitz beanspruchst.
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